Verliert das „Star Trek“-Filmfranchise seinen Captain Kirk?

Chris Pine und Produktionsstudio brechen Gespräche ab

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 13.08.2018, 12:15 Uhr

Chris Pine in „Star Trek Beyond“ – Bild: Paramount Pictures
Chris Pine in „Star Trek Beyond“

Auf dem Fernsehbildschirm hat das „Star Trek“-Franchise gerade einen großen Schritt voran genommen und eine neue Serie um das Leben von Jean-Luc Picard (fernsehserien.de berichtete) bestellt. Im Kino könnte nun ein Rückschritt kommen: „Captain Kirk“-Darsteller Chris Pine hat Verhandlungen mit den Produktionsstudios Paramount Pictures und Skydance Media um eine weitere Beteiligung abgebrochen, nachdem diese ihn um Gehaltskürzung gebeten haben sollen. Das berichtet The Hollywood Reporter. Demnach ebenfalls vorerst abgesprungen ist Chris Hemsworth, der im neuen Film erneut den Vater von James T. Kirk spielen sollte, wie schon in der Auftaktszene des Films „Star Trek“ von 2009.

Knackpunkt ist, dass Chris Pine nach dem verhältnismäßig erfolgreichen „Star Trek Into Darkness“ Verträge für „Star Trek Beyond“ und auch den Film mit dem Arbeitstitel „Star Trek 4“ unterschrieben hatte. Während Pines Karriere sich mit seiner Rolle im gefeierten „Wonder Woman“ prächtig entwickelte, erlitt „Star Trek: Beyond“ an den Kinokassen Schiffbruch. Daher wollen die Macher der Filmreihe das Budget niedrig halten, was am einfachsten durch Einsparungen bei den Millionengagen der Stars geht.

In Zahlen ausgedrückt: Nachdem „Star Trek“ 386 Millionen US-Dollar eingespielt hatte, kam „Into Darkness“ auf starke 467 Millionen. „Beyond“ musste sich mit 343 Millionen bescheiden. Bei einem Produktionsbudget von wohl 190 Millionen US-Dollar plus einem Marketingbudget in ungenannter, aber mindestens hoch zweistelliger wenn nicht gar dreistelliger Millionenhöhe, bleibt da nicht mehr viel Spielraum für Gewinn, wenn überhaupt. Verkomplizierend kommt hinzu, dass bei Paramount und Mutterkonzern Viacom seit damals eine neue Führung an Bord gekommen ist. Pine kann auf seinen bestehenden Vertrag pochen, aus dem er aussteigen kann, wenn er nicht das ausgehandelte Gehalt bekommt.

Trotz allem laufen wohl weiter Gespräche mit den anderen Hauptdarstellern des Film-Franchise, Zoe Saldana, Zachary Quinto, Karl Urban, Simon Pegg und John Cho. Für Paramount ist „Star Trek“ weiterhin ein wichtiges Filmfranchise mit einer weltweiten Fanbase. Nur sind halt Marvel- und DC-Comicabenteuer lukrativer für ihre jeweiligen Studios.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1961) am

    Hallo, für mich hört Star Trek mit dem 10. Film Nemisis auf. Was danach kommt, ist mehr Action als Story, die durch irgend welche Zeitlinien geht. Außerdem kann ein Raumschiff nicht moderner sein, als zu Zeiten Christopher Pikes. Da gab es noch Papier aus dem Drucker. Nee, das mit dem jungen Kirk ist kaum noch Star Trek. und dann noch Leonard Nimoy als Spock geht ja gar nicht.
    • am

      Das Marvel- u. DC Comicfilme derzeit beim breiten Publikum besser ankommen als Star Trek ist nicht verwunderlich. Star Trek hatte es immer schwer beim breiten Publikum (viel Inhalt, wenig Action). Dabei war es meiner Meinung nach die beste Entscheidung der Star Trek Produzenten die (beste) original Crew zu verjüngen und plausibel eine eigene Zeitlinie zu erschaffen. Es ist ihnen so hervorragend gelungen die alten Trekkies dabei zu halten und die neuen Actionfans dazu zu holen.
      Darum war Into Darkness auch so erfolgreich (viel Action) und Beyond weniger erfolgreich (viel Story). Vielleicht war es auch keine gute Idee Beyond nur in 3D in den Kinos zu zeigen. Ich hätte ihn mir fast nicht angesehen und auf die DVD gewartet. So habe ich ihn nur 1x im Kino gesehen, weil ich 3D furchtbar finde und sehr störend beim Filmgenuss. Vielleicht ging das nicht nur mir so, denn viele Trekkies sind doch jenseits der 20. Ich hoffe es kommt noch zu wenigstens einer Verfilmung mit der Besetzung der letzten 3 Filme, aber das ist alles eine Frage der Lukrativität für die Studios.
      • (geb. 1984) am

