Es ist ein offenes Geheimnis, dass im internationalen Fussball Geld und Korruption das Alltagsgeschäft mitbestimmen. Seit 2015 sorgen Skandale und entsprechende Sanktionen gegen Fifa-Funktionäre vermehrt für Schlagzeilen. Auch der ehemalige Präsident Joseph S. Blatter wurde nicht verschont. Vor knapp einem Jahr bestätigte der Internationale Sportgerichtshof die von Blatter angefochtene Sperre für sechs Jahre. Ruhe ist bei der Fifa auch nach Blatters Verschwinden und der Amtsübernahme Gianni Infantinos nicht eingekehrt. Die umstrittene Vergabe der WM 2022 an Katar zieht weitere Kreise. Momentan stehen in New York hochrangige
ehemalige Fifa-Funktionäre vor Gericht, die im Mai 2015 im Zürcher Nobelhotel Baur au Lac verhaftet wurden und unter Verdacht stehen, Schmiergelder angenommen zu haben. Mit welchen Gefühlen verfolgt Blatter die aktuellen Entwicklungen? Fürchtet er, dass die amerikanische Justiz auch die Spur zu ihm aufnehmen wird? „Richtige Freunde sind wenige übrig geblieben“, sagt der Walliser, der sich selbst und die Fifa gegen die Vorwürfe stets verteidigte, heute. Auch gesundheitliche Probleme brachten ihn zum Nachdenken. Er habe realisiert, dass für ihn zwei Dinge im Leben wichtig sind: die Gesundheit und die Liebe. (Text: SRF)