„Fear the Walking Dead“: Tragischer Höhepunkt im Midseason-Finale – Review

Ein Recap zur ersten Hälfte von Staffel 4

Rezension von Jana Bärenwaldt – 11.06.2018, 14:56 Uhr

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„Fear the Walking Dead“ – Bild: amc
„Fear the Walking Dead“
Bevor sie die Geschichte jedoch zu Ende erzählen können, wird ihre Reise abrupt unterbrochen. Denn als Nick Ennis, einen der Vulture Anführer sieht, gibt es bei ihm plötzlich kein Halten mehr. Trotz Morgans Bemühungen verfolgt Nick seinen Gegner und tötet ihn schließlich. Als Racheakt wird Nick dann von Charlie erschossen. Schauspieler Frank Dillane bat wohl selbst um seinen Serientod, für die Fans kam der Ausstieg von einer der Hauptfiguren trotzdem sehr überraschend. Nicks Tod stachelt den Hass von Alicia, Luciana und Strand gegen die Vultures weiter an und es kommt zur Konfrontation zwischen den beiden Gruppen, bzw. dem, was noch von den Gruppen übrig ist. Dann passiert jedoch etwas, womit vor allem John und Alicia nicht gerechnet hatten. Eine Frau bei den Vultures erweist sich als alte Bekannte. John hat sie unter dem Namen Laura kennen gelernt, Alicia kennt sie jedoch unter dem Namen Naomi (Jenna Elfman) und hat mit ihr zusammen im Stadion gelebt. Sie glaubt nun eine Verräterin vor sich zu haben. Als sie Naomi erschießen will, geht John dazwischen. Erbarmungslos werden alle Vultures inklusive Mel erschossen. Mit der Hilfe von Morgan und Althea können Charlie, Naomi und der verletzte John in den Truck gerettet werden.

Da Althea nun Charlie und Naomi Zuflucht in ihrem Truck gewährt, hat sie Partei ergriffen und damit den Zorn der anderen auf sich geladen. Sie fahren zum Stadion, um medizinische Materialien für John zu holen, der mittlerweile um sein Leben ringt. Im Stadion wird nun erstmals das gesamte Ausmaß der Zerstörung ersichtlich. Unzählige von verbrannten Untoten bevölkern den Platz und lassen Vermutungen zum Ausgang des Konflikts zwischen Stadionbewohnern und Vultures zu. Morgan und Naomi schaffen es zur Krankenstation, während der Truck draußen von Alicia, Luciana und Strand angegriffen wird, die ihnen gefolgt sind. Als der Konflikt zu eskalieren droht, schafft es Morgan, die aufgebrachte Alicia zu beruhigen, sodass John von Naomi gerettet werden kann. Außerdem finden sie ein Band, dass zeigt, dass Althea Madison interviewt hat, noch bevor sie das Stadion gefunden haben. Al war allerdings nie bewusst, wen sie da vor sich hatte. In dem Interview erzählt Madison von der Gutherzigkeit und Hilfsbereitschaft ihrer Kinder. Im Endeffekt raufen sich alle zusammen und erzählen Althea das tragische Ende ihrer Geschichte.

Die Vultures lockten eine riesige Herde Untoter zum Stadion, die sie zuvor mit Öl präpariert hatten. Die Bewohner des Stadions bekamen daraufhin Panik und versuchten zu fliehen, wurden aber schnell von den Beißern eingekesselt und getötet. Alicia und Nick waren in einem Auto vor dem Stadion gefangen, und als Madison, Luciana und Strand erkennen mussten, dass eine Flucht durch die Masse von Untoten schier unmöglich war, fasste die Mutter von Nick und Alicia einen neuen Plan. Mit einer Signalrakete lockte sie die Herde hinter sich her ins Stadion und schloss sich mit ihr darin ein. Um das Leben ihrer Kinder zu retten, zündete sie schließlich das Stadion an, da ihr kein anderer Ausweg mehr geblieben war. Auch wenn die Szene unglaublich schwer und emotional anzusehen war, hätte man Madison Clark wahrscheinlich keinen besseren Serientod bescheren können.
Madison (Kim Dickens) opfert sich für ihre Familie

Fazit

Die Änderungen in der vierten Staffel haben „Fear the Walking Dead“ auf ein neues Level gehoben. Vor allem die frischen Gesichter im Cast, aber auch das veränderte Setting, haben viele Möglichkeiten zu interessanten Charakterentwicklungen und überraschenden Wendungen eröffnet. Zwar wusste man als Zuschauer die ganze Staffel über, dass etwas Schlimmes passieren würde, aber eben nicht genau was, wodurch die Spannung trotzdem erhalten geblieben ist. Zudem war die Erzählstruktur teils so clever angelegt, dass man sich nie sicher sein konnte, ob es sich dabei gerade um gegenwärtige oder vergangene Ereignisse handelt. Die alten Hauptfiguren Alicia, Strand und Luciana haben sich gegen Ende der ersten Staffelhälfte fast zu Antagonisten entwickelt, sodass die Sympathien vermehrt auf der Seite von Althea, John, Naomi und Morgan lagen. Die Konflikte zwischen den verschiedenen Gruppen konnten im Halbstaffelfinale jedoch zufriedenstellend aufgelöst und zu einem Ende gebracht werden.

Zu Ende gebracht wurde aber neben der Geschichte um das Stadion auch Madisons Geschichte. Während Nicks Ableben schon sehr schockierte, hinterlässt Madisons Tod eine riesige Lücke im Cast von Fear, bei der man sich im ersten Moment fragt, ob diese im weiteren Verlauf der Serie überhaupt wieder geschlossen werden kann. Alicia ist nun die letzte Überlebende der Clark Familie und gemeinsam mit Strand auch die letzte lebende Figur aus Staffel eins. Madison war von Anfang an immer der Dreh und Angelpunkt ihrer Familie und der verschiedenen Communities, in denen sie gelebt haben. Stets war sie es, die die schweren Entscheidungen treffen musste, aber auch diejenige, die alle anderen zusammengehalten hat. Und selbst nach ihrem Ableben hält sie die Gruppe indirekt weiter zusammen. Ihre Geschichte ist die Verbindung zu allen anderen. Vielleicht war ihr Tod nur konsequent, denn ohne Madison muss sich die Gruppe nun zum ersten Mal wirklich von Grund auf neu organisieren – somit ist ihr Tod der Höhepunkt in der Neuausrichtung von „Fear the Walking Dead“. Das Experiment, das Zombie-Spin-Off eine andere Richtung einschlagen zu lassen ist also vorerst geglückt. Es bleibt nun umso spannender zu sehen, ob dies auch ohne Madison weiterhin gelingen wird.
In Trauer vereint

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