Während die BBC noch Anfang März einen Deal mit YouTube abschloss, um Inhalte über die Videoplattform von Google zu verbreiten und dadurch mehr Traffic für das eigene Internetangebot zu erzeugen (fernsehserien.de berichtete), sind andere Medienkonzerne stattdessen darum bemüht, die Verbreitung eigener Inhalte durch YouTube zu stoppen. Der Medienriese Viacom Media fordert nun gar Schadenersatz in der Höhe von einer Milliarde Dollar wegen Verletzungen des Copyrights von Google und wird diesen Betrag auch einklagen. Viacom gehören unter anderem die Sender MTV, VH-1, Nickelodeon und Comedy Central.
Bereits im letzten Monat forderte Viacom von YouTube, man solle um die 100.000 unautorisierte Clips von der Plattform entfernen, doch laut Viacom kam man einer weiteren Forderung Filter-Werkzeuge gegen unautorisierte Videoclips einzusetzen nicht nach. Verhandlungen um eine gütliche Einigung seien gescheitert. Nun geht Viacom zum Angriff über und beschuldigt YouTube in einem Statement aktiven Schritten zur Verhinderung von Copyright-Verletzungen gezielt auszuweichen: „Ihr Business-Modell, das klar darauf aufbaut Traffic zu generieren und Werbung durch unlizenzierte Inhalte zu verkaufen, ist klar illegal und offensichtlich in Konflikt mit Copyright-Gesetzen.“
Google zeigt sich noch gelassen und erwidert, man sei überzeugt, kein geltendes Recht verletzt zu haben. Außerdem werde man durch diese Klage sicher nicht das Anwachsen und die starke Performance von YouTube stören lassen und weiterhin durch mehr User und Traffic versuchen eine stärkere Gemeinschaft aufzubauen. Viacom argumentiert dagegen mit den Rechten von Autoren und Regisseuren an ihren Kreationen: „Diese Werte gehören rechtmäßig den Talenten, die sie schufen und Firmen wie Viacom, die investiert haben um diese Innovation und Kreativität möglich zu machen.“
Google, das im letzten Jahr 1,65 Milliarden Dollar für YouTube zahlte, hatte seitdem versucht die Erlaubnis von Medien-Konzernen zu gewinnen um deren Erzeugnisse legal auf YouTube zu verbreiten – gegen Bezahlung versteht sich. Viacom ist nun der erste Konzern der mit einer Klage gegen die Videoplattform vorgeht, allerdings haben auch weitere Unternehmen wie NBC Universal und News Corp. das Portal ins Visier genommen. Schließlich investiert man dort massiv in eigene Video-Websites um den Trend zum Internet-Fernsehen aufzufangen. Diese Klage ist mit Sicherheit der bisherige Höhepunkt im Streit um mögliche Copyright-Verletzungen in Zusammenhang mit YouTube. Fortsetzung folgt – bestimmt.