Pro & Contra Folge 6: Schwerstkriminelle für immer wegsperren?
Folge 6
6. Schwerstkriminelle für immer wegsperren?
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„Deswegen kann es da nur eine Lösung geben: wegschließen – und zwar für immer.“ Das forderte Gerhard Schröder (SPD) 2001 als damaliger Bundeskanzler. Er bezog seine Haltung auf erwachsene Männer, die sich an kleinen Mädchen vergingen und nicht therapierbar seien und sagte das im Umfeld einer durch einen aktuellen Fall aufgeladenen Stimmung. Um das kontroverse Thema „Wegschließen für immer“ geht es auch in der Sendung „Pro & Contra“ am Mittwoch, 28. Oktober 2015, ab 21 Uhr im SWR Fernsehen. Es moderiert Birgitta Weber. Juristisch gesehen ist mit diesem „Wegsperren“ die Sicherungsverwahrung gemeint, das vorsorgliche Wegschließen von Tätern, die ihre in einem Prozess verhängte Haftstrafe verbüßt haben. Für das deutsche Rechtssystem auf der einen und das allgemeine Sicherheits- und Gerechtigkeitsempfinden auf der anderen Seite ist dies schier unvereinbar und daher ein höchst umstrittenes Thema, das „Pro & Contra“ aufgreift. Muss die Gesellschaft nicht vor Schwerstverbrechern geschützt werden? Dürfen die juristischen Grundsätze übergangen werden, die da heißen: im Zweifel für den Angeklagten und keine Strafe ohne
Schuld? „Pro & Contra“ bildet am 28. Oktober ab 21 Uhr die Facetten der Debatte ab und stellt sie zur Abstimmung – live im SWR Fernsehen und im Internet. Zwei „Anwälte“ und zwei Sachverständige versuchen, die 45-köpfige Jury im Studio sowie die Zuschauerinnen und Zuschauer am Fernseher und im Netz von ihrer Haltung zu überzeugen. Per TED-Geräte gibt die Jury zu Beginn und am Ende der Sendung ein Stimmungsbild. Wer hat es geschafft, Meinungsänderungen herbeizuführen? Der Anwalt „pro“ ist Ernst Scharbach, Gewerkschaft der Polizei, Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz. Der „contra“-Anwalt ist Peter Asprion, Bewährungshelfer in der JVA Freiburg. Als Sachverständige „pro“ fungiert Herta Däubler-Gmelin (SPD), ehemalige Bundesjustizministerin; „contra“ steht ihr der Trierer Rechtsanwalt Dr. Andreas Ammer von der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht des Deutschen Anwaltvereins gegenüber. Kommentieren, diskutieren und Fragen an die Akteure stellen kann man vor und während der Sendung auf swr.de/proundcontra, auf Facebook und Twitter (#proundcontra). In den Hörfunkprogrammen SWR1 Rheinland-Pfalz und SWR1 Baden-Württemberg kann man ebenfalls mitdiskutieren und abstimmen. (Text: SWR)