‚Nicht so dumm sein …‘

ARD ‚versendet‘ Harald Schmidt

Jutta Zniva – 26.05.2005

Offenbar muß sich gelegentlich ein Professor für Fernsehkultur zu Wort melden und Zusammenhänge erklären, die ohnehin auf der Hand liegen. Erfreulicherweise tut es der Medienwissenschafter Dietrich Leder von der Uni Köln erfrischend unverblümt und nimmt sich in Sachen ARD kein Blatt vor den Mund: „Wenn ich einen Mann wie Harald Schmidt verpflichte, darf ich nicht so dumm sein, ihn mittwochs und donnerstags um 23 Uhr einzusetzen.“ Lederer weiter im erfrischenden Klartext: „Das ist ein Un-Termin, den die ARD gewählt hat.“

Lederers Kommentar bezieht sich auf die sinkenden Quoten der Show Schmidts, die oft unter die 1,5 Millionen-Grenze fallen. Teilweise sei der Quotenrückgang auch auf qualitative Gründe zurückzuführen: „Einen Teil seines Gehaltes könnte Schmidt vielleicht in noch mehr Co-Autoren investieren.“

Auf Harald Schmidts eigener Homepage hingegen amüsiert man sich über die medialen Unkenrufe (vor allem die der FAZ vom Wochenende) und scherzt über eine mögliche „Verkürzung der Sendezeit auf fünf Minuten, die dann auf den Nachmittag zwischen ‚NachTisch‘ und ‚Fliege‘ verlegt werden soll.“ Alternativ werde (so haraldschmidt.tv satirisch) in einem „Rettungsplan der ARD“ über einen Termin am Samstag um 20:15 Uhr nachgedacht, weil dort „traditionell schon mal mehr geguckt wird“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    >was hat das mit kommunismus zu tun? nichts

    -.- na du experte, danke für die belehrung aber kommunismus ist auch nur metaphorisch gemeint: offensichtlich müssen sich die intendanten nicht allzu sehr um den finanziellen aspekt sorgen,

    >...mal ganz abgesehen davon das bestimmte dinge eben doch nicht einfach
    >nur "produkte" sind

    aus sicht der programmplaner kann man es durchaus als produkt sehen (es gibt auch kreativ-, service-, etc. produkte ;))
    außerdem kann das programm von professionellerer arbeit der programmmacher nur profitieren, die bekannten inhaltlichen schwächen des privaten rühren ja nur von deren profitinteresses und deren zwang zur wirtschaftlichkeits her, an dem die ör nicht ganz unschuldig sind, diese bedingungen werden für die ör nie gelten (es sei denn sie schalten gesetzeswidrig werbung ;) ),
    • am via tvforen.de

      Kann kaktus, Fewmaster, tütü und Werderaner nur zustimmen. Zumal finde ich 23.00 Uhr eine blöde Uhrzeit. Für die Spätnachhausekommer gibt's ja immer noch die Wiederholungen in den Dritten (und evtl auch den Digitalen der ARD?).

      Und das ewige 'Überziehen' der Tagesthemen finde ich nervig. Wenn ich nicht weiß, ob heute "mal wieder" Harald Schmidt dran ist, und ich einschalte, und da läuft noch Tagesthemen, schalte ich halt lieber noch mal auf die andere Sendung, die um 23.00 Uhr beginnt oder schon läuft, die mich auch interessiert (um 23 Uhr laufen nämlich immer interessante Sachen in den Dritten etc). Und dann vergesse ich schon mal das Umschalten auf HS und sehe es nicht, selbst wenn es "mal wieder" laufen sollte an dem Tag.

      Die Sendung wirklich pünktlich um 21.45 Uhr oder so, das würde mir gefallen.
      Bei "Verbotene Liebe" und "Marienhof" läuft das doch auch gut mit der Pünktlichkeit (nehme ich an). Die "TAgesschau" startet zumindest immer um 20 Uhr.

      Man macht es Harald Schmidt und seinen Zusehern nicht gerade leicht, dafür, daß man so viel Geld raushaut. Unser Geld.
      • am via tvforen.de

        Wie wärs mit aufnehmen und am nächsten Tag ansehen??
      • am via tvforen.de

        >... schalte ich halt lieber noch mal auf die andere Sendung, die um 23.00 Uhr
        > beginnt oder schon läuft, die mich auch interessiert (um 23 Uhr laufen nämlich
        > immer interessante Sachen in den Dritten etc).

        Eben, wer braucht Schmidt, wenn extra3 kommt ...