        Ich musste mich erstmal daran gewöhnen das Chrs Pine der neue Kirk ist aber nach dem ersten schauen fand ich ihn gut. Genau wie die anderen in ihren Rollen.
        Dann sollten sie eben versuchen woanders zu sparen. Sie müssen doch eh schon eine Rolle neu Besetzten: Chekov, da Anton Yelchin gestorben ist. Und halt einen neuen Vater für Kirk, da sollen sie eben einen wenig bekannten nehmen oder einen der günstig ist aber dafür Pine als Kirk festhalten. Einen neuen Kirk wäre blöd und einen anderen als Captain nehem könnte etweder klappen oder mega schief gehen. Da müssen sie das Risiko abschätzen was ihnen lieber ist: Einen Teueren Hauptdarsteller aber dafür wird der Film was oder ihn weglassen und einen Flop Risikeren!
        • am

          @User:
          Also die neuen Star Wars Filme sind eher klassisch Star Wars als die neuen Star Trek Filme klassisch Star Trek sind.
          Bei Star Wars gab es immer Action, Und was heißt "ständig jemand verstümmelt"??? Snoke wurde in der Mitte durchtrennt, aber das wurde damals Darth Maul auch und auch im Film von 1977 gab es einen abgetrennten Arm. Also mal die Kirche im Dorf lassen.
          Die neuen Star Trek Filme sind in der Tat viel zu actionlastig, aber im Gegensatz zu den unteren Kommentaren, finde ich den Cast mit Pine, Quinto, Urban, Pegg und den leider verstorbenen Yelchin sehr gut.
          Zwar nicht so kultig wie Shatner, Nimoy, Kelley, Doohan und der Rest, aber gerade die Chemie zwischen Pine und Urban stimmt absolut.
          • (geb. 1969) am

            Ich kann mich eh nicht wirklich auf einen vierten Teil freuen ohne Anton Yelchin - das war mal (ganz allgemein) echt ein herber Verlust!! Auch wenn ich immer gerne Karl Urban und Simon Pegg sehe und auch nix gegen Chris Pine und Chris Hemsworth habe und durch das Reboot wieder ein bisschen mehr Bezug zu ST bekommen habe (in jedem Fall besser als Star Wars, weil in ST nicht ständig jemand verstümmelt wird), kann ich auch auf einen weiteren Film verzichten, aber sympathisch macht es die beiden Chrisses nicht gerade, dass sie den Hals so gar nicht vollbekommen, sehr schade, wenn glückliche Menschen nicht mehr schätzen können, was sie haben.
            • am

              Ein Film sollte sich problemlos auch ohne ihn drehen lassen. Auch ein Sternenflotten-Captain darf mal Urlaub machen und wenn die finsteren Bedrohungen des Universums nicht so lange warten wollen, bis er aus dem Urlaub zurück ist, muß das Problem eben unter Führung des 1. Offiziers gelöst werden.
              • am

                Für mich ist das definitiv die besten Nachricht des Tages! Chris Pine ist für mich eine katastrophale Fehlbesetzung als Kirk. Davon abgesehen, darf man dieses unsägliche runderneuerte Franchise getrost komplett einstampfen und sich wieder auf Roddenberrys visionäres Star Trek in Serien konzentrieren.

                Abrams, Orci, Kurtzman und Lindelof haben ST (auch STD) vergewaltigt und getötet und dabei eindrucksvoll bewiesen, dass sie ethisch anspruchsvolle Themen, wozu Star Trek früher immer gezählt hatte, einfach nicht inszenieren können.

                Wenn nun Pine hinschmeißt, besteht noch etwas Hoffnung, das ST vielleicht wieder zu seinem Ursprung zurückkehren kann.
                • am

                  Die Darsteller in den neuen Filmen sind in meinen Augen alle austauschbar, genau wie die Filme austauschbar in fast jede Science Fiction Reihe passen. Diese Filme haben mit Star Trek nichts zu tun, es ist einfach nur Action-Geballer.
                  Auch wenn die Next-Generation-Filme nicht das gelbe vom Ei sind und auch die Classic-Filme ihre Schwächen haben, spürt man immer n och den Geist der Serien und die Erfurcht vor und Verbundenheit zu den Rollen.
                  • am

                    DEN Hauptdarsteller einfach so ersetzen? Geht nicht. Entweder mit Chris Pine oder ganz einstampfen. Stellt euch mal vor William Shatner wäre damals einfach so raus gewesen, während Star Trek IV-V mit dem Rest der Crew weiterlief. Oder noch übler, er wäre durch einen anderen als Capt. Kirk ersetzt worden.

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