‚Tagesschau‘ ab Sonntag in 16:9

Umstellung nun auch bei ARD Aktuell

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 29.06.2007

'Tagesschau' ab Sonntag in 16:9 – Umstellung nun auch bei ARD Aktuell

Ab kommenden Sonntag wird nun auch das Flagschiff deutscher Nachrichtensendungen seine Ausstrahlung auf das 16:9-Format umstellen. Die „Tagesschau“ wird ab diesem Tag in Breitbild ausgestrahlt – „Tagesthemen“, „Nachtmagazin“ und auch der „Wochenspiegel“ sollen folgen. Dennoch ist das Erste in kurzem Abstand bei dieser Umstellung „nur“ das Zweite. Bereits seit vergangenem Montag strahlt das ZDF seine Nachrichtensendungen in 16:9 aus (fernsehserien.de berichtete).

Mit der Umstellung gehen kleine Designveränderungen bei den Grafiken von ARD Aktuell einher. So sollen die Schrifteinblendungen leicht vergrößert werden und auch die Formate der Live-Schaltungen würden angepasst, wie die ARD am Freitag mitteilte. „Das alte 4:3- Format ist auf dem Fernsehgeräte-Markt inzwischen praktisch verschwunden. Daher ist jetzt der Zeitpunkt für einen Umstieg auch bei uns gekommen“, so Kai Gniffke, Erster Chefredakteur von ARD Aktuell. Zudem betonte er, wie andere vor ihm, dass 16:9 dem menschlichen Gesichtsfeld besser entspreche als die Form der älteren Fernsehgeräte.

Wann die Breitbild-Umstellung auch anderen ARD-Informationssendungen ins Haus steht, wie beispielsweise den politischen Magazinen, wurde noch nicht bekannt. Obwohl man auch hier dem ZDF etwas hinterher hinkt, ist man den Privaten natürlich voraus. Die zunehmende Umstellung bei den Öffentlich-Rechtlichen dient auch quasi als Vorbereitung für eine Parallel-Ausstrahlung des Programms in HDTV, das ab den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 erfolgen soll und bei US-Fernsehsendern bereits Alltag ist.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Daß das ZDF auch schon seine Sendungen den Wünschen der Industrie angepaßt hat, ist mir noch gar nicht aufgefallen, da ich mir die dortigen "Nachrichten"-Sendungen seit längerem nicht mehr antue. Einzig bemerkenswert an dem gesamten Vorgang ist doch: Ausgerechnet die Gebührensender meinen, sie müßten etwas für die Absatzförderung neuer TV-Geräte tun. Ausgerechnet die Kommerzsender denken bislang offenbar nicht im Traum daran, uns so ungemein wertvolle Formate, welche so unbedingt nach dem neuen Format verlangen wie Nachrichtensendungen, Boulevardgeplapper und Talkshows, in selbigem zu präsentieren.

    Da steckt nicht immer noch die Möglichkeit dahinter, EU-, also Steuergelder abzugreifen für so einen Blödsinn, eine Möglichkeit, von welcher Kommerzsender ausgeschlossen sind?

    (Ach, Entschuldigung, ich vergaß natürlich: Wenn ich einen Kopf oder ein Männchen, womöglich mit einem Standbild daneben, in 16:9 sehe, erhöht sich der Informationswert natürlich ungeheuer im Vergleich zu 4:3. Und dann erst die Entsprechung des menschlichen Gesichtsfelds! Vermutlich geht deshalb der Trend bei den Zeitungen gerade zu immer größeren, insbesondere breiteren Formaten.)
    • am via tvforen.de

      Ich sehe das absolut nicht an ein "Anpassen an die Wünsche der Industrie", sondern es ist meines Erachtens ein Schritt, der LÄNGST überfällig war!
      Filme oder z.B. Serien von DVD im 16:9-Format zu schauen, macht einfach viel mehrr Spaß, wenn man den passenden Fernseher dazu hat. Ich habe schon seit Ewigkeiten ein Breitbild Plasma-TV und muß bei sovielen Sendungen immer mit den schwarzen Balken an den Seiten oder eben mit "fetten" Moderatoren leben, falls ich das Bild formatfüllend strecke..
      Es gab auch damals Leute, die sich aufregten, als das Bild plötzlich farbig wurde, oder als mehr als 3 Programme auf einmal zu empfangen waren..
      Ich halte 16:9 schon für ein vernünftiges Format. Warum sonst werden Kinofilme denn schon Ewigkeiten als Breitbild gedreht? Wenn 4:3 das Maß aller Dinge WÄRE, hätten wir auch 4:3-Kinos! Deshalb kann ich Deine Auffassung nun so überhaupt nicht teilen, Björn!

