Seeds of Deceit – Kinder einer Lüge

Die dreiteilige Dokumentation „Seeds of Deceit – Kinder einer Lüge“ stellt den Skandal um den niederländischen Fortpflanzungsmediziner Jan Karbaat in den Mittelpunkt, dem nach seinem Tod nachgewiesen wurde, dass er mittels künstlicher Befruchtung ohne das Wissen der Mütter Dutzende Kinder mit seinem eigenen Sperma gezeugt haben soll. Karbaat starb im Jahr 2017. Bereits vorher gab es Hinweise darauf, dass er in seiner Klinik unrechtmäßige Befruchtungen durchgeführt hat. Doch erst auf richterliche Anordnung konnte posthum bewiesen werden, dass Karbaat der biologische Vater vieler Kinder ist. Auch andere Unregelmäßigkeiten fielen in die Zeit, in der er die Klinik bis zur Schließung 2009 leitete. Unter anderem unterlief das Hospital systematisch gesetzliche Regelungen, die besagen, dass ein Spender nur sechs Kinder zeugen darf. Die Dokumentation beschreibt die Ereignisse und Umstände, in denen es dem lange Zeit hoch dekorierten Mediziner möglich war, über Jahrzehnte entgegen gesetzlicher und moralischer Regeln zu handeln. Außerdem werden Opfer seiner Taten interviewt, bei denen auch sexueller Missbrauch eine Rolle spielte. (Text: Roger Förster)