Schrecklich schöne Bausünden Folge 3: Plattenbau-Paradiese
Folge 3
3. Plattenbau-Paradiese
Folge 3 (26 Min.)
In der DDR rissen sich die Menschen um die modernen Wohnungen, denn während viele Altbauten stark verfallen waren, bot die Platte neuen Luxus mit Fernheizung und Warmwasser.
Bild: ORF/3B – Produktion GmbH/Andreea Wende
Erhalten oder Abreißen? Plattenbauten und andere Wohnriesen polarisieren. Bedrückend, gigantisch und doch faszinierend. Sie sind DIE Klassiker unter den Bausünden. Viele Wohnklötze in Europa, gebaut als dringend gebrauchte Lösung für die wachsende Wohnungsnot, sind mit der Zeit in Verruf geraten, während andere in den Architekturhimmel gepriesen und zu Kult-Objekten werden. Was macht den Unterschied? Der Film „Plattenbau-Paradiese“ widmet sich dem Phänomen der großen Wohnungsgiganten und geht dem System der sogenannten Platte auf den Grund. Autor Jesse Simon geht in Berlin auf die Jagd nach den schönsten Plattenbau-Exemplaren. Seine Faszination steckt an. Doch will man darin wohnen? Marianne Czichowski, Gropiusstadt-Bewohnerin der ersten
Stunde, und Künstler Erik Schmidt lassen die Bauten von innen erleben – sie zeigen den Wohnblock als Organismus, als Ort der Erinnerungen und der Gemeinschaft. Wer braucht da schon einen Altbau! In Genua führt Francesco Bacci, Musiker und Architekturwissenschaftler, Besucher hinauf zu einer riesigen Wohnschlange aus Beton, die hoch oben über der Stadt thront. Mit liebevollem Blick betrachtet er dieses Bau-Monstrum, das lange Hass einstecken musste. Ist das jetzt schützenswert? In Paris zelebriert eine Wohnungsbaugesellschaft schon die Zukunft der Wohnblöcke und zeigt, wie die gläserne Transformation sozialer Wohnungsbau-Tristesse funktionieren kann. Vielleicht brauchen wir sogar ein Revival der Plattenbauten. (Text: arte)
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