ZDF-Intendant Schächter kündigt HDTV-Start an

Auch Berechnung der Einschaltquoten wird verändert

Jens Dehn – 01.03.2008

Die Olympischen Winterspiele in Vancouver im Januar 2010 werden für ARD und ZDF den Startschuss zur regelmäßigen Ausstrahlung von hochauflösendem Fernsehen, kurz HDTV genannt, bilden. Das kündigte ZDF-Intendant Markus Schächter auf der Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Düsseldorf an. Auch die Fußball-WM 2010 in Südafrika wird in der neuen Technik zu sehen sein. Getestet wird der Regelbetrieb bereits im August 2009. Mit der Leichtathletik-WM in Berlin haben die Verantwortlichen auch hierfür ein sportliches Großereignis gewählt.

Mittelfristig, so Schächters Einschätzung, werde das ZDF ein Viertel seines Programms, darunter die Nachrichten, als HDTV senden. „Es wird aus unserer Sicht eine lange Zeit geben, in der Standard- und HD-Fernsehen nebeneinander ausgestrahlt werden. Wir werden einen langen Atem haben“.

Auch zu Werbegeldern und Einschaltquoten äußerste sich der Intendant auf der Sitzung. Demnach ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch weiterhin auf die Einnahmen aus Werbung und Sponsoring angewiesen. Forderungen privater Konkurrenten nach einem Werbeverzicht von ARD und ZDF erteilte er eine deutliche Absage. Ein Verzicht auf Werbung und Sponsoring hätte eine Erhöhung der Rundfunkgebühren um 1,42 Euro zur Folge, um die finanziellen Verluste auszugleichen.

Der Erfolg von einzelnen Fernsehsendungen beim ZDF wird ab 2009 nicht mehr nur durch den Prozentsatz der Live-Zuschauer gemessen. „Man wird nicht mehr die Quote in der klassischen Art berechnen. Die Quote wird angereichert durch die Reichweite“, erklärte Schächter. So werden künftig beispielsweise auch User der ZDF-Mediathek, die Sendungen übers Internet anklicken, erfasst und in die Quotenberechnung eingebunden.

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