‚Spiegel‘ überrascht mit Claus Kleber-Werbung

‚Dieses Angebot nehme ich gerne an‘

Jutta Zniva – 19.03.2008

Auf Seite 177, direkt gegenüber dem Impressum, wurde in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“ eine Anzeige veröffentlicht, die das neue Online-Lexikon „Spiegel Wissen“ bewirbt. Und zwar mit einem Porträt des „heute-journal“-Moderators und Leiters Claus Kleber. Die Werbung wurde ohne Genehmigung Klebers ins Blatt genommen und muss gestoppt werden. Die überraschte ZDF-Spitze schwanke stimmungsmäßig zwischen „Schmunzeln und Irritation“ und findet den Vorfall „ungewöhnlich“.

Geschmunzelt wird wohl über den Slogan der Anzeige, der zusammen mit dem Bild des ZDF-Moderators abgedruckt wurde: „Dieses Angebot nehme ich gerne an“. Zu Erinnerung: Claus Kleber wurde als Nachfolger von „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust gehandelt, lehnte dieses Angebot schließlich aber ab (fernsehserien.de berichtete). Aus einem „Bauchgefühl“ heraus.

Die nicht unwitzige Idee, nun für das „Angebot“ des Spiegel-Lexikons zu werben und es „anzunehmen“, hatte Kleber ursprünglich gefallen. Doch weil ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender seinen Journalisten grundsätzlich keine Werbung gestattet, hatte Kleber die „sympathische Idee“ verworfen – dies aber versäumt, auch dem „Spiegel“ mitzuteilen. Dort sei sein Schweigen für Zustimmung gehalten worden; die Anzeige wurde gedruckt.

Das Magazin hat sich mittlerweile bei Claus Kleber entschuldigt. Man sei fälschlicherweise von einer Zustimmung ausgegangen, werde aber einen Ausgleich leisten und einen Geldbetrag (Kleber: eine „nahmhafte“ Summe) in den Rory Peck Trust einzahlen, dem auch Kleber sein Werbe-Honorar zur Verfügung hatte stellen wollen.

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