ProSiebenSat.1 setzt beim Programm den Rotstift an

Weniger Investitionen, mehr Rendite

Ralf Schönfeldt – 13.05.2005

ProSiebenSat.1 setzt beim Programm den Rotstift an – Weniger Investitionen, mehr Rendite

Wegen der anhaltenden Flaute auf dem TV-Werbemarkt will die ProSiebenSat.1 Media AG einen Kostenfaktor senken, der die Rendite am allermeisten drückt: Das Programm.

Das Jahr 2005 habe schwächer begonnen als erwartet, erklärte ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch auf der Aktionärshauptversammlung. So seien die Umsätze zwischen Januar und Ende März um 1,4% gesunken. Dafür kletterte der Gewinn vor Steuern um 8,3% auf 47,1 Mio Euro.

Da der deutsche Netto-TV-Werbemarkt angesichts der anhaltenden Konjunktur- und Konsumschwäche 2005 voraussichtlich um weitere 2% schrumpfen werde, müsse man, um die geplanten Umsatz- und Ergebnisverbesserungen trotzdem zu erreichen, abermals kräftig sparen.

Gelingen soll dies mit einem Spagat aus Kostensenkung und steigenden Marktanteilen. So sollen insgesamt 60 Millionen Euro gespart werden, knapp die Hälfte davon beim Programm. „Wir werden vor allem in den Sommermonaten beim Programm sparen“, kündigte Finanzvorstand Lothar Lanz an. Gleichzeitig will der Privatsender die „Tradition der großen TV-Movies fortsetzen“, dieses Jahr u.a. mit der Produktion „Die Luftbrücke“, die derzeit in Berlin gedreht wird.

Weiteres Wachstumspotenzial will sich ProSiebenSat.1 dadurch erschließen, dass Inhalte „mehrfach ausgewertet und über alle verfügbaren Plattformen verteilt werden“, so de Posch. Neben DSL und UMTS sei dies auch Pay-TV – der „Launch von Pay-TV-Programmen ist in der Planung“. Mögliche Spartenkanäle könnten die Genres Comedy und Serien beinhalten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    HMM , meine Prognose für 2010: Die Öffentlich-Rechtlichen werde mit hochwertigen Berichten und Serien,aktuellen Nachrichten und tollen Abendprogrammen das Volk unterhalten.Gesamtmarktanteil ca 40-50%
    Und die privaten Unterschichtensender?
    Die RTL-Gruppe(so wie heute jedoch mit einem Wiederholungskanal für die besten Sendungen des Vortages) hat es mit einigen Mühen geschafft,weil sie bei Serienproduktionen endlich auf mehr Realitätsnähe gesetzt haben und eine Fortsetzung von Raumpatrouille Orion erfolgreich seit 3 Jahren im Programm haben.Gesamtmarktanteil ca 30-35%
    Die ProSiebenSat.1 hat 10 Sender: 1.Sat1 2.Sat1W 3.Pro7 4.Pro7W 5.K1 6.K1W 7.N24 8.N24W 9.9Live 10.10Live. W=Wiederholung - wurde aber bei 10Live vermieden sonst ruft ja keiner an...!!! Gesamtmarktanteil ca 7-10%
    Und die restlichen Prozentpunkte verteilen sich auf die restlichen Sender die es gibt.
    Ob das Wahr wird???????

    CIAO Der Seher aus Niedersachsen
    • am via tvforen.de

      Na klar. Die dümmlichen Gerichtsshows laufen ab sofort im Pay TV. Darauf haben jetzt alle gewartet.
      Ich wüßte wirklich nicht warum ausgerechnet Sat1 ins Pay TV einsteigen will.
      Pay TV ist die Zukunft. Das ist sicher. Aber der verwöhnte Pay TV Seher möchte auch etwas geboten bekommen. Und das wird nicht leicht.
      • am via tvforen.de

        ich glaube ja nicht an einen großen Plan, aber: Vielleicht machen sie uns das so genannte Free-TV so unanschaubar, weil sie auf mehr Marktanteile im Pay-TV schielen?
      • am via tvforen.de

        Mr Butermaker schrieb:
        >
        > Pay TV ist die Zukunft. Das ist sicher. Aber der verwöhnte
        > Pay TV Seher möchte auch etwas geboten bekommen. Und das wird
        > nicht leicht.

        Nicht mal Premiere schafft es zu 100% zu überzeugen. Kabel Digital Home versagt völlig, ebenso primaTV. Von den anderen Versuchen wie KabelVision und easy.tv ganz zu schweigen.
      • am via tvforen.de

        "Nicht mal Premiere schafft es zu 100% zu überzeugen"

        Nunja, ich sag' mal so. Premiere macht das attraktivere Programm.
      • am via tvforen.de

        Mr Butermaker schrieb:
        >
        >
        > "Nicht mal Premiere schafft es zu 100% zu überzeugen"
        >
        > Nunja, ich sag' mal so. Premiere macht das attraktivere
        > Programm.

