Nächster Gimmick-„Tatort“ entsteht ohne Drehbuch

Lena Odenthal muss improvisieren

Jana Bärenwaldt – 21.06.2016, 14:33 Uhr

Regisseur Axel Ranisch (l.), Ulrike Folkerts und Peter Espeloer am Set des neuen Ludwigshafener „Tatort“. – Bild: SWR/Martin Furch
Regisseur Axel Ranisch (l.), Ulrike Folkerts und Peter Espeloer am Set des neuen Ludwigshafener „Tatort“.

Der deutsche Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent Axel Ranisch gibt derzeit sein Debüt als Regisseur für den Ludwigshafener–„Tatort“. Die Besonderheit dabei: Für den neuesten Fall mit dem Titel „Babbeldasch“ existiert kein Drehbuch.

Die Darsteller bestehen neben den Profis um Ulrike Folkerts aus Amateurschauspielern eines Theaters in Ludwigshafen. Gemeinsam seien im Vorfeld der Dreharbeiten in einem Workshop die Figuren des Films entwickelt worden, wie eine SWR-Sprecherin bekanntgab. Und diese Grundstruktur der Geschichte soll nun als Improvisation umgesetzt werden. Man darf gespannt sein.

Auch die Geschichte des neuen „Tatort“ wird im Theater spielen. Sophie Fettèr, Gründerin des Ludwigshafener Theaters „Babbeldasch“, stirbt während einer Vorstellung an einem allergischen Schock. Johanna Stern (Lisa Bitter) übernimmt die Ermittlungen, da ihre Kollegin Odenthal (Folkerts) eigentlich Überstunden abbauen soll und Kopper (Andreas Hoppe) Urlaub in Italien macht. Allerdings war Lena in der entscheidenden Vorstellung im Theater und nutzt die Verbindung, um inkognito hinter die Kulissen zu blicken – wo sie miterlebt, dass es hinter den Kulissen ebenso dramatisch hergeht wie auf der Bühne. Und damit nicht genug, denn Sophie hat ihr letztes Wort noch nicht gesprochen. Sie erscheint Lena im Traum und verlangt von ihr, ihren Mörder zu finden, bevor alles auseinanderbricht. Damit ist das Chaos perfekt und Lena gerät immer mehr in ein Zwischenreich aus Ermittlung, Bühne und Traumgeschehen.

„Tatort: Babbeldasch“ ist eine Produktion des SWR. Die Produktionsleitung hat Birgit Simon inne. Ausführender Produzent ist Nils Reinhardt, die Redaktion liegt bei Katharina Dufner. Gedreht wird bis Anfang Juli in Ludwigshafen und Baden-Baden. Der genaue Ausstrahlungstermin im kommenden Jahr ist noch nicht bekannt.

Ranisch ist für seine German-Mumblecore-Filme „Dicke Mädchen“ und „Ich fühl mich Disco“ bekannt, die mit kaum Budget, dafür aber viel Improvisation realisiert wurden. Außerdem war er der Hauptdarsteller in der Verfilmung des Thomas-Glavinic-Bestsellers „Wie man leben soll“ (Regie: David Schalko).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich fand diesen Tatort ziemlich schwach, aber allein in den letzten 3 Monaten waren die beiden Tatort-Folgen zum Thema böse virtuelle Welt ("Echolot" aus Bremen und "Wendehammer" aus Frankfurt) sowie die Abschlussfolge des Bodensee-Teams konfuser und langweiliger. Und das trotz/wegen vorhandenem Drehbuch.
    • am via tvforen.de

      Ich schaue kaum noch Tatort,weil mich die Thematik (Flüchtlinge,Erpressung,Entführung,Ballerei ala Till Schweiger) meist nicht interessiert.Diesen Tatort habe ich gesehen und fand ihn eigentlich ganz gut (bin aber auch Agatha Christie Fan),bis auf die Traumsequenzen der Odenthal....

      ihn als schlechtesten Tatort zu bezeichnen halte ich für übertrieben.
      • am via tvforen.de

        sodele - die BILD-Zeitung hat ihn zum schlechtesten Tatort aller Zeiten erkoren - das war er für mich nun gar nicht, da gab es schon deutlich schlechtere ... allerdings auch bessere, aber er war neuartig und ungewöhnlich, das musste man ihm lassen, und gelangweilt habe ich mich definitiv nicht
        • (geb. 1947) am

          Die meisten "Tatorte" sind schon mit Drehbuch unerträglich.
          Bin mal gespannt wieviele Zuschauer - nach anfänglicher Neugierde - bei improvisierenden Laiendarstellern nach 1 1/2 Stunden noch "dabei" sind. Da schlägt auch die Abwesenheit des "Laien-Darstellers" Kopper nicht ins Gewicht.
          • am

            Die Pälzer Dadorde gheeren zu moine Faworidde. Und wenn was "Babbeldasch" heest, konnisch misch nur druff freee....
            • am via tvforen.de

              "Sie erscheint Lena im Traum und verlangt von ihr, ihren Mörder zu finden, bevor alles auseinanderbricht. Damit ist das Chaos perfekt und Lena gerät immer mehr in ein Zwischenreich aus Ermittlung, Bühne und Traumgeschehen."

              Mmmhhh... Odenthal-Tatorte sind ja ohnehin schon nicht unbedingt actionlastig. Und jetzt noch mehrere Erzähl-, Ereignis-, Zeitebenen und das ohne Drehbuch (Plan)???
              Das werde ich mir mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit nicht antun... nicht mal im Traum!
              • am via tvforen.de

                Demnach wird Andreas Hoppe ("Kopper") in dieser Folge gar nicht mitspielen? Schade!
                • am via tvforen.de

                  Der Ludwigshafen-Tatort hatte bisher ein Drehbuch? Improvisation kann diesem Ermittlerteam nur gut tun.
                  • am via tvforen.de

                    Axel Ranisch finde ich als Schauspieler in der Zorn-Reihe genial, mal sehen, was er als Regisseur so drauf hat

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