Prosit, „Pippi Langstrumpf“
Vor 40 Jahren erscheint der Kult-Rotschopf erstmals im deutschen Fernsehen – von Boris Klemkow
Boris Klemkow – 31.10.2011, 12:24 Uhr
Pippi, deren voller Name Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf lautet, ist später noch die Hauptfigur in einigen weniger gelungen Filmen und in einer von Lindgrens noch vor ihrem Tod autorisierten kanadischen Zeichentrickserie. Doch Hellboms Verfilmungen und seine großartige Hauptdarstellerin Inger Nilsson sorgten maßgeblich dafür, dass „Pippi Langstrumpf“ ein Musterbeispiel für fantasievolles und qualitativ hochwertiges Kinderfernsehen ist. Auch wenn die sogenannte ernsthafte Filmkritik und die üblichen Verdächtigen unter den Konservativen sich zur Zeit der Uraufführung als Spielverderber und Moralwächter aufspielten, konnten ihre Unkenrufe und ihr mangelndes Verständnis nicht den Siegeszug der von Astrid Lindgren im Winter 1941 erdachten Romanheldin stoppen. Mehr als vier Jahrzehnte später ist Pippi Langstrumpf längst ein Kulturgut geworden und hat selbst, wenn man sie nicht unbedingt als Ikone der Emanzipation oder des Punk vereinnahmt wissen will, doch in den Köpfen vieler heutiger Erwachsener einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Erkennungsmelodie „Hej, Pippi Langstrumpf“, eine deutsch-schwedische Koproduktion des Jazzmusikers Jan Johansson und des Filmkomponisten Konrad Elfers, animiert auch heute noch zum Mitsummen oder -pfeifen, selbst wenn man den etwas holprig zusammengeschusterten Text nicht mehr so recht zusammenbekommt. Und dann sieht man auch wieder die kleine Inger Nilsson mit ihren Zöpfen und den unzähligen Sommersprossen vor sich. Prosit, „Pippi Langstrumpf“!
Boris Klemkow / wunschliste.de
Alle Bilder: © ZDF/ Taurus