Warum Eike Immel in den Dschungel geht

Er ist nicht mehr jung und braucht das Geld

Jens Dehn – 07.01.2008

Mittlerweile – der „Bild“-Zeitung sei Dank – wissen wir ja im Großen und Ganzen, wie die Kandidaten heißen, die sich ab kommendem Freitag in der dritten Auflage der RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ zur Schau stellen werden. Die Frage, warum sie sich das alles antun, hat zumindest Eike Immel nun selbst beantwortet.

Der frühere Torwart der Fußballnationalmannschaft gibt in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ ganz unumwunden zu, dass es ihm bei der ganzen Sache ums Geld geht: „Meine linke Hüfte ist kaputt. Es ist schlimm, wenn Du arbeiten willst und hast keinen Job. Seit zwei Jahren hänge ich zuhause rum. Da ergreift man jede Gelegenheit. Und da tut einem auch das Geld gut, das es zu verdienen gibt“, so Immels Begründung. Mit dem Honorar, das er durch die Show verdient, möchte er eine dringend notwendige Hüftoperation finanzieren.

Im vergangenen Jahr musste Immel, der bei der Europameisterschaft 1988 das deutsche Tor hütete, den Offenbarungseid leisten. Die Schulden sind inzwischen dank privater Unterstützung getilgt, doch die körperlichen Beschwerden nach der Karriere als Profisportler sind geblieben.

Neben Immel sollen untern anderen Schauspielerin Julia Biedermann, Schlagersänger Bata Ilic und die ehemalige Pornodarstellerin Michaela Schaffrath (Gina Wild) in den Genuss des australischen Dschungels kommen (fernsehserien.de berichtete). Laut „Bild“ wird das Honorar für Schaffrath dabei mindestens 50.000 Euro betragen. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass sie es anderweitig als in ihre Hüften anlegt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Eike Immel werde ich für immer mit dem absolut haltbaren Schüsschen zum 1:2 gegen die Niederlande im '88er-EM-Halbfinale verbinden.

    Er fiel wie eine Bahnschranke und hat anscheinend auch sonst nicht viel gerissen. Auf jeden Fall kann es nicht sein, dass ein Fußballprofi mit 534 BL-Einsätzen in 17 Jahren keine Rücklagen für eine OP hat.
    • am via tvforen.de

      dazu kann man nur sagen ..traurig was in Deutschland abgeht..
      • am via tvforen.de

        Wie jetzt ? Hat der keine Krankenversicherung ?
        Denker
        • am via tvforen.de

          Durchaus möglich. Wenn er pleite war, konnte er die Beiträge für eine private Krankenversicherung nicht mehr zahlen, und die gesetzliche nimmt Dich so ohne Weiteres nicht mehr auf. Früher dachte ich auch, sowas ist bei uns unmöglich. Inzwischen kenne ich gleich zwei Fälle persönlich: Selbstständig gemacht, in private Krankenversicherung gewechselt, pleite gegangen, Beiträge nicht mehr zahlen können, aus privater KV rausgeflogen und in gesetzliche nicht mehr reingekommen ...
        • am via tvforen.de

          Ich weiß auch, dass der Wechsel von der privaten KV in eine normale Krankenkasse sehr schwierig ist. Aber wenn gar nichts mehr geht, müssen die einen doch wieder aufnehmen, oder irre ich mich da?
        • am via tvforen.de

          Offenbar nicht. Ich weiß, dass mit meinem Vater ein Mann zur Hüft-OP war, der alles selber bezahlen musste. Er war vor ein paar Jahren nach Kanada ausgewandert und dann wieder zurückgekommen. Obwohl er sogar Beiträge nachzahlen wollte (er war bis zu seiner Ausreise gesetzlich versichert), ließ sich die Gesetzliche nicht erweichen. Und die Private hätte ihn (70-jährig und hüftkrank) nur noch zu völlig widersinnigen Konditionen genommen.

          So etwas ähnliches hat mir meine Kollegin von einem Nachbarn erzählt, der nach 30 Jahren als Angestellter eine eigene Firma aufgebaut hat. Er wechselte von gesetzlich nach privat, ging aber nach fünf, sechs Jahren so gründlich pleite, dass er den Offenbarungseid leisten musste. Er kündigte (was wohl ein Fehler war) die private Versicherung, und wollte (mit neuem Angestelletenverhältnis) zurück in die gesetzliche Kasse. Pustekuchen. Seitdem spart er fein säuberlich jeden überschüssigen Pfennig, falls er mal krank wird ...
        • am via tvforen.de

          Wenn man wieder ein Angestellenverhältnis eingeht ( unbefristet) wird man auch wieder in einer Kasse aufgenommen.

