Prosit, „100.000 Mark Show!“

Vor 20 Jahren startete die RTL-Show mit Ulla Kock am Brink – von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 10.10.2013, 10:01 Uhr

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Der heiße Draht und die Zylinderbar

Die ersten beiden Finalspiele waren dann erneut actionreich und änderten sich in jeder Folge. Eine Konstante aber blieb und an der musste sich das Pärchen entlangzittern, sobald es so richtig schön außer Atem war: der heiße Draht. Die Frau führt den Stab mit dem Sensorring, während der Mann die Hebebühne bedient, auf der sie steht. Dank bestens nachgemachter „Mission: Impossible“-Musik stockt auch noch dem letzten Zuschauer spätestens jetzt der Atem. Den Atem unter Wasser anhalten musste danach mitunter noch einmal die Kandidatin, so lange ihre Bessere Hälfte Ullas Fragen beantwortete. Mit all diesen Herausforderungen konnte das Pärchen an der „Zylinderbar“ mehrere falsche Kombinationen ausschalten, schließlich enthielt nur ein Zylinder jene Zahlen, mit denen sich der Tresor zu den „100.000 Mark“ öffnen ließ. Mitunter blieb den Kandidaten nichts anderes übrig als zwischen mehreren Zylindern zu entscheiden – oder die 25.000 Mark zu wählen, die Ulla noch als Alternative anbot.

Doch meist wurde dieser letzte Ausweg ausgeschlagen. So musste das Pärchen die erspielte oder erwählte Zahlenkombination vor dem Tresor in eine Tastatur einzutippen. Eine Roboterstimme verkündete daraufhin: „Die Zeituhr ist aktiviert … Der von Ihnen eingegebene Code ist“ … falsch oder richtig.

1998 verabschiedete sich Ulla Kock am Brink nach 56 Ausgaben von der „100.000 Mark Show“. Franklin Schmidt trat ihre Nachfolge an, doch die Beliebtheit der Sendung erreichte nie wieder die gleiche Höhe. Im Jahr 2000 zog RTL den Stecker. 2008 versuchte der Sender sich dann an einem Neustart mit Inka Bause, doch die „100.000 Euro Show“ ließ die kultigsten Elemente des Originals vermissen. Vielleicht lässt sich die Zeituhr des Tresors auch einfach nicht mehr zurückdrehen. Alles hat seine Zeit und die 90er Jahre war die der 100.000 Mark-Frau.

01.10.2013 – Ralf Döbele/​wunschliste.de
Bild: RTL /​ YouTube Screenshot

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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