Volker Herres und die Politmagazine im Ersten

Programmdirektor strebt ‚einheitliches Erscheinungsbild‘ an

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 17.11.2008

Volker Herres und die Politmagazine im Ersten – Programmdirektor strebt 'einheitliches Erscheinungsbild' an

Das Thema ist nicht neu, der Vorschlag ebensowenig. Seit Jahren wird immer wieder an den Politmagazinen im Ersten herumgeschraubt. Die Forderung mal wieder: Sechs Marken statt nur einer, die dann wöchentlich ausgestrahlt wird. Kommt der arme, an Gedächtnisschwund leidende Zuschauer da überhaupt noch mit? Die Antwort des neuen ARD-Programmdirektors Volker Herres ist wohl ein klares Nein. Herres hat sich im Gespräch mit der Fernsehzeitschrift „Gong“ für ein einheitliches Erscheinungsbild der Formate ausgesprochen.

„Der Zuschauer muss auch die Politmagazine stärker als eine Marke wahrnehmen“, so Herres. „Ich habe Zweifel, ob man auf Dauer in der digitalen Welt mit sechs Marken gut beraten ist.“ Doch unter welchem Dach würde politische Information in der ARD zusammengeführt? „Panorama“, „Monitor“, „Kontraste“, „Report Mainz“, „Report München“, „Fakt“ – oder gar eine ganz neue Marke?

Mehr als eine Absichtserklärung ist Herres’ Plan bislang nicht. Dennoch verwies er auf die Zusammenarbeit der Redaktionen der verschiedenen Landesanstalten für das Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ und für die Kultursendung „Titel, Thesen, Temperamente“. Dort hätten sich „die Redaktionen eng verzahnt und haben sich auf ein einheitliches Konzept und Erscheinungsbild verständigt. Diesen Weg sollten wir bestreiten.“ Doch da es sich hier um die ARD handelt, könnte das Beschreiten jenes Weges noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, zumindest bis das Argument die Runde durch alle Gremien gemacht hat. Man darf gespannt sein – als Zuschauer und als Mitglied einer der sechs Polit-Redaktionen.

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