„Trickster“: Gefeierte kanadische Mysteryserie kommt nach Deutschland

Premiere im Juli im Pay-TV

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 24.06.2021, 08:56 Uhr

Joel Oulette als Jared in „Trickster“ – Bild: CBC
Joel Oulette als Jared in „Trickster“

ProSieben Fun nimmt demnächst die kanadische Mysteryserie „Trickster“ ins Programm. Die sechsteilige Serie wird ab dem 15. Juli immer donnerstags um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Trotz Erfolg, Kritikerlob und Verlängerung nahm das Format nach nur einer Staffel ein unschönes Ende.

„Trickster“ basiert auf der Romanreihe „Son of a Trickster“ von Eden Robinson, die in ihrer Geschichte die Mythologien der First Nations, der nordamerikanischen Ureinwohner, verwoben hat. In Kanada war die Serie daher vom öffentlich-rechtlichen Sender CBC im Rahmen eines Programmschwerpunkts bestellt worden, in dem dieser lange vernachlässigte Teil der kanadischen Kultur ins Zentrum rücken sollte. Die Adaption übernahm die Filmemacherin Michelle Latimer. Die hatte sich immer als Mitglied der First Nations bezeichnet.

Allerdings kamen schließlich ernsthafte Zweifel an ihrer Darstellung auf, die wohl nicht auf Unterlagen, sondern mündlicher Weitergabe in ihrer Familie beruhte. In Kanada wurde das zum Skandal, da Latimer zuvor schon mehrfach von speziellen Förderungen zugunsten von Mitgliedern der First Nations profitiert hatte. Bei „Trickster“ legte Eden Robinson aus Protest ihren Produzenten-Posten nieder, bald darauf gab auch Latimer ihren Rückzug bekannt. Letztendlich entschied CBC in Rücksprache mit zahlreichen Beteiligten, die Serie trotz ursprünglicher Verlängerung zu beenden.

Zur Serie „Trickster“

Im Zentrum von „Trickster“ steht der Teenager Jared (Joel Oulette) aus einer enorm dysfunktionalen Familie der First Nations, in der er trotz seiner erst 17 Lebensjahre als „der Erwachsene“ fungieren muss. Seine Mutter Maggie (Crystle Lightning) hat augenscheinlich eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung, schluckt aber lieber diverse Drogen, statt professionelle Hilfe zu suchen. Jareds Eltern sind getrennt, sein Vater Phil (Craig Lauzon) ist arbeitsunfähig und lebt zudem mit einer neuen Freundin zusammen.

So sorgt Jared neben der Schule mit einem zusätzlichen Job für den Lebensunterhalt der Eltern – und auch mit dem Handel von Ecstasy. Sein ohnehin schon schwieriges Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als er metaphysische Dinge zu sehen beginnt – sprechende Raben, Doppelgänger und andere Wesenheiten. Verliert er den Verstand (wie er es bei seiner Mutter sieht)? Oder entwickelt er eine besondere Beziehung zur spirituellen Welt seiner Kultur?

In Deutschland feierte „Trickster“ seine Premiere vorab mit der Ausstrahlung des Serienauftakts auf der sechsten Ausgabe des Seriencamp Festivals, wobei die Serie den Zuschauerpreis Audience Choice Award vor „Yellowstone“ gewann.

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