Premiere: Kundenrückgang und dramatische Verluste

Finanzvorstand tritt zurück, Abo-Zahlen wurden bereinigt

Michael Brandes – 03.10.2008

Premiere bereinigt seine Abo-Zahlen und rechnet mit dramatischen Verlusten für 2008. Das sind die zentralen Punkte einer am Donnerstag Abend veröffentlichten Pressemeldung.

Im operativen Geschäft erwartet der Pay-TV-Sender für 2008 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Verlust von 40 bis 70 Millionen Euro. Als Konsequenz der Ebitda-Prognose hat die Premiere AG Gespräche mit ihren Banken über die Restrukturierung von Kreditvereinbarungen aufgenommen. Das Unternehmen vermeldet in diesem Zusammenhang einen weiteren Rücktritt: Alexander Teschner, Finanzvorstand der Premiere AG, hat sein Amt mit Zustimmung des Aufsichtsrats mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Erst im Vormonat war unter anderem der Vorstandsvorsitzende Börnicke zurückgetreten (fernsehserien.de berichtete).

Die von Börnicke zuletzt verbreitete Zahl von rund vier Millionen Premiere-Abonnenten lässt sich nach einer neu vorgenommenen Klassifizierung wie zuvor schon vielerorts vermutet ins Reich der Legende verweisen. Zum 30.09.08 gibt der Sender nun 2,411 Millionen direkte Abonnenten an, die sich aus 2,293 Millionen Abonnenten, die mindestens ein Premiere-Programmpaket abonniert haben und 118.000 Abonnenten, die Pay-Per-View und andere Pre-Paid-Leistungen aus dem Premiere-Flex-Angebot beziehen, zusammensetzt. Die 2,293 Millionen Abonnenten setzen sich aus Privathaushalten, Sportsbars und Hotelzimmern zusammen. Zusätzlich zu diesen 2,411 Millionen direkten Abonnenten hat Premiere 704.000 sogenannte „Wholesale-Abonnenten“, die größtenteils von Unitymedia (493.000) kommen sowie von UPC Österreich, LIWEST, Teleclub und T-Home.

Damit wurden 940.000 Abonnenten herausgerechnet: 606.000 wurden nicht mehr berücksichtigt, da diese nur aus Verträgen mit Geschäftspartnern resultieren, die bislang nicht zu Abo-Aktivierungen geführt haben. Weitere 334.000, die noch über eine Premiere-Smartcard verfügen, wurden nicht mehr berücksichtigt, weil ihr Abonnement beendet ist und sie derzeit keine Zahlungen leisten.

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