Tatort-Rentner Bienzle kritisiert seine Nachfolger

Schwaben-Krimi zu wenig Schwäbisch

Jens Dehn – 16.03.2008

Tatort-Rentner Bienzle kritisiert seine Nachfolger – Schwaben-Krimi zu wenig Schwäbisch

Nach 15 Jahren und 25 „Tatort“-Folgen musste Dietz-Werner Steck vor gut einem Jahr seinen Hut nehmen. Als Hauptkommissar Bienzle hatte er sich bis dahin den Ruf des „schwäbischen Columbos“ erarbeitet. Steck selbst hatte seinen Abschied eingeleitet, als er 2005 ankündigte, die Rolle nur noch bis zu seinem siebzigsten Geburtstag spielen zu wollen.

Von seinen Nachfolgern am Tatort Stuttgart hält der Fernsehrentner indes nicht allzu viel. Am 9. April feierten Richy Müller und Felix Klare als die Kommissare Lannert und Bootz Premiere in der ARD. Dass der Krimi in seiner Baden-Württembergischen Heimat spielte, konnte Steck jedoch nicht feststellen. „Mir fehlt darin das schwäbische Kolorit. Es gibt zu viel Action, der Film ist zu sehr auf amerikanisch gemacht. Das soll ein Stuttgart-Tatort sein und kein Los-Angeles-Tatort“, so der in Waiblingen geborene Schauspieler gegenüber der „Deutschen Presseagentur“.

Das Publikum sah den ersten Auftritt des neuen Duos nicht ganz so kritisch: Mit 7,9 Millionen Zuschauern erreichte „Hart an der Grenze“ die erfolgreichste Quote aller in diesem Jahr ausgestrahlten „Tatorte“ (fernsehserien.de berichtete). Auch bei den Kritikern wurde die „Entschwäbelung“ der Stuttgarter Reihe überwiegend positiv aufgenommen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ja, wo der Mann Recht hat, da hat er Recht...

    Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      Pete Morgan schrieb:
      >
      > Ja, wo der Mann Recht hat, da hat er Recht...
      >
      > Der Lonewolf Pete


      *lach* Ich hab auch gleich an Dich gedacht, Pete, als ich das gelesen hab.
    • am via tvforen.de

      er sollte in rente bleiben.
      mal die besen wirtschaften besuchen und dort einen trollinger trinken oder die enten mit altbackenen laugenbrezeln füttern
    • am via tvforen.de

      "Er" war Beamter, ist also in "Pension". Davon abgesehen, waren die Bienzle-Tatorte eben "anders". Jetzt ist der Stuttgarter Tatort nur noch einer von vielen und fällt kaum noch auf. Na ja - eben Durchschnitt.
    • am via tvforen.de

      ein bischen Action tut dem Tatort gut ! außerdem glaube ich kaum das jetzt jeder Stuttgart Tatort mit viel Action daher kommt. war eben mal ein peppiger Auftakt - übrigens gabs auch mal einen Bienzel ( ca 1996 ) wo es um einen Entführungsfall ging - der hatte auch ne menge spektakulärer Action .

      was ich persönlich natürlich schade finde - das beide ermittler hochdeutsch reden- hätte man Müllers Kollegen den Dialekt verpasst , häts mehr gepasst....


      Gruß Sir Hilary
    • am via tvforen.de

      Ich will beim Tatort (woher er auch kommt) ja nicht zuviel oder zuwenig "Action" bemängeln. Ich meine nur, wenn es dabei bleibt, was der Sender angekündigt hat, geht die Wiedererkennbarkeit weitgehend flöten. Denn wer, außer die Stuttgarter selbst und einige andere konnten denn erkennen, dass dieser Tatort in Stuttgart spielt (wenn man mal davon absieht, dass es erwähnt wurde) ?

      Mit anderen Worten: "Bienzle" hat recht. Aber man soll die Hoffnung auch nicht aufgeben, vielleicht verschlägt es die neuen Kommissare ja mal in die weitere Umgebung, und ihnen läuft doch noch irgendein schwäbelnder Hinterwäldler über den Weg.
  • am via tvforen.de

    Von Los Angeles hab' ich aber auch nichts gesehen.
    ,0)

    Auch wenn ich ein großer Bienzle-Fan bin - und zwar schon bevor Herr Steck diesen im Flimmerkasten spielte - möchte ich darauf hinweisen, daß manche Folgen, in denen er mitspielte, leider nur das Lokalkolorit hatten, aber leider sonst keinen bewegenden Inhalt d.h. zu gemütlich.

    Und vom Buch und vom Thema her war dieser Tatort um Klassen besser als vieles, in dem Steck in den letzten Jahren mitspielte. Und die 'Action' war nicht wichtiger als der Inhalt.

    Es scheint eher so, als habe er den Tatort gar nicht gesehen ...

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