NDR suspendiert Fernsehredakteur
Mitarbeiter soll Verstöße eingeräumt haben
Michael Brandes – 22.03.2010

Der NDR hat einen seiner Fernsehredakteure mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert und prüft eine fristlose Kündigung. Grund des Vorgehens seien „gravierende Verstöße des Mitarbeiters gegen arbeitsrechtliche Bestimmungen und Interessen des NDR“. Dabei soll es sich um nicht genehmigte Nebentätigkeiten und um sogenannte „Medientrainings“ handeln. Diese Verstöße soll der Mitarbeiter heute gegenüber dem NDR eingeräumt, den Vorwurf der Bestechlichkeit habe er jedoch zurückgewiesen.
„Der Redakteur hat mit seinen Nebentätigkeiten gegen grundlegende journalistische Regeln verstoßen und den NDR getäuscht“, so Friedrich-Wilhelm Kramer, Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein. Das Vertrauensverhältnis sei irreparabel zerstört, eine weitere Zusammenarbeit komme für den Sender nicht in Frage.
Zuvor hatte der NDR bereits am 18. März mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft Kiel gegen einen seiner Mitarbeiter ein Ermittlungsverfahren wegen des „Anfangsverdachts“ der Bestechlichkeit durchführe (fernsehserien.de berichtete). Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ soll ein ehemaliger CDU-Finanzstaatssekretär bei der Staatsanwaltschaft im Verdacht stehen, den NDR-Mitarbeiter bestochen zu haben. Als Vorstandschef einer Klinik- und Tourismusgruppe sollte dieser, so wird in dem Artikel behauptet, dem Unternehmen Sendezeit im Fernsehen verschaffen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Sascha am via tvforen.de
Wie kann man nur so doof sein, wie dieser Redakteur!?
Eine Festanstellung bei einem ö-r-Sender in Deutschland ist besser, als ein 6er im Lotto. Man verdient zwar nicht die Welt, ist aber quasi unkündbar (außer eben man läßt sich eine Straftat zu Lasten des Sender zu Schulde kommen) und genießt einen Berg an Sozialleistungen, die in der freien Wirtschaft längst abgeschafft sind.
Wer so etwas für ein paar tausend Euro Schmiergeld leichtfertig aufs Spiel setzt, muss echt nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
Liebe Grüße,
Sascha