Folge 35

  • 35. Asylpolitik: Migration zulassen oder begrenzen?

    Folge 35 (25 Min.)
    Am 18. Januar 2024 hat der Bundestag das „Rückführungsverbesserungsgesetz“ beschlossen. Das bedeutet vor allem: härtere Abschieberegeln für Personen ohne Bleiberecht. Eine Reaktion auf gestiegene Zahlen von Asylbewerber*innen, überlastete Kommunen und eine gekippte gesellschaftliche Stimmung: Nach dem ARD Deutschlandtrend von Oktober 2023 wollen 64 Prozent der Deutschen, dass weniger Geflüchtete aufgenommen werden. Ein Rechtsruck macht sich bemerkbar und wird derzeit von großen Teilen mit Sorge betrachtet.
    Gleichzeitig zeigt eine zwischen 2018 und 2020 erhobene Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Die Hälfte der Deutschen ist der Meinung, dass Einwanderung unser Land nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich und kulturell bereichert. Beispielsweise sind etwa 55 Prozent der Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland kamen, heute erwerbstätig. Wird Migration als Chance für Deutschland verkannt? Oder eher die Probleme, die damit einhergehen?
    Farhad ist Jeside und 2014 aus dem Nordirak geflohen. Im Alter von 11 Jahren wurde seine Familie von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ angegriffen, sein Vater wurde getötet und zwei seiner Schwestern verschleppt. Tagelang flüchtete er durch die Wüste und kam schließlich über ein Sonderkontingent nach Deutschland. Der heute 21-Jährige intergierte sich schnell, lernte Deutsch innerhalb eines Jahres und wurde
    Klassenbester. Heute studiert er Maschinenbau. Wenn es nach Farhad geht, seien Migrant*innen eine große Chance für die deutsche Gesellschaft. Als Menschenrechtsaktivist will er auf die Situation Geflüchteter aufmerksam machen und wünscht sich, dass Kritiker*innen sich mehr in die Lage dieser Menschen hineinversetzen. Für ihn steht fest: „Alle Menschen, die nach Deutschland fliehen, sollten bleiben dürfen.“
    Anders sieht das Zeinab. Ihre Familie ist in den 1990ern aus dem Libanon geflohen, sie selbst ist in Deutschland geboren. Ihren größten persönlichen Erfolg sieht die 23-jährige Data Science-Studentin im Austritt aus dem Islam, „vor allem wegen des problematischen Frauenbilds.“ Sie ist zudem FDP-Mitglied und bei den Jungen Liberalen aktiv. Ihrer Ansicht nach verstünden einige Geflüchtete deutsche Werte nicht und seien nicht bereit, sich zu integrieren. Zeinab schlägt eine Erweiterung sicherer Herkunftsländer vor, Asylzentren außerhalb der EU-Außengrenzen und konsequentere Rückführungen. Denn Zeinab ist überzeugt: „Wir müssen illegale Migration begrenzen.“
    Bei Sag’s mir treffen zwei Menschen aufeinander, die Migration ganz unterschiedlich beurteilen. Schaffen es zwei Fremde, sich trotz ihrer konträren Überzeugungen mit Verständnis zu begegnen?
    #unbubble #SagsMir
    Unsere Teilnehmer*innen:
    Zeinab Herz: Migrationskritikerin 
    Farhad Alsilo: Geflüchteter (Text: ZDF)
    Deutsche Streaming-Premiere Mi. 24.01.2024 ZDFmediathek

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