Kunstliebhaber Sooke beginnt seine Reise in Rom. Im Ursprung und Zentrum des einstigen Imperiums begibt er sich auf die Spuren der Anfänge des Römischen Reiches. Die ersten Schätze findet er in Museen. Es handelt sich um Skulpturen mit ganz besonderen Merkmalen: Sie sind zwar nachweislich von römischer Hand erschaffen, jedoch mit Stilmitteln der alten Griechen und Etrusker. Der römische Hang zum Kopieren anderer Stile war bekannt und auch moderne molekulare Analysen können die römische Handschrift bestätigen. Die wachsende Republik und die ersten erfolgreichen Feldzüge wirkten sich dann aber immens auf das Selbstbewusstsein aus und führten in der Kunst zu einer neuen, ganz eigenen Stil-Richtung. Die neue Machart sollte der Männlichkeit und Stärke ihrer Modelle gerecht werden. Die idealisierte, oft göttlich überhöhte
Darstellungsart der Griechen passte nicht mehr zu der neuen handfesten Mentalität der Römer und ihrem Streben nach weltlicher Macht. Bartstoppeln, Falten und Geheimratsecken – die ungeschminkte Wahrheit galt plötzlich nicht mehr als Makel, sondern als markante Ausdrucksstärke. Dank dieses damaligen Trends können wir noch heute nachvollziehen, wie die Personen aus den Geschichtsbüchern damals wirklich ausgesehen haben. Doch mit dem ersten römischen Imperium vollzog sich auch in der Kunst ein erneuter markanter Wandel. Imperator Alexanders Selbstwahrnehmung als übermächtiger Herrscher beendete den Trend der möglichst naturgetreuen Abbildung. Makellosigkeit und Idealisierung rückten im darauf folgenden „Goldenen Zeitalter“ der großen Eroberer wieder in den Mittelpunkt und dominierten die römischen Künste mehr als je zuvor. (Text: GEO Television)
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