Schatten des Todes Folge 2: Entdeckung der Bakterien – Tetanus und Tuberkulose
Folge 2
2. Entdeckung der Bakterien – Tetanus und Tuberkulose
Folge 2 (30 Min.)
Ignaz Semmelweis hält seine Studenten zur Hygiene an.
Bild: BR/INTER/AKTION
Ignaz Philipp Semmelweis geht als „Retter der Mütter“ in die Medizingeschichte ein. Er führt gegen den Widerstand von Kollegen und Studenten die Pflicht zum Händewaschen mit Chlorkalklösung ein und kann damit die Sterblichkeit drastisch reduzieren. Im Jahr 1865 legt der Chirurg Joseph Lister seinen ersten antiseptischen Verband auf die Wunde einer offenen Fraktur. Er führt das systematische aseptische Arbeiten im Krankenhaus ein. Doch trotz aller Bemühungen sind Wundinfektionen auch heute nicht besiegt. In Deutschland infizieren sich pro Jahr 500.000 Menschen mit multiresistenten Bakterien. 1882 kann Robert Koch den Erreger der Tuberkulose isolieren. Damit hat er erstmals wissenschaftlich korrekt bewiesen, dass
ein Mikroorganismus eine Infektionskrankheit beim Menschen auslösen kann. 1909 entwickelt Paul Ehrlich mit Salvarsan gegen die Syphilis das erste chemisch hergestellte wirksame Medikament. 1935 entdeckt Gerhard Domagk die antibakterielle Wirkung von Sulfonamid und bereits im September 1928 entdeckt Alexander Fleming durch Zufall das Penicillin. Doch erst die Anstrengungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg verhelfen der Penicillin-Herstellung im großen Maßstab zum Durchbruch. 1944 wird das erste Antibiotikum gegen die Tuberkulose entdeckt. Schon bald sind Antibiotika, dank industrieller Fertigung, für jedermann erhältlich – zumindest in den Industrieländern. (Text: Bayerisches Fernsehen)