Privatsender-Verband kritisiert Olympia-Pläne von ARD und ZDF
„Pure Provokation“ und „Maßlosigkeit“
Michael Brandes – 15.05.2012, 16:47 Uhr

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) setzt wieder zum verbalen Angriff auf ARD und ZDF an. Der Grund ist dieses Mal das Vorhaben der öffentlich-rechtlichen Sender, die Olympischen Spiele in London auf bis zu sechs verschiedenen Livestreams im Internet zu übertragen.
„Die Pläne von ARD und ZDF zeigen erneut, mit welcher Maßlosigkeit die Anstalten ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag interpretieren“, kommentiert VPRT-Präsident Jürgen Doetz. „Als digitales Überlaufbecken fungieren jetzt nicht mehr wie in der Vergangenheit die Digitalkanäle. Stattdessen werden einfach neue Angebote bzw. Programme im Internet lanciert“, so Doetz weiter.
ARD und ZDF hatten vor wenigen Tagen ihre gemeinsamen Pläne vorgestellt (fernsehserien.de berichtete). Wie gewohnt werden beide Sender vom 27. Juli bis zum 12. August im täglichen Wechsel berichten. Das Erste und das ZDF gehen von circa 9:45 Uhr bis 1:00 Uhr auf Sendung. Verzichtet wird in diesem Jahr allerdings auf die zusätzlichen Übertragungen in den Digitalkanälen, die den Privatsendern ohnehin ein Dorn im Auge sind. Stattdessen gibt es Live-Streams im Netz – was den Privaten aber auch nicht gefällt.
Die geplante Online-Berichterstattung sei medienrechtlich wie medienpolitisch äußerst fragwürdig, argumentiert der Verband. Doetz spricht gar von einer „puren Provokation der Rechtsaufsicht“. Es stelle sich die Frage „nach einer (wenn auch nur temporären) Überschreitung der zulässigen Anzahl von Fernsehprogrammen, sofern die kommentierten Olympia-Spartenkanäle bei linearer Ausstrahlung die Kriterien eines Rundfunkprogramms erfüllen“. Außerdem hätten die Netzkanäle „keinen eigenen Drei-Stufen-Test durchlaufen“.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Pierre_Verley am
@Irene Da muss ich dir vollkommen rechten geben, die haben anscheinen angst das die Privatensender dann nicht mehr eingeschaltet werden. Aber mal im ernst ist das nicht zuviel was ZDF und ARD vorhaben das sind fast 24. Stunden was die auf Sendung sind.User 82280 (geb. 1967) am
Ich finde das eine super Idee!! Dieser Doetz ist eine pure Provokation, der sabbelt einen hirnlosen schwachsinn !! Dem vogel ist wohl fade?Yogi (geb. 1955) am
Ist dieser Herr Doetz eigentlich schon mal durch irgendetwas positiv aufgefallen ausser durch seine ewigen Meckereien gg. ARD und ZDF? Ach ja durch seine Postenhüpferei und nie etwas auf die Reihe bekommen ...
Warum haben die Privaten sich denn keine Senderechte gekauft wenn es für sie sooo wichtig ist ???Mr_Chance (geb. 1960) am
Heult doch!!!
Seit dem werbefinanzierten Fernsehen werden die Preise für Sendemintuten unverschämt in die Höhe getrieben; wer das nicht will sollte durchaus die Freiheit haben, sich seine Berichterstattung selbst zusammen zu stellen: endlich mal vernünftig einegsetzte Gebühren!