TV-Quoten: Je näher der Papst, um so höher die Marktanteile

ARD und ZDF punkten vor allem in besuchten Bundesländern

Michael Brandes – 26.09.2011, 18:59 Uhr

Papst Benedikt XVI. – Bild: SWR/BR/Sessner
Papst Benedikt XVI.

Zum Deutschland-Besuch von Papst Benedikt XVI. spendierten ARD und ZDF der Republik vier Tage lang Live-Übertragungen und Sondersendungen auf allen öffentlich-rechtlichen Kanälen. Für ein Quotenwunder konnte der Papst allerdings nicht garantieren. Das allgemeine Interesse der Fernsehzuschauer an dem von den Kameras auf Schritt und Tritt verfolgten Oberhaupt der katholischen Kirche war nicht übermäßig groß. Es gab allerdings auch Ausnahmen.

Erwartungsgemäß punktete der Papst vor allem bei den traditionell orientierten und konservativ-etablierten Bundesbürgern. Hier erreichten die Übertragungen bisweilen Marktanteile von über 30 Prozent. In allen anderen Zielgruppen war offenbar die geografische Nähe entscheidend für ein erhöhtes Interesse am Papst-TV. In jenen Bundesländern, die Benedikt XVI. bereiste, sprangen die Quoten während seines Aufenthalts in die Höhe. So stiegen in Berlin und Thüringen die Marktanteile von Papst-Sondersendungen auf zweistellige Werte an, solange der Besucher im jeweiligen Bundesland verweilte. An den anderen Tagen fielen die Werte nur einstellig aus.

Die live aus Berlin übertragenen Sendungen „ZDF spezial: Der Papst in Berlin“ (ZDF) sowie „Der Papst in Deutschland“ (Das Erste) holten beispielsweise am vergangenen Donnerstag in der Hauptstadt Marktanteile von 22,7 und 12,0 Prozent. In den Folgetagen lagen die Werte lediglich noch zwischen 4,5 und 9,8 Prozent. Ähnlich sah es in Thüringen aus: Das „ZDF spezial: Der Papst in Erfurt“ bescherte dem ZDF am Freitag einen Marktanteil in Höhe von 14,2 Prozent, die Übertragung der Heiligen Messe auf dem Erfurter Domplatz am Samstagmorgen dem Ersten 15,6 Prozent. Die weiteren Sondersendungen erreichten in Thüringen meximal 9,6 Prozent der Zuschauer.

Die vorliegenden Zahlen sind das Ergebnis einer Sonderauswertung von „media control“, für die Einschaltquoten von zwölf Papst-Sondersendungen im Ersten, im ZDF und auf Sat.1 analysiert wurden.

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