        Das stimmt, aber man arbeitet daran auch das Niveau noch zu senken. Nächster Kofler-Streich in dieser Richtung ist der Wettkanal Premiere Win.
      • am via tvforen.de

        Wenn es nur noch PayTV gäbe, dann würde ich wahrscheinlich gar nichts mehr gucken.
        Echt wenn ich bewußt für die jeweilige Sendung zahlen müsste - ich denke dann würde ich immer sagen: "brauche ich nicht". (Filme sehe ich eigentlich jetzt bereits nur noch auf DVD an, weil mich die Werbeblöcke, das Zerstückeln u. der abgeschnittene Abspann nerven.)
        Von daher könnte ich es direkt begrüßen, wenn die GEZ nicht ihre Pauschale u. in den Nebenkosten nicht das Kabel eingezogen werden würden, denn dann hätte ich nen Sparfaktor mehr.
        Denke, dass viele ähnlich handeln würden.
      • am via tvforen.de

        Man wird aber bei Premiere nicht gezwungen diesen Kanal zu schauen.
        Ebenso wie "Classica" und "Heimatkanal" oder den "Big B." Kanal. Wer es denn unbedingt braucht bezahlt auch dafür.
    • am via tvforen.de

      Irgendwie wäre es eigentlich zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Da gibt es zunehmend Probleme mit Werbekunden, weil für deren Produkte das Umfeld einfach nicht mehr stimmt. Gerade bei Premium-Marken führt das zu einer deutlichen Zurückhaltung, wenn es um das Schalten von Spots geht. Dazu kommt die nachgewiesene Erkenntnis, dass in den viel zu langen Werbebreaks eine Marke ganz einfach untergeht, die Werbebotschaft nicht hängen bleibt. Nur die ersten und letzten Spots schneiden in den Tests leidlich gut ab. Was machen die Privaten? Sie kleistern die Breaks mit ihrem aufdringlichen Trailermüll zu, so dass es eigentlich auch keine ersten und letzten Spots mehr gibt, weil davor und/oder danach Trailer laufen.

      Statt also zu sagen, hey, wir haben begriffen, wir versuchen nette und spannende Programme zu machen, die den Zuschauer nicht entblöden, sondern auch ein bisschen fordern. Der denkt dann mit und wenn er schon mal dabei ist, dann stößt auch eure Werbung auf ein basisinteressiertes, aufnahmefähiges Hirn. Unsere Breaks machen wir nie länger als 5 Minuten, weil danach jeder innerlich abschaltet, dafür ist in diesem vergleichsweise guten Umfeld dann der einzelne Spot etwas teurer, aber das lohnt sich für euch, weil die anderen Spots auch von Topfirmen sind, ihr also nicht von Klingeltonwerbung niedergeschrien werdet.

      So könnte man echte Gründe liefern, warum es künftig von Vorteil ist, bei SAT 1 Werbung zu schalten, statt auf RTL oder gar nicht. Das wäre aber klug, also kommt es überhaupt nicht in Frage. Lieber alles noch schlimmer machen und die Zuschauer noch mehr vergnatzen. Tut mir leid, aber das hat mit marktwirtschaftlichem Denken wenig zu tun, das ist einfach Blödheit hoch drei. Wer nicht mal ansatzweise Ursache und Wirkung in Zusammenhang bringen kann, der kann nicht mal erfolgreich einen Tabakladen führen, geschweige denn ein Medienunternehmen.

      Wo kommen bloß diese Führungskräfte her? Wie hieß noch mal die humanoide Rasse, die im Anhalter von Echsenwesen unterdrückt wird, Tafka? Die, die diese Echsen immer wieder demokratisch wählen, weil sie Angst davor haben, was ohne die Echsen noch alles, schlimmeres passieren könnte?
      • am via tvforen.de

        Premium-Marken? Wasn dette. Kenne nur First-Priority-Products.
    • am via tvforen.de

      Hmmm, die Werbeeinnahmen sinken, weil das Programm immer schlechter wird, also machen wir das Programm noch schlechter und erwarten, dass dann die Werbeeinnahmen wieder steigen.

      Schlau! Nie vergessen: Die Golgafrincham-Leute haben seinerzeit NUR die B-Arche zur Erde geschickt.
      • am via tvforen.de

        TAFKA Markus schrieb:
        >
        > Hmmm, die Werbeeinnahmen sinken, weil das Programm immer
        > schlechter wird, also machen wir das Programm noch schlechter
        > und erwarten, dass dann die Werbeeinnahmen wieder steigen.
        Ich kann's nur immer wiederholen BWLer sollen sich auf die Buchhaltung beschränken und bloss nicht versuchen ein Unternehmen leiten zu wollen od. gar Produkte zu entwickeln.
    • am via tvforen.de

      Bei Sat. 1 läuft doch nicht mal außerhalb der Sommermonate was, das besonders teuer (oder qualitativ) wäre. Viel mehr sparen kann man da dann auch nicht mehr...
      • am via tvforen.de

        Da kann man sicher noch sparen.