        Ciao, nicetry
    • am via tvforen.de

      Das Sehinteresse läßt deswegen nach weil H.S. zu wenig auf Sendung ist und nicht weil es einem "Medienwissenschafttler" nicht in den Kram passt das H.S. zu so später Stunde ausgestrahlt wird.
      • am via tvforen.de

        Ich finds außerdem extrem ärgerlich, dass HS eben NICHT regelmäßig mittwochs und donnerstags läuft, sondern relativ häufig auch nicht, weil was anderes gesendet wird oder er frei hat oder was weiß ich. Ein richtiger Rhythmus stellt sich gar nicht ein und so verpasse ich es leider ziemlich oft :-(
      • am via tvforen.de

        kaktus ausgeloggt schrieb:
        >
        > Ich finds außerdem extrem ärgerlich, dass HS eben NICHT
        > regelmäßig mittwochs und donnerstags läuft, sondern relativ
        > häufig auch nicht, weil was anderes gesendet wird oder er
        > frei hat oder was weiß ich. Ein richtiger Rhythmus stellt
        > sich gar nicht ein und so verpasse ich es leider ziemlich oft
        > :-(

        Mir gehts genauso. der Tod einer reglmäßigen Sendung ist halt, wenn sie unregelmäßig ausgestrahlt wird. Jeden ersten Dienstag im Monat - das kann ich mir merken. Oder wie bei Peter Alexander: Einmal im Jahr. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier, ändern man die Ausstrahlungstermine, verliert man ihr (tschuldigigung, sonst reimts sich nicht) ...
      • am via tvforen.de

        Na ja. Vielleicht sollte Schmidt halt auch mal wieder ein neues Format ausprobieren. Schließlich war irgendwann auch mal mit Schmidteinander Schluß. Das Konzept der HS-Show kann ja Stefan Raab bis zu seinem Ende durchnuddeln.
      • am via tvforen.de

        Mir geht es auch so, HS läuft zu selten, das rechte Late-Night-Gefühl stellt sich nicht ein. Diese vereinzelten 30 Minuten Happen, da ist zur Zeit die Luft draußen.
      • am via tvforen.de

        Exakt diese Unregelmäßigkeit ist der Schwachpunkt!

        Wenn ich mich schon frage, ob er kommt, oder doch nicht, ist DAS doch schon der Knackpunkt.

        Die heutige Folge muss ich auf N3 "nachgucken", da ich nicht wusste, dass er diese Woche auch am Donnerstag wieder drauf ist!
      • am via tvforen.de

        Wozu gibts denn eine Fernsehzeitung? Da guckt man rein, wann was läuft und streicht sich gegebenfalls das an, was man gucken will. So einfach ist das. Da braucht man den Grund für den Quotenabfall nicht auf die Unregelmäßigkeit zu schieben, sondern eher auf das ausgelutschte System und der minderen Qualität eines Harald Schmidts...

        yours sincerely
        Bluehead
      • am via tvforen.de

        >>>nachgucken

        Klingt fasst wie nachsitzen ;)
      • am via tvforen.de

        Genau so seh ichs auch. HS verliert immer mehr Qualität, seine "Witze" wirken wie Schlaftabletten, so dass ich meistens schon nach 10 min. ausschalte, und sein "Stichwortgeber", dessen Namen ich mir bis heute nicht gemerkt habe, ist einfach nur peinlich (man erinnere sich zum Vergleich nur mal an Herbert Feuerstein).
      • am via tvforen.de

        Mir ist Harald Schmidt relativ egal, ich schau die Sendung ab und zu, manchmal ist sie gut, manchmal eben nicht (so wie früher ja auch). Interessant ist nur dass die Medien den Quotenverlauf seiner Sendung nicht so akribisch mitverfolgen wie damals bei Anke Engelke.
      • am via tvforen.de

        naja vielleicht weil er es mit viel weniger pomp macht, er behauptet ja auch nicht quotenkönig zu sein, und er hat ja auch kein riesenstudio mit 2 oder mehr stargästen pro sendung, im grunde macht er mit diesem understatement genau das gegenteil von anke engelkes late night

        eigentlich kann man hier wiedermal von einem placement-flop der programmmacher sprechen, es ist ja nicht nur die ungeschickte sendezeit, es sind ja auch die eklatanten ausfälle und die provisorischen austauschlösung mit scheibenwischer,

        so unsympathisch die sender auch sein mögen: die meisten privaten-manager sind kompetenter als alle ö.r. intendanten zusammen, vielleicht sollten sie anfängerkurse für die staatliche konkurrenz abhalten, könnten sich damit auch die ein oder andere peinliche ungleiche preis-schlacht ersparen,
      • am via tvforen.de

