Die Corona-Krise mit dem Gebot des Social Distancing und #StayAtHome hat den Streaming-Markt beflügelt. Das hat die britische Firma Digital TV Research zu einer Neubewertung ihrer Wachstumsprognosen für die Streaming-Märkte in 138 Ländern über die kommenden fünf Jahre bewegt.
Im Fokus stand dabei der Subscription-Video-on-Demand-Markt (SVoD), bei dem Nutzer auf Zeit ein Abonnement abschließen, im Gegensatz zum meist freien und durch Werbung finanzierten Ad-Supported-Video-On-Demand (AVoD).
Marktführer im SVoD-Segment soll der von Deadline wiedergegebenen Studie zufolge Netflix bleiben, das bis 2025 schätzungsweise 258 Millionen Abonnenten erreichen soll. Auf Platz zwei der weltweit agierenden Dienste kommt dann schon Disney+ mit 202 Millionen Kunden vor Prime Video mit 141 Millionen Abonnenten. Unter den namhaften Diensten soll HBO Max 25 Millionen Kunden erreichen – der Anbieter tritt zunächst nur in den USA an und lizenziert Inhalte in anderen Nationen an örtliche Anbieter. Ganz übel sieht die Vorhersage für Apple TV+ aus, das ausschließlich Eigenproduktionen anbietet und bei 14 Millionen zahlenden Kunden landen soll – anfangs hat Apple den Dienst kostenlos beim Kauf von Geräten dazugegeben.
Die Studie weist zudem 269 Millionen Abonnenten für örtliche Anbieter aus China aus, das westliche Anbieter wie Disney oder Netflix nicht in seinen Markt lässt, sowie ein gewaltiges Kuchenstück von 252 Millionen Abonnenten, die sich auf zahlreiche kleinere Anbieter verteilen.
Prognose zum SVoD-Markt im Jahr 2025 Digital TV Research
Zuletzt hatte Disney+ am 4. Mai 2020 seine Abonnentenzahlen ausgewiesen und dabei 54,4 Millionen Kunden verkündet. Das erfreuliche Zwischenergebnis verbindet die Tatsache, dass Disney+ erst in wenigen Ländern verfügbar ist mit der Tatsache, dass der erst im November gestartete Dienst auch zahlreiche, langfristige Schnupperangebote zu verbilligten Preisen hatte und teilweise für die Kunden von Partnern aus der Telekommunikationsbranche längerfristig kostenlose Probeabos ausgehandelt hatte.
Zum Vergleich: Netflix hatte am Ende des ersten Quartals 2020 182 Millionen Abonnenten ausgewiesen. Vor seinem Start hatte Disney+ deutlich geringere Ziele für seine Verbreitung verkündet, „60 bis 90 Millionen bis 2024“. HBO Max peilt nach eigenen Angaben „75 bis 90 Millionen Kunden“ bis 2025 in Europa (HBO Europe ist in Osteuropa präsent), den USA und Lateinamerika an – bis zu 50 Millionen davon in den USA. Der Dienst startet erst am 27. Mai, hat aber dabei auch mit 14,99 US-Dollar/Monat in den USA die höchsten Preisvorstellungen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Womenpower am
Geht mir inzwischen wie den meisten Disney+ Abonnenten die nur wegen der neuen Inhalte abonniert haben. Kommt nichts neues nach, in meinem Fall die neuen Marvel Serien, bin ich raus. Hätte ich vor dem Abschluss des Spar Abo geahnt das die Corona Krise solche Ausmaße annimmt, niemals hätte ich ein Abo abgeschlossen. Aktuell schaue ich nichts bei Disney+. Das MCU ist mit den Filmen die ich mag bei mir in Form der Blu-ray in der Sammlung.
User 1267928 am
da stimme ich Yoshy zu: Ich werde definitiv die 6 Monate nicht verlängern, da das Angebot für mich nicht wirklich interessant ist.
Star Wars und Marvel stehen fast komplett im Regal. Das ganze Animationszeug ist für mich nicht sehenswert, kleine Kinder sind nicht mehr im Haushalt... Selbst die hoch gelobte Serie Mandalorian war, wenn man mal ehrlich ist, ziemlich langweilig. Viel Star Wars Stimmung, fast keine Handlung.
Somit bleiben noch 5 - 6 Filme, die ich bis Oktober wohl schaffe.
Oliver Vollmer (geb. 1968) am
so toll ist Disney+ bis jetzt nicht alles nur alter mist das einzige was mich interressierte war the mandalorian wenn da nichts neues nachkomt heist es by by Disney+ nach meinen 6 monaten
Yoshy (geb. 1975) am
Die 54,4 Millionen Kunden ist eine schöne Zahl mit der man werbung machen kann, aber mehr auch nicht.
So wie in Deutschland alle Telekom TV Kunden 1/2 jahre das Abo gratis bekommen und die wenigsten davon werden die Dienst danach weiter abonieren, so ist es wohl weltweit.
Die Entwicklung der zersplitterung in x-verschiedenen Anbieter, wird nur ein Ergebnis haben, keine Anbieter allein hat dann noch ein Angebot das die Kunden zu tatsächlich kostenpflichtigen Abos lockt.