          Spätestens bei Bezug von ALG kommt man in den Genuss der Mitgliedschaft bei der AOK.

          Ich weiß es von einem Bekannten, ebenfalls Pleitier ( 5 jahre her). Noch 2 Jahre nach dem Konkurs hat er irgendwie versucht, die mtl. Beiträge für die Privatversicherung zusammen zu kratzen, was natürlich nicht geklappt hat. Folge war Kündigung durch die Kasse und mindestens 2 Jahre hatte der Bekannte echt Angst davor krank zu werden, weil ohne Versicherung.

          Jetzt bekommt er Hartz 4, ist in der Privatinsolvenz und auch bei der AOK versichert.
          Den Erhalt seiner Versichertenkarte konnte er kaum abwarten, umgehend ist er zum Zahnarzt und Dermatologen geflitzt.

          Schon traurig alles.
        • am via tvforen.de

          Ich war auch selbständig und privatversichert und konnte während meiner Selbständigkeit monatelang die Beiträge nicht aufbringen, dass mir die PKV gekündigt hatte. Als ich meinen Betrieb eingestellt habe und meine Frau und ich arbeitslos wurden, bekam meine Frau ALG I und ich ALG II. Ich wurde über meine Frau bei der DAK familienversichert. Jetzt, wo ich wieder in Lohn und Brot stehe, ist es umgekehrt, weil der ALG-I-Bezug ausgelaufen ist.
        • am via tvforen.de

          Das jemand im Angestelltenverhältnis nicht wieder aufgenommen wird, kann ich mir auch nicht vorstellen. Es sei denn, er verdient wieder so viel, dass er über den Freibetrag hinaus ist. Soweit ich weiß, müssen ihn nun die PK aber nehmen, bzw, muss er sich freiwillig in der gesetzlichen KV versichern dürfen, DAS wurde geändert.
          Ich kenne total viele Leute, die nicht krankenversichert sind.
          Darunter zwei Anwälte und zwei Architekten.
          Krankenversicherung ist ein riesiges Problem in Deutschland, als Alleinerziehende mit einem Kind und einer Selbständigkeit weiß ich, wovon ich rede. Da kann einem nur schlecht werden.
          UND es ist in diesem Zusammenhang völlig irre, dass man auch als Angestellter wegen jeder Erkälting mit Fieber zum Arzt rennen MUSS, um einen gelben Schein zu bekommen, anstatt sich vernünftigerweise mit Honig, Milch und warmen Wickeln ins Bett legen zu können um schnell wieder gesund zu werden. Wir leben in einem auf MIßtrauen aufgebauten System, dass kann alles nur in die Hose gehen.
          Besagte unversicherte Menschen erlebe ich, zumindest zum Teil, der eine trinkt den ganzen Tag aus lauter Angst, als sehr umsichtig mit ihrer Gesundheit. Sie legen sehr viel Wert auf richtige Ernährung, ausreichend Schlaf und verzichten auf Drogen. Irgendwie ja ein schöner Nebeneffekt, der eigentlich allen zu eigen sein sollte.
        • am via tvforen.de

          Es ist ja etwas schwierig, bei den zirka alljährlichen "Gesundheitsreformen" noch mitzukommen, aber meines Wissens wurde vor einem Jahr eine VersicherungsPFLICHT eingeführt (eine der ganz, ganz wenigen sinnvollen Leistungen dieser Bundesregierung): Abgesehen von sehr gut Verdienenden MUSS jeder krankenversichert sein, und jede Versicherung MUSS einen deshalb auch aufnehmen, zu einem "Basistarif". Insbesondere private Kasse versuchen dies wohl immer noch abzuwehren, aber da laufen doch auch schon die ersten Gerichtsverfahren.

          Von einem "auf Mißtrauen aufgebauten System" kann übrigens keine Rede sein - wenn man denn nur die richtigen Beziehungen zu unseren Herrschaften Politikern hat. Ich frage mich seit Jahrzehnten, warum der Arzt gegenüber der Kasse abrechnen kann was er will und diese Angaben in der Regel bestenfalls stichprobenartig überprüft werden. Würde der Patient z.B. die an ihm erbrachten Leistungen zumindest quittieren müssen, wäre Mißbrauch natürlich nicht ausgeschlossen, aber wenigstens erschwert.

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