Der Lebensmitteldiscounter „Lidl“ war bisher nicht gerade dafür bekannt, Fernsehteams Auskunft über seine Geschäftsgebaren zu gewähren. Zusammen mit anderen Discountern war „Lidl“ in der Vergangenheit wegen schlechter Arbeitsbedingungen in Verruf geraten. Das wurde u.a. 2006 in der ausführlichen ARD-Reportage „Die Billigheimer“ eindrucksvoll dargestellt. Mit Mitarbeitern über dieses Thema zu sprechen, was damals nicht ganz einfach.
Wenn kabel eins jetzt am kommenden Dienstag um 22:15 Uhr in seiner Doku-Reihe „Abenteuer Leben“ eine Reportage über „Lidl“ zeigt, darf man also gespannt sein, inwiefern auf das Thema Arbeitsbedingungen eingegangen wird.
Senderangaben zufolge lässt das Management erstmals zu, dass ein Fernsehteam firmeninterne Prozesse begleitet, Einblicke in Produktion, Logistik und Qualitätskontrollen gewährt und die Eröffnung einer neuen Filiale dokumentiert. Auch Einstellungsgespräche mit zukünftigen Mitarbeitern sollen gezeigt werden. Gedreht wurde in den Firmenzentralen Neckarsulm und Anzing bei München.
Eine ähnliche Reportage gab es bereits im Oktober letzten Jahres, als RTL unter dem Titel „Die Burgermeister“ eine Stunde lang hinter die Kulissen des Fast-Food-Giganten „Mc Donald’s“ schaute.
Ganz genau. Hier wird das beste Arbeitsteam aller Zeiten vorgespielt. Sie machen alle auf frohe Miene und in Wirklichkeit sieht es ganz anders aus. Muss zwar nicht unbedingt, aber natürlich wird fürs TV ein bißchen aufgetragen.
Was die Reportage ansich angeht, hat es sowas schon immer gegeben. Wie etwa mit der Sendung "24 Stunden" oder der Fernsehsender DMAX. Die beste Promotion für Lidl, aber das ist, wird und bleibt nicht der einzige Discounter im TV, davon gehe ich aus.