RTL II: Testlauf für „Tatort Internet“-Nachfolger

Featuring Til Schweiger und Stephanie zu Guttenberg

Michael Brandes – 11.11.2011, 12:54 Uhr

Til Schweiger in „Tatort Deutschland“ – Bild: RTL II
Til Schweiger in „Tatort Deutschland“

Die RTL II-Reihe „Tatort Internet – Schützt endlich unsere Kinder“ gehörte zu den Aufregern des vergangenen TV-Jahres. Es hagelte Kritik von allen Seiten an dem reißerischen Format, dem unter anderem die Verletzung von Persönlichkeitsrechten und journalistischen Standards vorgeworfen wurde. Obwohl RTL II offiziell eine positive Bilanz zog, verzichtete der Sender darauf, die fragwürdige Sendung, die selbst von bekannten Kinderschutzorganisationen massiv kritisiert wurde, fortzusetzen. Nun probiert es der Sender mit einem Nachfolger. Am Montag, den 12. Dezember, wird ab 22:10 Uhr zunächst einmalig „Tatort Deutschland“ getestet.

Die als Kriminalmagazin angekündigte Sendung soll Betrug, Entführung, Raub und den sexuellen Missbrauch von Kindern thematisieren und dabei „außergewöhnliche Kriminalfälle in Deutschland“ beleuchten. Dabei werde „gezielt und schonungslos bei Politikern, Psychologen, Journalisten, Polizei und Staatsanwaltschaft“ nachgefragt.

Moderiert wird die Sendung vom ehemaligen Polizeipräsidenten Udo Nagel, der zuvor bereits „Tatort Internet“ präsentierte. Als Gesprächspartnerin stellt sich erneut Stephanie zu Guttenberg zur Verfügung. Zu Wort kommt außerdem Til Schweiger, der das Format „Tatort Internet“ und die Teilnahme Guttenbergs seinerzeit in der „Markus Lanz“-Talkshow verteidigt hatte und sich damit offenbar für einen Gastauftritt in „Tatort Deutschland“ empfohlen hat. Nagel besucht beide bei den Dreharbeiten zu einem Präventionsfilm für Guttenbergs Organisation ‚Innocence in Danger‘ und spricht mit ihnen „über die Hintergründe ihres mutigen Engagements“.

Zu den weiteren Themen zählt ein Kriminalfall aus Dortmund, der im üblichen ‚Bild‘-Jargon angekündigt wird: „Ein verurteilter Kinderschänder wird aufgrund eines Richterspruchs aus der Sicherungsverwahrung entlassen. Er wohnt fortan mitten in der Stadt in der Nähe eines Kinderspielplatzes. Und dann der Schock: Der Mann missbraucht erneut ein siebenjähriges Mädchen! Viele Bürger fragen sich: Warum erlaubt die deutsche Gesetzgebung die Entlassung eines Kinderschänders?“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1976) am

    Eine Schande, dass sich Til Schweiger für so etwas hergibt! Ich werde das sicher nicht einschalten. Da halte ich es lieber wie Peter Lustig früher immer gesagt hat: "Abschalten! Jetzt kommt eh nichts mehr!" Nie hatte er so recht wie heute! ;-)
    • am via tvforen.de

      Ich möchte mich bitte für süße Hündchen und noch süßere Kätzchen mit kranken Tätzchen einsetzen - natürlich im Fernsehen - und mich dann - natürlich auch im Fernsehen - für mein ungeheuer mutiges Engagement gegen eine gewaltige Wand aus Unverständnis und Ablehnung feiern lassen. Wer sagt, daß süßen Hündchen und noch süßeren Kätzchen mit kranken Tätzchen nichts Schlimmes, sondern nur Gutes geschehen sollte, gehört in dieser barbarischen Gesellschaft bekanntlich zu den Ausgestoßenen, verelendet und ist kaum mehr seines Lebens sicher. (Obwohl gleichzeitig das gesunde Volksempfinden fragt: Warum werden nicht mögliche Tierquäler prophylaktisch erschossen? Und ihre Familien gleich mit? Das Nähere regelt dann ein überaus intelligenter, sympathischer Schauspieler.)
      • am via tvforen.de

        Ohhh, geht das schon wieder los.
        • am via tvforen.de

          Ist vorgemerkt.
          • am via tvforen.de

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            Hier wird unter dem Vorwand "Kinderschutz" reisserischer Zuseherfang betrieben. Mehr fällt mir dazu nicht ein.

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