Rock am Ring bei RTL+, Kebekus’ DCKS Festival im WDR

Musik-Festivals im Stream und im Fernsehen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 19.05.2022, 13:18 Uhr

Rock am Ring kehrt nach Corona-Zwangspause zurück – Bild: RTL/Thomas Rabsch
Rock am Ring kehrt nach Corona-Zwangspause zurück

Nach einer zweijährigen, Corona-bedingten Zwangspause kann die gebeutelte Veranstaltungsbranche allmählich wieder zur Normalität zurückkehren. Im Sommer 2022 dürfen endlich wieder Festivals stattfinden, darunter auch Deutschlands größtes Traditionsfestival Rock am Ring. Nachdem das mehrtägige Event in den Jahren vor Corona zuletzt bei arte und 3sat übertragen wurde, hat der Veranstalter CTS Eventim einen neuen Partner gefunden: Der Streamingdienst RTL+ wird das Festival vom 3. bis 5. Juni live und exklusiv übertragen – kostenlos und frei zugänglich im Webbrowser auf RTLplus.de.

Als Headliner beim diesjährigen Rock am Ring Festival treten die Bands Green Day, Muse und Volbeat auf. Weitere Top-Acts sind unter anderem Placebo, Måneskin, Marteria, Beatsteaks, Jan Delay & Disko No. 1, The Offspring, Korn, Deftones und Scooter. Insgesamt werden rund 70 Acts am Ring erwartet. RTL+ taucht somit erstmals abseits von Sport in die Übertragung von Live-Events ein.

Frauke Neeb, Programmdirektorin RTL+: Wir bauen RTL+ gerade zur größten Entertainmentplattform Deutschlands aus und werden dort zukünftig auch ein umfangreiches Musikangebot zum Streamen bereitstellen. Dr. Frithjof Pils, Geschäftsführer von Eventim Live: Wir freuen uns sehr, mit RTL+ einen neuen Namen und fantastischen Medienpartner gewonnen zu haben. Nach zwei Jahren Zwangspause ist diese Ausgabe von Rock am Ring etwas ganz besonderes. Es ist großartig, dieses Erlebnis nun mit noch viel mehr Menschen teilen zu können.

Carolin Kebekus Joseph Strauch

Nur einen Tag nach Rock am Ring steht bereits das nächste Festival an: Zum ersten Mal veranstaltet Carolin Kebekus das sogenannte DCKS Festival. Die Idee dazu entwickelte sich mehr oder weniger zufällig, als die Komikerin im Juli 2021 in ihrer „Carolin Kebekus Show“ Sexismus in der Musikbranche thematisierte. Denn Frauen werden dort auch heutzutage nicht gleichberechtigt behandelt. So werden im Radio nur vergleichsweise wenig Sängerinnen gespielt. Auf Musikfestivals sieht es noch schlimmer aus, wo seit Jahren ein extrem männlich dominiertes Line-Up Standard ist und kaum Platz für Sängerinnen oder Female Fronted Bands als Headliner ist – das Line-Up des diesjährigen Rock am Ring Festivals bestätigt dies pikanterweise.

Als Ausgleich für diese Ungerechtigkeit rief Carolin Kebekus das DCKS Festival ins Leben, das nun erstmals am 6. Juni am Kölner Tanzbrunnen stattfindet. Ich freue mich sehr, dass unsere verrückte Idee, in der Pandemie ein Festival mit rein female fronted Bands zu veranstalten, funktioniert und nun Wirklichkeit wird. Unsere Musikerinnen sollen Vorbilder sein für andere Frauen. Alle, die unser Festival sehen, sollen wissen: Auch Frauen können Festivals headlinen!, so Kebekus. Als Künstlerinnen treten unter anderem LEA, die No Angels, Luna, Mine und Annie Chops auf. Das Festival versteht sich als Startschuss für eine längst überfällige Veränderung der Musikindustrie.

