Ein altes und doch leider immer noch aktuelles Thema greift der britische Sender ITV in seiner frisch bestellten Serie „Stephen“ auf: Einen von den Strafverfolgungsbehörden nicht „gelösten“ Mordfall mit rassistischem Hintergrund, bei dem die Täter aber genau bekannt sind.
Der Dreiteiler hat dabei eine lange Vorgeschichte. Bereits 1999 wurde der Fernsehflm „The Murder of Stephen Lawrence“ produziert, der seinerseits auf dem Mord aus dem Jahr 1993 basiert. Der Film von Regisseur Paul Greengrass („Jason Bourne“) ebenso wie die jetzige Fortsetzung haben die Unterstützung der Eltern des jugendlichen Opfers. Das war Stephen Lawrence, der am 22. April 1993 an einer Haltestelle auf seinen Bus wartete und von Gangmitgliedern attackiert und niedergestochen wurde. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, aber nicht angeklagt, da die Polizei der Meinung war, nicht genügend Beweise zu haben.
1999, während die Eltern weiterhin um eine Aufklärung des Todes ihres Sohns bemüht waren, wurde das Verhalten der Polizei untersucht und institutioneller Rassismus attestiert. Doch damit war der Kampf um Gerechtigkeit noch lange nicht gewonnen.
Der Dreiteiler „Stephen“ setzt 2006 an, als es immer noch keine Verurteilung gab – in den Jahren seit dem Bericht von 1999 waren immer noch keine Fortschritte der Polizei erzielt worden. Der Eintritt von DCI Clive Driscoll und seine Zusammenarbeit mit der Lawrence-Familie sollte Abhilfe schaffen.
Erst 2012 endete ein Prozess gegen zwei der fünf Verdächtigen mit einem Schuldspruch.
„Stephen“ wird von Jimmy Mulville und Jed Mercurio produziert. Ebenfalls zum Stab gehören Mark Redhead und Paul Greengrass – die beiden hatten als Produzent beziehungsweise Autor und Regisseur des TV-Films von 1999 fungiert.
