Symbolfoto: Die Preise bei Netflix machen sich auf den Weg zum Horizont
Bild: Netflix
Netflix hat in der Nacht zum Donnerstag die Verkündung seiner Quartalszahlen dazu genutzt, Preiserhöhungen in den wichtigen Märkten USA, Vereinigtes Königreich und Frankreich zu verkünden.
Generell verkündete Netflix einen Anstieg der Abonnenten-Zahl im dritten Quartal (endete 30. September) weltweit um 8,76 Millionen. Dabei sei die Strategie des im vergangenen November eingeführten günstigeren Angebots „mit Werbung“ weiter aufgegangen, wie Netflix ausführt, ohne absolute Zahlen zu nennen: Die Zahl der Abonnenten unter diesem Plan sei um seit Ende des zweiten Quartals um 70 Prozent gestiegen; in den zwölf Ländern, in denen Netflix dieses Angebot mit Werbung anbietet, seien 30 Prozent der neuen Aboabschlüsse auf das „Standard mit Werbung“-Angebot entfallen.
Zuvor hatte Netflix bereits verkündet, dass der Dienst aus dem Angebot mit Werbung mehr Gewinn zieht, als durch das für den Kunden teurere, vergleichbare „Standard“-Abo.
Nun hat Netflix die nächste Runde an Preissteigerungen der Abo-Angebote angekündigt – bei der Verkündung der Geschäftszahlen wendet man sich vor allem an die eigenen Aktionäre sowie Börsenanalysten, und die wollen wissen, wie Netflix den Aktienkurs wachsen lassen will und wo die nächste Dividende herkommt. Da hat die Netflix-Spitze gleich mit verkündet, dass die Streiks von Autoren (beendet) und Schauspielern (andauernd) in den USA dazu führen, dass Netflix wegen stillstehender Produktionen in diesem Jahr bisher eine Milliarde US-Dollar weniger für neuen Content ausgegeben hat, als man geplant hatte.
Preiserhöhungen
Laut Netflix’ Eigendarstellung habe man zuletzt auf direkte Preiserhöhungen der Abo-Pakte verzichtet, um die Modelle für erlaubtes Sharing einzuführen (die ja ebenfalls mehr Geld in Netflix’ Kassen bringen sollen und laut letztem Quartalsbericht auch gebracht haben). Nun dreht man also direkt an der Preisschraube.
In Sachen Abos ist Netflix dabei, das günstigste Angebot ohne Werbung – Basis – auslaufen zu lassen: Neukunden können es in gewissen Ländern nicht mehr wählen, Netflix will die Kunden Richtung „Standard mit Werbung“ lenken. Das ist für Kunden günstiger als „Basis“, bringt Netflix aber mehr Geld als ein „Standard“-Abo. Die Preise für „Standard mit Werbung“ ebenso wie für „Standard“ bleiben gleich. Dagegen werden die Preise des auslaufenden „Basis“-Abos sowie für das Premium-Abo deutlich angehoben, in den USA um zwei beziehungsweise drei US-Dollar.
Die neuen Netflix-Preise
Netflix hat in den USA, UK und Frankreich die Preise angehoben. Alle drei Länder gehören zu den zwölf Märkten, in denen Netflix auch das günstige Abo „Standard mit Werbung“ anbietet – die Abo-Strukturen entsprechen also denen aus Deutschland, wobei die Preisentwicklung in Frankreich wohl am ehesten einen Blick in die Zukunft für die Preisentwicklung im deutschsprachigen Raum gibt.
Zum Vergleich: Die aktuellen Preise der Abo-Stufen in Deutschland
Standard mit Werbung: 4,99 Euro
Basis: 7,99 Euro
Standard: 12,99 Euro
Premium: 17,99 Euro
Preisentwicklung in den USA
Standard mit Werbung: 6,99 US-Dollar (bleibt konstant)
Basis: steigt von 9,99 auf 11,99 US-Dollar
Standard: 15,49 US-Dollar (bleibt konstant)
Premium: steigt von 19,99 auf 22,99 US-Dollar
Preisentwicklung in Frankreich
Standard mit Werbung: 5,99 Euro (bleibt konstant)
Basis: steigt auf 10,99 Euro
Standard: 13,49 Euro (bleibt konstant)
Premium: steigt auf 19,99 Euro
Preisentwicklung in UK
Standard mit Werbung: 4,99 Pfund (bleibt konstant)
Basis: steigt auf 7,99 Pfund
Standard: 10,49 Pfund (bleibt konstant)
Premium: steigt auf 17,99 Pfund
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Fettus Maximus am
Tja, wer es braucht, wird sich fügen.
Sentinel2003 (geb. 1967) am
Ich habe schon ewig das Basis! Ich hoffe mal, dass Netflix das Basis Abo NICHT erhöhen wird!
Serien-Gugger am
Erhöhen vielleicht nicht, aber definitiv auslaufen lassen. Also dann entweder mit Werbung, oder die teurere nächste Stufe. „In Sachen Abos ist Netflix dabei, das günstigste Angebot ohne Werbung - Basis - auslaufen zu lassen:“