Grigori Jefimowitsch Rasputin wurde als Scharlatan, Wüstling und Abenteurer abgetan, aber auch gleichzeitig als weiser Berater des Zarenpaares, als Heil bringender Helfer der Unterdrückten gepriesen. Er hatte zahlreiche Freunde, aber noch mehr Feinde. Viele von ihnen haben nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches und nach den Wirren der Revolution in Tagebüchern, Briefen, Broschüren und Büchern ihre Erlebnisse mit Rasputin niedergeschrieben. Es existieren auch amtliche Dokumente, Stellungnahmen zu seiner Politik und die Protokolle einer Untersuchungskommission, die von Staatsanwalt Rudnew geleitet wurde
und die versucht hat, in den letzten Jahren 1918/19 Licht in das mystische Dunkel um Rasputin zu bringen. Von dieser Kommission werden die Augenzeugen von Rasputins Leben am Zarenhof vernommen: Sie berichten von seinem ersten Erscheinen in Moskau, von seiner Jugend in Sibirien, seinen Wanderungen durch Russland, seiner Frömmigkeit und seiner Machtgier. Die Hofdame Anna Wyrubowa erzählt von Rasputins Einführung am Zarenhof, von Spiritismus und Wunderglauben, von den Prophezeiungen und Heilungen, die den Heiligen Teufel berühmt gemacht haben. (Text: ZDF Theaterkanal)