Seit Jahrhunderten betreiben die Mapuche und andere indigene Völker in Patagonien saisonale Wanderweidewirtschaft. Die Wurzeln dieser Tradition reichen lange in die Zeit vor der Ankunft der Jesuiten und die „Eroberung der Wüste“ genannte Kampagne des argentinischen Generals Julio Argentino Roca zurück. Zwischen 1878 und 1885 führte Roca einen Vernichtungskrieg gegen die indigene Bevölkerung, das eroberte Land – mehrere Millionen Hektar – fiel an national gesinnte Großgrundbesitzer. Die Wanderhirten wurden an den äußersten Rand des fruchtbaren Gebiets gedrängt, doch sie führten ihre ursprüngliche
Form der Weidewirtschaft so gut es ging fort. Heute wird diese Tradition und damit die Lebensgrundlage der Viehhirten zunehmend durch den Staat und die Großgrundbesitzer bedroht: Jahr für Jahr wird eine größere Fläche Land durch Zäune eingegrenzt, die den Zugang zum Weideland in den Höhenlagen versperren. Die Dokumentation zeigt das Gemeinschaftsleben der Wanderhirten, ihr Verhältnis zur Natur und ihre Bestrebungen, ein jahrhundertealtes kulturelles Erbe zu bewahren. Dabei geht es auch um Fragen nach der Bedeutung von Grenzen, Territorien und das Recht auf angestammtes Land. (Text: arte)
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