„Wer ist hier der Boss?“: Fortsetzung mit Tony Danza and Alyssa Milano in Arbeit

Vater-Tochter-Gespann in neuer Lebenssituation

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 05.08.2020, 09:54 Uhr

Der alte Cast von „Wer ist hier der Boss?“: (v. l.) Alyssa Milano, Katherine Helmond, Tony Danza, Judith Light und Danny Pintauro – Bild: ABC
Der alte Cast von „Wer ist hier der Boss?“: (v. l.) Alyssa Milano, Katherine Helmond, Tony Danza, Judith Light und Danny Pintauro

Sony Pictures TV hat mit der Entwicklung einer Fortsetzung der 1980er Kult-Comedy „Wer ist hier der Boss?“ („Who’s the Boss?“) begonnen. Mit an Bord sind die alten Hauptdarsteller Tony Danza und Alyssa Milano, die in in der Serie Vater und Tochter spielen. Das Projekt hat noch keinen Sender.

Das Serienoriginal handelte vom ehemaligen Profibaseballer Tony Micelli (Danza), der nach einer Verletzung einen neuen Karrierepfad einschlagen muss und gleichzeitig die Lebensumstände seiner Tochter Samantha „Sam“ Micelli (Milano) verbessern will: Der Witwer fängt als Haushälter bei Angela Bower (Judith Light) an, einer wohlhabenden Werbemanagerin. Gleichzeitig ziehen er und seine Tochter in Angelas Haus ein und verlassen damit eine wenig ansehnliche Gegend von New York City. Unter Angelas Dach leben auch noch deren junger Sohn Jonathan (Danny Pintauro) und Angelas umtriebige Mutter Mona (Katherine Helmond).

Die Serienfortsetzung „30 Jahre später“ sieht vor, dass Sam mittlerweile eine alleinerziehende Mutter ist, deren nun im Ruhestand befindlicher Vater Tony bei ihr einzieht – in das Haus, das früher die Kulisse der Serie war. Laut Deadline hat das Projekt auch das Wohlwollen von Light (zuletzt „The Politician“) und Pintauro (nach der Serie weitgehend aus dem Film- und Fernsehgeschäft ausgestiegen). Im Falle einer Serienbestellung könnten auch sie dort in den alten Rollen auftauchen. Helmond war 2019 verstorben.

„Wer ist hier der Boss?“ lief zwischen 1984 und 1992 beim Sender ABC mit 196 Folgen und war auch in Deutschland mit der Ausstrahlung bei RTL ein großer Erfolg – so groß, dass es mit „Ein Job fürs Leben“ eine eigene Adaption gab.

In den USA gab es für das Format zudem zehn Emmy-Nominierungen und fünf für Golden Globes. Hinter dem Serienoriginal steht Norman Lear, dessen Serien in den USA für ihre Progressivität bekannt sind (etwa auch „One Day at a Time“). Das gilt auch für „Wer ist hier der Boss?“, das den machohaften Tony zeigte, der aus Liebe zur Tochter den Job als Haushälter annahm, zur damaligen Zeit definitiv als „Frauenberuf“ angesehen. Daneben rüttelten die eher analytische und wenig emotionale Angela sowie ihre lebensfrohe Mutter Mona an etablierten Rollenbildern.

Aktuell macht die Möglichkeit, ältere Serien bei Streaming-Diensten unterzubringen, Reboots für Produktionsstudios lukrativ. Das geht allerdings nicht immer auf: Für Sony Pictures TV war schon bei einem „Verrückt nach Dir“-Reboot das Problem, dass man keine eigene Plattform (egal ob Sender oder Streaming) in der Unternehmensfamilie hat, wo man die Synergieeffekte selber nutzen oder forcieren könnte. Erst als „Neuling“ Spectrum auf sich aufmerksam machen wollte, wurde die Neuauflage jenes NBC-Klassikers Realität.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1967) am

    Habe die Serie geliebt, aber in der Fortsetzung muss Judith Light unbedingt dabei sein, was wäre die Serie ohne Angela Bower ????? Das würde mir nicht gefallen.
    • am

      Als Mini Serie könnte das ganz lustig werden. Das Original damals habe ich gern gesehen.
      • am

        "Ein Job fürs Leben" - zusammen mit "Hilfe, meine Familie spinnt" Preisträger in der Kategorie Sitcom des Grauens. Sowas von unlustig muß man erstmal hinkriegen - reife Leistung!
        • (geb. 1990) am

          Ich höre zum ersten Mal, dass Norman Lear etwas mit der Originalserie zu tun haben soll. Soweit ich weiß wurde die von Marty Cohen konzipiert.

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