Quotenbilanz April: RTL gehen Zuschauer verloren
Das Erste hat neuen Tiefpunkt erreicht
Michael Brandes – 02.05.2012, 13:07 Uhr

RTL war auch im Monat April wieder der beliebteste TV-Sender Deutschlands in beiden Zielgruppen. Allerdings war der Vorsprung vor der Konkurrenz schon mal größer. Das Erste erreichte unterdessen einen neuen Tiefstwert.
Mit einem Marktanteil von 12,7 Prozent lag RTL im Gesamtpublikum vor der ARD (11,2 %), dem ZDF (11,1 %) und Sat.1 (10,5 %). In der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer kam der Kölner Sender im Schnitt auf 16,4 Prozent. Auf den Verfolgerplätzen liegen ProSieben (12,0 %), Sat.1 (10,9 %) und VOX (7,5 %).
Trotz der Führungsposition sind die RTL-Zahlen inzwischen rückläufig. Im Vergleich zum März hat RTL in seiner Zielgruppe 1,2 Prozentpunkte verloren, im Vergleich zum April 2011 sogar 2,7 Prozent. Seit geraumer Zeit vertraut der Sender ganz auf seine langjährigen Erfolgsformate. Nachdem jedoch Sendungen wie „Deutschland sucht den Superstar“ inzwischen ihren Zenit merklich überschritten haben, wird sich RTL Gedanken über frische, innovative Konzepte machen müssen.
Vom Quotenrückgang bei RTL konnten die größeren Konkurrenzsender allerdings kaum profitieren. Sat.1 hat sich im Vergleich zum März zwar deutlich verbessern können, allerdings sind die Zugewinne zum größten Teil den Champions-League-Übertragungen zu verdanken. Nirgendwo dürften die Erfolge des FC Bayern mehr bejubelt worden sein als in der Chefetage der ProSiebenSat.1-Gruppe.
Das Erste erreichte beim Gesamtpublikum nur noch 11,2 Prozent Marktanteil. Im April 2011 waren es noch 12,6 Prozent. Die ARD hat damit einen neuen Tiefpunkt erreicht: Noch nie hatte der Senderverbund in einem Monat prozentual weniger Zuschauer. Zum Glück für die öffentlich-rechtlichen Sender gibt es noch die Sport-Übertragungen: Ab Juni wird der Quotenschnitt dank Fußball-EM und Olympischen Spielen wieder steigen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
User 274720 (geb. 1966) am
vielleicht kommen ja endlich wieder intelligentere Generationen mit höheren TV Ansprüchen