        Alte Talkshows und Gerichtsshows werden aus dem Archiv geholt (fällt sowieso nicht auf) Reality-TV wird bis zum erbrechen wiederholt

        und wer sagt überhaupt das es noch sowas wie Filme und Serien geben muss, nein die restliche Zeit wird mit 9live gefüllt.

        Das neue Programmschema sieht dann wohl wie folgt aus
        06:00 9live am Morgen
        09:00 9live am Vormittag
        12:00 9live am Mittag
        13:00 Talkshow
        15.00 Gerichtsshow
        17:00 RealityTV
        19:00 9live am Abend
        20:00 Die große 9live Show
        00:00 9live in der Nacht

        Das ganze wird natürlich aus Kostengründen ebenfalls auf ProSieben, Kabel 1 und N24 gezeigt. In den 9live-Block werden dann noch lusige HSE24 und sonnenklar.tv Inseln eingebaut.
    • am via tvforen.de

      Wie soll denn das Programm von Sat.1 NOCH billiger werden? Die Qualität ist doch schon total im Keller!

      >
      > Weiteres Wachstumspotenzial will sich ProSiebenSat.1 dadurch
      > erschließen, dass Inhalte "mehrfach ausgewertet und über alle
      > verfügbaren Plattformen verteilt werden"

      Schön ausgedrückt. Auf deutsch heißt das dann wohl dass man den Leuten dasselbe Produkt wieder und wieder verkaufen möchte, was ja auch der Wunschtraum der Rechteverwerter ist, Stichwort DRM.

      Grüße,
      -Eddie.
      • am via tvforen.de

        Ich befürchte, dass ProSieben, Sat.1 und Kabel1 die Call-In-Programme weiter ausdehnen werden - nicht nur im Nachtprogramm.
      • am via tvforen.de

        Eddie ich schließe mich Deiner Meinung voll an. Ich verstehe diese Logik auch nicht. Wachstum durch Vernichtung des Unternehmens? Denn die Produktion des Konzerns kann man sich doch wahrlich nicht mehr antun. Damit wandern Kunden ab. Und ohne Kunden hilft doch die billigste Produktion nichts.
        Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu dumm, als dass ich dieses rein betriebswirtschaftliche Denken verstehen könnte.
        Ich verstehe das in der übrigen Wirtschaft ja auch nicht. Wenn eine Firma ihre Billanzen aufgrund der billigeren Qualität u. durch Vernichtung von Arbeitsplätzen evtl noch durch Outsourcing u. Verlagerung ins Ausland schönt, dann wird derlei mittlerweile auch positiv gesehen u. die Aktie schnellt am virtuellen Markt nach oben.
        Ich bin da definitiv zu einfach gestrickt. Ich habs noch immer im Kopf, dass all die genannten Faktoren ein Zeichen dafür sind, dass es der Firma schlecht geht u. sie derlei Einschnitte machen müsse, um weiterhin existieren zu können.
        Aber die Zeichen, in denen sich die Konzerne dem Endkonsumenten u. dem Arbeitnehmern gegenüber verantwortlich gefühlt haben sind wohl endgültig vorbei. Trauriges Deutschland.
      • am via tvforen.de

        Silke/zozza schrieb:
        >
        > Damit wandern Kunden ab.
        Eben nicht, irgendjemand muss doch den Müll schaun, sonst gäbe es ihn nicht.

        > Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu dumm, als dass ich
        > dieses rein betriebswirtschaftliche Denken verstehen könnte.
        Betriebswirtschaft ist im Grunde sehr simpel und genau das ist das Problem. Die Bertelsmann-Stiftung vertritt bekanntlich auch die Auffassung man könne einen Staat wie ein Unternehmen führen.
        Das Problem mit der BWL ist das sie eben nur das Einzelunternehmen betrachtet und auch hier wesentliche Zusammenhänge ausser acht lässt.

        > Ich verstehe das in der übrigen Wirtschaft ja auch nicht.
        > Wenn eine Firma ihre Billanzen aufgrund der billigeren
        > Qualität u. durch Vernichtung von Arbeitsplätzen evtl noch
        > durch Outsourcing u. Verlagerung ins Ausland schönt, dann
        > wird derlei mittlerweile auch positiv gesehen u. die Aktie
        > schnellt am virtuellen Markt nach oben.
        Das mit den Aktien ist auch so eine Sache, man scheint vergessen zu haben das es Unternehmensanteile sind.

        > Ich habs noch immer im Kopf, dass all die genannten Faktoren ein Zeichen
        > dafür sind, dass es der Firma schlecht geht u. sie derlei
        > Einschnitte machen müsse, um weiterhin existieren zu können.
        ... oder das die Führung Kopflos handelt.

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