Der WDR ist Medienpartner und begleitet Carolin Kebekus und die Entstehung des Festivals mit der einstündigen Dokumentation „Carolin Kebekus und das DCKS Festival – Frauen auf die Main Stage!“ von Autorin Su-Jin Song, die ab dem 23. Juni in der ARD Mediathek bereitsteht. Die Doku richtet den Blick vor allem auf die Musikerinnen des Festivals, aber auch auf die Hintergründe einer Branche, in der Gleichberechtigung oft noch immer ein Fremdwort ist. Zusätzlich gibt es Konzert-Highlights und Ausschnitte von der Talkbühne, moderiert von Aminata Belli und Jeannine Michaelsen, die Dr. Auma Obama, Judith Holofernes, Hazel Brugger, Maren Kroymann und Laura Larsson als Talkgäste begrüßen. Linear werden Doku und Konzert-Zusammenschnitt erstmals in One am 24. Juni ab 21 Uhr gezeigt, Wiederholungen folgen am 24. Juni um 0:40 Uhr im Ersten sowie am 27. Juni um 23:30 Uhr im WDR.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Sie war damals nicht so recht mein Fall. Ich vermute dabei aber gar nicht den Grund bei Kebekus, sondern beim rheinischen Humor, dem ich nicht komplett abgeneigt bin, der mir aber manchmal ein wenig zu "schnippisch" ist und seltsamerweise häufiger, wenn er von Frauen kommt. Ich habe einige sehr unfreundliche Damen aus der Stadt erlebt. Diese waren zwar nicht zu mir unfreundlich, aber zu anderen Leuten und eben auf die schnippische Art, mit Akzent. Männer erlebte ich, warum auch immer, seltener so. Manchmal weiß ich gar nicht, ob die Frauen wirklich unfreundlich waren und es vlt nur auf mich so wirkte.

    Ob das das Ganze bei mir ein wenig "verdorben" hat? Ich weiß es nicht. Mir gefallen bspw manche Büttenreden auch richtig gut und durch meinen Partner, der Rheinländer ist, komme ich dem Ganzen, so scheint mir, noch ein wenig näher.

    Er kann zb mit Hannes und der Bürgermeister so gar nichts anfangen. Ich habe es ihm mal gezeigt, er fand es sehr seltsam.
    • am via tvforen.de

      Auch auf die Gefahr hin gesteinigt und geshitstormed zu werden:
      Carolin Kebekus fand ich mal total lustig und habe sie gern gesehen, aber seit sie fast nur noch politisch korrektes Zeug macht ist sie nicht mehr witzig, nur noch irgendwie verbiestert. Ich kann damit nichts mehr anfangen, obwohl ich es aus alter Anhänglichkeit gern möchte. Und das sage ich als Frau, also praktisch als Zielgruppenangehörige!
      • am via tvforen.de

        Passt schon, ich mochte die noch nie.
      • am via tvforen.de

        Sveta schrieb:
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        > Auch auf die Gefahr hin gesteinigt und
        > geshitstormed zu werden:
        > Carolin Kebekus fand ich mal total lustig und habe
        > sie gern gesehen, aber seit sie fast nur noch
        > politisch korrektes Zeug macht ist sie nicht mehr
        > witzig, nur noch irgendwie verbiestert. Ich kann
        > damit nichts mehr anfangen, obwohl ich es aus
        > alter Anhänglichkeit gern möchte. Und das sage
        > ich als Frau, also praktisch als
        > Zielgruppenangehörige!

        Die Mischung macht es, das ist irgendwie vom einen extremen ins andere gerutscht.

        Am Anfang waren mir ein paar Sachen zu extrem, jetzt sind mir ein paar Sachen zu langweilig ;)

        Vielleicht braucht sie Zeit, um sich einzupendeln.
      • am via tvforen.de

        Kate schrieb:
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        >
        > Die Mischung macht es, das ist irgendwie vom einen
        > extremen ins andere gerutscht.
        >
        > Am Anfang waren mir ein paar Sachen zu extrem,
        > jetzt sind mir ein paar Sachen zu langweilig ;)
        >
        > Vielleicht braucht sie Zeit, um sich einzupendeln.


        Das scheint aber auch anderen so zu gehen:
        "Schlecht schnitt am späteren Abend "Die Carolin Kebekus Show" ab, die im Gesamtmarkt nicht über fünfeinhalb Prozent (830.000 Zusehende) hinauskam und zumindest linear auch bei den Jüngeren angesichts von 4,8 Prozent nicht erfolgreich war." (dwdl.de)

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