Das ZDF und die Produktionsfirma Teamworx arbeiten an einer Filmbiografie über die berühmt-berüchtigte Regisseurin Leni Riefenstahl. Einen entsprechenden Bericht der Bild am Sonntag hat der Sender inzwischen bestätigt. Bereits seit einem Jahr befindet sich der Stoff in der Entwicklung. Die „Tatort“-Kommissarin Maria Furtwängler soll die Hauptrolle übernehmen.
Das Drehbuch wird von Niki Stein entwickelt, der auch im Auftrag von Teamworx für die Biografie von Erwin Rommel als Autor und Regisseur verantwortlich zeichnet. Jener Film wird voraussichtlich im Herbst in der ARD ausgestrahlt. Stein ist ebenfalls „Tatort“-Veteran, etablierte einst das Frankfurter Duo Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf mit den ersten drei Filmen.
Ob Niki Stein tatsächlich auch die Riefenstahl-Biografie für das ZDF wird inszenieren können, entscheidet sich erst endgültig nach der Fertigstellung des Drehbuchs.
Hoffentlich wird auch gezeigt, wie sich Frau Riefenstahl mit ihrer "Kunst" dem NS Regime und dem Rasse - Gedanken angebiedert hat. Wo werden die Biografien der Künstler gezeigt, die sich dieser Ideologie nicht unterworfen haben??
aber da kannst Du von ausgehen - ihre Anbiederung an die nazis mindert jedoch nicht ihr künstlerisches Talent, so wenig wie das von Gründgens und anderen Künstlern.
joehat schrieb: ------------------------------------------------------- > Hoffentlich wird auch gezeigt, wie sich Frau > Riefenstahl mit ihrer "Kunst" dem NS Regime und > dem Rasse - Gedanken angebiedert hat. Wo werden > die Biografien der Künstler gezeigt, die sich > dieser Ideologie nicht unterworfen haben??
Stimmt! Riefenstahl hat in ihren minderwertigen Machwerken, die heute wirklich niemand nachzuäffen versucht (insbesondere bei der Sportler-Verherrlichung im Fernsehen wird dieser Versuch nicht unternommen), sich ausgiebig dem nationalsozialistischen Rassenwahn angebiedert. Deshalb sind in ihrem Olympia-Film nur "Arier" zu sehen. Und gezeigt werden darf das Ding auch nicht mehr. Wie die ganzen anderen Riefenstahl-Filme, die zu dem übelsten gehören, was im "Dritten Reich" entstand.
Sie hat ja nicht nur die Olympia-Filme gemacht, leider wird sie immer darauf reduziert. Und selbst da- egal zu welcher Zeit die Filme entstanden sind und ob Hitler sie persönlich in Auftrag gab- Riefenstahl verstand das Handwerk.
In der Doku "Die Macht der Bilder" wird zu den Olympiafilmen gesagt, sie habe Maßstäbe gesetzt, was die Sportfotografie betrifft. Frau Riefenstahl war innovativ, aber leider auch ziemlich naiv.
Mir würde es reichen, wenn man eine etwas ausführlichere Dokumentation über diese Frau gemacht würde. So weit ich weiß, werden ihre Propagandafilme nämlich an manchen Filmschulen als Lehrmaterial verwendet, und das nicht nur, um die Wirkung von Propaganda zu vermitteln, sondern weil diese Frau in ihren Werken damals sehr innovativ gewesen sein muss. Diesen Aspekt blendet man in Deutschland häufig völlig aus.
Kenne ich sogar. Was ich meine ist halt, dass die Welt eigentlich nicht noch so einen Historienschmonses braucht, in die man noch eine fiktive Geschichte einwebt, um auf die Tränendrüse zu drücken. Nur weil der Produktionsaufwand solcher Fernsehmehrteiler in den letzten Jahren wirklich tolle Szenen verspricht, werden die Inhalte nicht zwingend besser. Dann sollte man das Geld besser in eine aufwändige und gut gestaltete Dokumentation fließen lassen. Von mir aus kann man dann auch fiktives Bildmaterial einfließen lassen, wenn es denn angebracht ist.
die Erfahrung zeigt aber, dass Filmbiografien , auch wenn sie fabulierte Sequenzen enthalten, sich viel besser im Gedächtnis einprägen - und gerade bei so einem Multitalent wie Leni Riefenstahl, die ja auch eine aussergewöhnliche Tänzerin mit vielversprechender Karriere und Sportlerin war, keiner ihrer wagemutigen Szenen als Skiläuferin oder Bergsteigerin musste je gedoubelt werden - dazu ihre schauspielerische Arbeit und natürlich ihre Regie- und Kameratechnik, die, wie Du ganz richtig schreibst, noch heute als Lehrmaterial verwendet werden und oft kopiert wurden. zB in Werbespots. Später wurde sie ausgezeichnete Fotografin und Taucherin - und hatte ein ziemlich turbulentes Privatleben - das ist doch ideal für einen Film.
wolle64 schrieb: ------------------------------------------------------- > Es gibt doch schon eine Dokumentation über sie. > > http://www.amazon.de/Die-Macht-Bilder-Leni-Riefens > tahl/dp/B00006FWQY/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=13395735 > 65&sr=8-2
sascha.sternheim schrieb: ------------------------------------------------------- > Eine gute Idee, Riefenstahl bietet sich an. Aber > bitte nicht mit Frau Furtwängler!
aber noch weniger mit Neubauer oder Ferres-Furtwängler finde ich ganz gut. Saskia Vester kommt viel zu selten im TV.
sascha.sternheim schrieb: ------------------------------------------------------- > Eine gute Idee, Riefenstahl bietet sich an. Aber > bitte nicht mit Frau Furtwängler!
Ich finde Frau Furtwängler geradezu am besten besetzt.