‚Tatort schauen‘

Jeden Sonntagabend gegen 19.30 legt sich in Hamburg ein Student in Mordopferposition auf den Bürgersteig. Sodann werden seine Umrisse säuberlich mit Kreide auf den Asphalt gezeichnet. Damit alle Passanten sehen können: In der „Pony Bar“ ist heute wieder gemeinsames „Tatort-Schauen“ angesagt.

„Krimifieber im Hinterzimmer“ nennt sich die Initiative, die ein studentischer Kulturverein in der Kneipe betreibt. Die zukünftigen Jungakademiker treffen sich, um das Wochenende in Form eines gemeinsamen Fernseherlebnisses mit Getränk und Salzstangen (gratis) ausklingen zu lassen. Leiche inklusive. Initiator Falk Hocquél erzählt dem „Unispiegel“: „Hier treffen sich Leute, die den ‚Tatort‘ wirklich mögen und die auch ihre Lieblingskommissare haben. Wir möchten mit dem Uni-Viertel kommunizieren, hoffen, dass die Leute nach dem Krimi noch auf ein Glas Bier hier bleiben und Kontakte knüpfen können.“ Hoch im studentischen Kurs stünden übrgens Hauptkommissar Thiel und Gerichtsmediziner Boerne.

Auch in der Hamburger Bar „Grüner Jäger“ wird kollektiv „Tatort“ geschaut. In gemütlichen grünen Cordsesseln und mit steigender Sonntagsquote. Auf zwei Leinwänden wird um 20:15 Uhr der aktuelle Fall gezeigt, um 22:00 Uhr gibt es einen Krimi-Nachschlag. Stören, Quasseln und unnötige Täterspekulationen während des Krimis verboten!

Wunschliste-Prädikat: nachahmenswert!