• Folge 4 (55 Min.)
    Bild: Arte
    Wer sich auf eine Paarbeziehung einlässt, öffnet sich einem Menschen, der anderes Blut hat und einen anderen Namen trägt. Mit der Heirat geben die Menschen diesen neuen Lebensgemeinschaften einen Rahmen. Sie existiert in unterschiedlichen Formen in beinahe allen Gesellschaften. Heute gilt dieses Ritual in westlichen Gesellschaften zumeist als Liebesbeweis zweier Personen, früher diente es dazu, einen Gesellschaftsvertrag zwischen zwei Familien zu schließen. Im Norden Togos beginnt bei den Batammariba die Heirat konfliktreich. Die Frau wird heimlich von ihrem Auserwählten aus ihrer Familie entführt. Inki muss ihre Absichten geheim halten, wenn sie den Mann, den sie liebt, heiraten möchte.
    Diese Zeit ist zwar riskant, ermöglicht es dem zukünftigen Paar aber, ihre Wahl zu bekräftigen und ihre Eltern vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auf den Komoren ist genau das Gegenteil der Fall: Hier vollzieht sich das Ritual der großen Hochzeit in voller Pracht und vor aller Augen. Oft wird sie erst einige Jahre nach der religiösen Trauung gefeiert. Für Ali und Moinahalima ist die große Hochzeit die Krönung ihrer Beziehung, ein Höhepunkt ihres Lebens und ein unverzichtbarer Übergang, um eine bestimmte Stellung in der Gesellschaft zu erreichen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.05.2024arteDeutsche Online-PremiereDo 09.05.2024arte.tv
  • Folge 5 (55 Min.)
    Todesrituale erfüllen überall dieselben Funktionen: Sie sorgen dafür, dass die Sterbenden unter bestmöglichen Umständen das Jenseits erreichen, dort gut aufgehoben sind und das Leben der Hinterbliebenen nicht stören. Der Tod verursacht eine große Leere und ein immenses Chaos. Um dem damit verbundenen Schmerz zu begegnen, haben die Menschen überall auf der Welt Rituale entwickelt. Sie nehmen den Lebenden die Angst vor dem Verschwinden und begleiten die Sterbenden auf ihrer letzten Reise. Auf Bali werden die Seelen der Toten bei der Ngaben-Zeremonie befreit. Bei diesem Ritual sind Tränen verboten, da den Verstorbenen nur Gelassenheit und Ruhe beim Loslassen helfen.
    Der Tod bietet somit einen Anlass, in der Gemeinschaft zu feiern. In der Elfenbeinküste fließen bei Begräbnissen im Volk der Bétés zahlreiche Tränen. Bei der Zeremonie sollen singende, schreiende und klagende Vorweinerinnen zum Weinen anregen. Dieses Ritual dient den Lebenden als Ventil, die Trauer zu überwinden. Die Rituale auf Bali und in der Elfenbeinküste helfen den Hinterbliebenen sich zu sammeln und den Toten ihren Platz zu finden. Dieser symbolische Sieg über den Tod stärkt die Hinterbliebenen im Leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.05.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 10.05.2024arte.tv

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