Schwerste Vorwürfe an Sat.1

Schleichwerbung in Millionenhöhe?

Jutta Zniva – 28.08.2005

Einen Fall von systematischer Schleichwerbung bei Sat.1 meldet exklusiv die Süddeutsche Zeitung: Pharma- und Finanzfirmen kauften sich im „Frühstücksfernsehen“ und im Vorabendmagazin „Live aus Berlin“ mit redaktionellen Beiträgen ein. Das Geld fließe seit über fünf Jahren über eine Schweiz-Connection.

Klaus Ott schreibt in der „Süddeutschen“, wie bezahlt wird: „Ein freier TV-Produzent aus der Hauptstadt verschickt Drehbücher für Sat-1-Beiträge an interessierte Firmen; Pharma-, Versicherungs- oder Finanzkonzerne zahlen für solche als Journalismus getarnte Stücke; eine Schweizer Agentur mit österreichischer Inhaberin kassiert für die geleistete PR; eine Sat-1-Tochterfirma stellt hinterher Rechnungen über ‚Austauschleisten‘ und lässt sich so einen Großteil der heiklen Sondererlöse aus der Schweiz überweisen.“

Schleichgeworben wurde angeblich für das Finanz-Institut AWD, die Auto-Firma Pit Stop aus der Ford-Gruppe, die WWK Versicherungsgruppe sowie für die Arzneimittel-Hersteller Klosterfrau, Spitzner und Lichtwer. Ab etwa 20.000 Euro würden die Produkte durch „Experten“ oder wohlwollende Berichte in den Sat.1-Informationssendungen platziert.

Der Süddeutschen Zeitung liegen 130 Fälle von illegalem Product Placement (Beiträge und Interviews) von Mitte 2000 bis Mitte 2005 vor. Der Erlös habe vermutlich die Millionengrenze längst weit überschritten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ja, aber hier ist ja auch gerade die fiese Schleichwerbung gemeint, die auf das Programm (unsichtbar) Einfluß nimmt.
    • am via tvforen.de

      Schwerste Vorwürfe an Sat.1 - Schleichwerbung in Millionenhöhe?

      - Ja, ich finde das auch grauenhaft die blöden Einblendungen mitten im Film oder eine Serie. Das ist echt zum kotzen, am besten den Sender dicht machen und auch alle anderen die uns das Programm mit ihren Klingelton, Textmeldungen und Programminfos nerven. So macht TV keinen Spaß mehr !!!
      • am via tvforen.de

        Wer hat denn behauptet, dass Fernsehen Spaß machsen soll?

        MfG GL
    • am via tvforen.de

      Der einzigste Unterschied zur ARD ist hier,dass es bei Sat1 und den erwähnten Sendungen keinen verwundert.

      Am meisten musste ich über den Ausdruck "getarnte Werbung" lachen.

      Ich finde diese Sendungen eh nervig,da wird aller Müll nochmal verwurstet.

      Was z.B. morgens in der Bild steht,sieht man Mittags bei Punkt 12 und dann abends noch mal bei Explosiv.

      Auch die ganzen Doku Soaps von abends werden einfach zerschnippelt und in allen möglichen Magazinen noch mal als neu verkauft.

      Ich schaue fast keine Privaten mehr,da es immer schlimmer wird.
      • am via tvforen.de

        oeaachen schrieb:
        >
        > Was z.B. morgens in der Bild steht,sieht man Mittags bei
        > Punkt 12 und dann abends noch mal bei Explosiv.


        Das ist aber dann RTL ;-)
    • am via tvforen.de

      Ob die 3 Zuschauer die standhaft Sat1 die Treue halten, diese Schleichwerbung beeinflusst haben? Man weiss es nicht, die Forscher prüfen noch.

      Bei den Privaten muss man doch sowieso zwischen Dauerwerbesendung und Werbeunterbrechung mit ein schnipsel Film differenzieren (also das man die Werbung mit ein Stückchen Film unterbricht, in der dann allerdings auch wieder Laufbänder durchlaufen).

      Ich hoffe der ganze Sumpf um die Schleichwerbung wird mal trockengelegt.
      • am via tvforen.de

        Aha, interessant. Immer schön weiter machen. Wer weiß wieviele "Halt's MaulW Urteilen von deutschen Gerichten es noch so gibt.

        Auch die Pro7 Galileo Sendungen sprießen ja nur so vor unvoreingenommener Darstellung von Produktionsverfahren in diversen Fabriken.
        • am via tvforen.de

          Bertine schrieb:
          >
          > Aha, interessant. Immer schön weiter machen. Wer weiß
          > wieviele "Halt's MaulW Urteilen von deutschen Gerichten es
          > noch so gibt.
          >
          > Auch die Pro7 Galileo Sendungen sprießen ja nur so vor
          > unvoreingenommener Darstellung von Produktionsverfahren in
          > diversen Fabriken.

          Zum Beispiel, wenn mal wieder die Herstellung eines McDonalds-Produktes wissenschaftlich "besprochen" wird. So alle zwei Wochen etwa. Galileo könnte man dann eigentlich auch gleich von Ronald McDonald moderieren lassen. Würde doch auch viel glaubhafter rüberkommen...

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