      Im Gegenteil, mich regtr vielmehr auf, daß dieser ganze Umstellungs-Kram so lange dauert. Wenn ich den Artikel lese, und die Argumentation, die dahintersteckt..

      Zitat: "Wann die Breitbild-Umstellung auch anderen ARD-Informationssendungen ins Haus steht, wie beispielsweise den politischen Magazinen, wurde noch nicht bekannt."

      Das macht mir so den Eindruck, als wenn da ein Gott-weiß-wie großer Aufwand hinterstecken würde, es mal auf die Reihe zu bekommen, das gesamte Programm in 16:9 zu produzieren und zu senden. ?!
      Selbst die 3. Programme senden schon zum Großteil so. "Wetten daß..?" in 16:9 am Samstag sollte ja nun der Auftakt für den 16:9-Regelbetrieb im ZDF sein am Montag, doch was sehe ich: Mittagsmagazin und etliche andere (LIVE)Sendungen immernoch in 4:3, wo also ist hier der "Regelbetrieb", der so großkotzig angekündigt wurde?

      Ich verstehe echt nicht, was daran SO schwierig sein kann, oder was da für jede einzelne Sendung großartig an Heiden-Aufwand betrieben werden muß... ich hatte schon 1996 eine S-VHS-Kamera, mit der man durch einen EINZIGEN Knopfdruck auch im 16:9-Format aufnehmen konnte, das ist nun ELF Jahre her..
      Das kommt mir irgendwie so vor, als würde sich der Schalterbeamte bei der Post ständig bei den Kunden ausheulen: "Ach ja, das Briefmarken-befeuchten ist ja sooo schwer und SO ein Aufwand.."
      Schlimm. Und die Privaten verstehe ich auch nicht, RTL macht es doch zumindest zur Primetime auch recht häufig, warum nicht auch die Anderen?
      Als wenn da jemand ernsthaft versuchen wollte, an 4:3 festzuhalten. Aber naja, "früher" war ja alles besser, als die Erde noch eine Scheibe war.. ;-)
    • am via tvforen.de

      "Ich halte 16:9 schon für ein vernünftiges Format. Warum sonst werden Kinofilme denn schon Ewigkeiten als Breitbild gedreht? Wenn 4:3 das Maß aller Dinge WÄRE, hätten wir auch 4:3-Kinos! Deshalb kann ich Deine Auffassung nun so überhaupt nicht teilen, Björn!"

      Das kann man so nicht sagen. Das Breitbildformat wurde in Kinos vor allem wegen der ökonomischeren Sitzverteilung für die Kinobesucher gewählt.
      (Umgekehrt könnte man ja auch argumentieren: Dass es das 4:3-Format im Fernsehen schon etliche Jahrzehnte gibt, wird schon seinen Sinn haben.)

      "Das macht mir so den Eindruck, als wenn da ein Gott-weiß-wie großer Aufwand hinterstecken würde, es mal auf die Reihe zu bekommen, das gesamte Programm in 16:9 zu produzieren und zu senden. ?!"

      Einen gewissen Aufwand gibt es schon. Grafiken und Kameratechniken etc. müssen angepasst werden... Dass die Umstellung in Deutschland eher schleichend kommt, hat außerdem auch etwas mit der anfänglich fehlenden Akzeptanz der Zuschauer in den 90ern zu tun. Erst mit dem Aufkommen der großflächigen Plasma- und LCD-Bildschirmen konnte das 16:9-Format nach und nach überzeugen.
      Was ich mich allerdings noch frage: Wird es auch weiterhin protable bzw. kleine TV-Geräte (bei 4:3 mit 37cm Bilddiagonale) geben (z.B. für das Kinderzimmer), und welche Diagonale werden diese im 16:9-Format haben?
  • am via tvforen.de

    Geiles Bild... :-)

    Man denkt immer, es wird oben und unten was abgeschnitten. In Wirklichkeit ist das Bild aber größer. Links und rechts ist viel mehr Platz. Das Bild im Hintergrund ist breiter, die Schrift etwas größer wie sonst.
    • am via tvforen.de

      ...mal nebenbei gefragt: Wo ist eigentlich Ellen Arnold?
      Ich schaue zwar nicht regelmäßig die 20.00 Uhr Ausgabe, aber sie ist sehr selten zu sehen...oder? Und warum liest Herr Schröder, der eigentlich schon länger als Frau Dünnwald bei der Tagesschau arbeitet, die 20.00-Ausgabe nicht? Ich finde, er hätte ein vergleichbares "Know-how" wie Frau Dünnwald und Herr Bator. Aber letztendlich ist der Chef-Sprecher wohl für diese Entscheidung zuständig.

      Gruß
      TM
      • am via tvforen.de

        Vielleicht ist Frau Arnold im 16:9-Bild zu breit? *gg*

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