Schauspieler Powers Boothe verstorben

Charakterdarsteller mit Rollen in „24“, „Nashville“, „Agents of S.H.I.E.L.D.“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 15.05.2017, 11:10 Uhr

Powers Boothe (1948 – 2017) – Bild: ABC
Powers Boothe (1948 – 2017)

Schauspieler Powers Boothe ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Wie Deadline meldet, sei der Emmy-prämierte Darsteller an einer natürlichen Todesursache im Schlaf gestorben. In einer beeindruckenden Karriere war Boothe auch in den letzten Jahren noch gut im Geschäft, etwa in der Mini-Serie „Hatfields & McCoys“, als Raynas Vater in „Nashville“ oder als längerfristiger Gegenspieler Gideon Malick im Film „Marvel’s The Avengers“ und später „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“.

Boothe wuchs in Texas auf, wo er seine Schauspielkarriere auf der Theaterbühne begann. Der Schwerpunkt seines Schaffens war dann in Film und Fernsehen. Dank seiner imposanten Statur und tiefer Stimme spielte er häufig Autoritätsfiguren und nicht selten den „großen, bösen Gegenspieler“.

Sein erstes großes schauspielerisches Ausrufezeichen setzte Boothe 1980 mit der Hauptrolle in der Mini-Serie „Das Guyana-Massaker“ (OT: Guyana Tragedy: The Story of Jim Jones), wo er für seine Darstellung des Kultführers Reverend Jim Jones einen Emmy erhielt – die Serie beruht auf wahren Ereignissen, Jones führte 908 weitere Mitglieder seines Kultes durch „freiwillige“ Zyanid-Vergiftung in den Tod (darunter allerdings auch Kinder).

Später übernahm Boothe die Hauptrolle in der kurzlebigen Detektiv-Serie „Marlow“ und war danach bis Anfang der 2000er vornehmlich beim Film beschäftigt. Dann spielte er als Saloonbesitzer Cy Tolliver in „Deadwood“ den Gegenspieler von Al Swearengen, in der sechsten Staffel von „24“ porträtierte er den amerikanischen Vizepräsident unter Präsident Wayne Palmer.

Weitere, erinnerungswürdige Rollen umfassen die des Senator Roark in „Sin City“, die als Ex-General und Nixons „Chief of Staff“ in Oliver Stones Film „Nixon“ sowie die des Gegenspielers Curly Bill Brocius im Western „Tombstone“.

Während Boothe häufig den unnachgibigen Bösewicht spielte, beschreibt ihn Kollege Beau Bridges in einem kurzen Nachruf als „guten Freund, großartigen Schauspieler, hingebungsvollen Vater und Ehemann“, während „Sin City“-Regisseur Robert Rodriguez würdigte Ich habe furchtbar gerne mit Powes Boothe gearbeitet. Er war ein überragender texanischer Gentleman und eine Weltklasse-Künstler.

Boothe war seit 1969 mit seiner Freundin aus College-Zeiten verheiratet, mit der er zwei erwachsene Kinder hat.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Extreme Prejudice mit Nick Nolte, auch von Walter Hill, ist mein Fave, gefolgt von Smaragdwald, Southern Comfort fand ich nicht so prickelnd, einer der schwächeren Hill Filme.
    • am

      Wie schon erwähnt, "Southern Comforts" ist doch wohl sein bekanntester Film und ich finde eines von Walter Hills besten Werken. "Der Smaragdwald", "Nixon", "Sudden Death", "U-Turn". Auch als Sheriff neben Matthew McConaughey und in Rückblenden Bill Paxton in "Dämonisch" bleibt er mir in Erinnerung.
      • am via tvforen.de

        am bekanntesten für mich auch aus "southern comfort". obwohl ich walter-hill-fan bin, fand ich gar nicht so pralle.

        und dieser film ist sicher auch nicht so unbekannt. der berühmt-berüchtigte...:


        https://www.youtube.com/watch?v=1_I4WgBfETc


        (in seinem abgestumpften universum trotzdem ein guter film)

        dann gabs noch irgendwie einen ökothriller mit einer insel, in dem er rutger hauers gegenspieler ist.
        • am via tvforen.de

          Unvergessen in "Southern Comfort" - RIP Powers :(

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