Talk, Soap, Quiz, Reality

Schlechte Zeiten für Profi-Schauspieler

Jutta Zniva – 26.07.2005

Immer mehr Darstellern in Deutschland gehen die Rollen und damit die Jobs aus. Vor allem beim Fernsehen ist die Beschäftigungslage für ausgebildete Schauspieler derzeit alles andere als rosig. Hatte jemand früher durchschnittlich 20 Drehtage pro Jahr, sind es jetzt vielleicht noch fünf …

In Serien würden beispielsweise seit fünf Jahren kleinere Rollen gestrichen und durch (günstigere) Komparsen ersetzt, weiß Helene Freund vom Interessenverband Deutscher Schauspieler in München. Auch die Gagen seien merklich geringer geworden. Um zu überleben, müssten sich viele in der Branche einen Zweitjob zulegen – stünden dann jedoch nicht mehr spontan für ein neues Rollenangebot zur Verfügung.

Michael Kerwer von der Bundesagentur für Arbeit (Abteilung Bühnen-, Film- und Fernsehvermittlung) in Köln macht den Rückgang der Fiction-Produktionen bei den TV-Sendern für die fehlenden Jobs für Schauspieler verantwortlich. Statt Fernsehfilmen oder Serien gebe es immer mehr Formate wie Talkshows, Quizsendungen und Reality-Soaps. Dadurch sei die Zahl der Rollen erheblich gesunken, sagt Kerwer. Vor allem für Frauen über 35 Jahren werde es zusehends schwierig – junge Leute hingegen würden immer gebraucht.

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