        >die meisten privaten-manager sind kompetenter als alle ö.r. intendanten >zusammen

        Yep, wenn man sich das mehr als supotimale dafür kostengünstige und gewinnträchtige Programm der Privaten ansieht, vielleicht sogar zu kompetent.

        mfg
        Brooklyn
      • am via tvforen.de

        lol genau, das produkt ist natürlich dann so "zuschaueroptimiert" wie möglich, ist eben marktwirtschaft, aber wenn man einen privaten manager ohne den erfolgsdruck mit den kommunistischen freiheiten eines ör-intendanten arbeiten ließe... , vielleicht als hochbezahlten berater, ums geldausgeben waren sie ja noch nie verlegen :)
      • am via tvforen.de

        Brooklyn schrieb:
        >
        > Yep, wenn man sich das mehr als supotimale dafür
        > kostengünstige und gewinnträchtige Programm der Privaten
        > ansieht, vielleicht sogar zu kompetent.

        Zumindest sind es gute BWLer (sprich Buchhalter) und Juristen, von denen kann man nur Dreck (um es deutlich auszudrücken) erwarten.
      • am via tvforen.de

        Narf! schrieb:
        >
        > aber wenn man einen privaten manager ohne den erfolgsdruck
        > mit den kommunistischen freiheiten eines ör-intendanten
        was hat das mit kommunismus zu tun? nichts.

        ...mal ganz abgesehen davon das bestimmte dinge eben doch nicht einfach nur "produkte" sind.
      • am via tvforen.de

        Hallo Leute,

        auf alle Fälle bin ich froh, Harald Schmidt zurück zu haben. Mir gefällt's wie er die Leute in zwei Lager teilt *ggg*

        Manuel Andrack finde ich gar nicht so schlecht, Herbert Feuerstein ging mir damals schnell auf die Nerven (hat mich aber nicht abgehalten, zuzuschauen).

        Ich habe mir schon oft überlegt, Harald Schmidt aufzunehmen, denn auch wenn viele seiner Witze und -zugegeben- manche Zoten tagesaktuell sind, manches hat das Zeug zum Klassiker. Aber ich nehme schon eine tägliche Serie auf, und ich müßte so zum Cassetten-Jockey werden. Also freue ich mich an den Sendungen, die ich erwische, und wenn sie gut sind, dann schaue ich die Wiederholungen gleich hinterher... und lach mich zwei- bis dreimal tot! Wenn Harald mich ausnahmsweise nervt (oder Manuel, oder die Showband, oder ...) dann schalte ich weiter und lasse es gut sein.

        Warum es manche hier so bierernst nehmen mit ihm, verstehe ich nicht. Anschauen oder nicht, ist doch jedem selbst überlassen. Wenn die ARD den Wert von Schmidt erkennt, und mehr Sendungen bringt: ok, ich bin dabei. Den Nischenplatz um 23.00 finde ich allerdings ok. Der Tag ist gelaufen, und Harald kann aus dem vollen schöpfen, wenn er nur will!
      • am via tvforen.de

        Den Ärger über den langweiligen Schmidt am daran recht unschuldigen Manuel Andrack auszulassen halte ich für unangemessen.
        Ciao, nicetry
    • am via tvforen.de

      >
      Lederer weiter im
      > erfrischenden Klartext: "Das ist ein Un-Termin, den die ARD
      > gewählt hat."
      >

      So ein Käse! Wenn Maischberger (mit solchen "Größen" wie Rainer Barzel und Walter Scheel) am Dienstag über 12 % um 23.00 Uhr sehen, aber nur mickerige 6 (!!!) % am nächsten Tag "Harald Schmidt" und wenn dann noch die Quote bei einer anschließenden politischen Doku über eine uralte 70er-Jahre-Geschichte ansteigt, kann es überhaupt nicht am Sendetermin liegen; die Ursache für die momentane Krise muß gänzlich und nicht nur teilweise in der Sendung selbst liegen - auch wenn man den Erfolg von "Scheibenwischer" danebenstellt.
      • am via tvforen.de

        "Einen Teil seines Gehaltes könnte Schmidt vielleicht in noch mehr Co-Autoren investieren."

        Investition - gutes Stichwort. Mir fehlen ein wenig die früheren Elemente - Peter Rütten alias Kai Edel. Ralf Kabelka alias Dr. Udo Brömme wär doch jetzt zur Neuwahl genau richtig am Platz!

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