Nach ZDF-Rückzug: ARD dreht Anne-Frank-Film

Doku-Drama mit Spielszenen und Archivmaterial

Michael Brandes – 13.03.2014, 15:51 Uhr

Nach ZDF-Rückzug: ARD dreht Anne-Frank-Film – Doku-Drama mit Spielszenen und Archivmaterial – Bild: ARD

Nachdem das ZDF seine Pläne für eine eigene Anne-Frank-Verfilmung aufgegeben hat, kündigt jetzt die ARD ein entsprechendes Filmprojekt an. Unter Federführung des Hessischen Rundfunks (hr) und mit Beteiligung des rbb soll „die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens“ entstehen.

Zunächst waren es das ZDF und dessen Lieblingsproduzent Oliver Berben, die Anne Franks Lebensgeschichte mit „modernem Ansatz“ neu aufbereiten wollten – allerdings ohne Einwilligung und Beteiligung der Erben. Dagegen protestierte der Anne Frank Fonds, der sämtliche Rechte an Archiven, Fotos und weiteren Bestandteilen der Familiengeschichte hält, letztlich erfolgreich. ZDF-Intendant Thomas Bellut verwarf das Projekt, nachdem der Fonds dem Sender einen Verstoß gegen Fairness und Anstand und „ein respektloses Verhalten gegenüber einer im Holocaust weitgehend vernichteten Familie“ attestierte (fernsehserien.de berichtete).

Nun also planen hr und rbb eine Verfilmung für Das Erste. In Frankfurt und Berlin wurde bereits mit dem Casting für die Hauptrolle begonnen. Das Vorhaben ist dieses Mal weit weniger kontrovers, denn mit an Bord ist die AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbh, an die der Fonds die weltweiten Verfilmungsrechte am „Tagebuch der Anne Frank“ vergeben hatte. Die ARD-Verfilmung entsteht parallel zu dem bereits angekündigten internationalen Kinofilm über Anne Frank, bei dem Hans Steinbichler („Hierankl“) Regie führt. Kinostart und TV-Ausstrahlung sind jeweils für Anfang 2015 geplant.

Die ARD-Version wird als Doku-Drama umschrieben, in dessen Mittelpunkt die Beziehung von Vater und Tochter steht. Bisher unveröffentlichte Fotos sowie Archiv- und Bildmaterial werden ebenso in den Film integriert wie Interviews mit noch lebenden Zeitzeugen. Der Film folgt Annes Franks Lebensgeschichte von einer glücklichen Kindheit in Frankfurt über das Versteck in einem Hinterhaus in Amsterdam bis zu ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Die Doku-Elemente und Spielszenen sollen sich eng an die Tagebuch-Vorlage halten. Das Drehbuch stammt von Hannah und Raymond Ley („Kunduz“, „Die Kinder von Blankenese“, „Eichmann“). Raymond Ley wird auch Regie führen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    für mich gibt es keine bessere Anne Frank - Verfilmung als die mit Ben Kingsley und Hannah Taylor-Gordon, die ja jetzt endlich (!!!) als deutschsprachige DVD rauskommt (Quelle: http://www.flixxdeals.de/annefrank)
    • am via tvforen.de

      Mich hat der Film nicht überzeugt. Die Darstellerin fand ich nicht besonders passend und irgendwie fehlte mir die Tiefe....
      • am via tvforen.de

        Mir ging es ähnlich. Da war nichts, was mich packte und mitriß oder ergriff.
    • am via tvforen.de

      Ich fand die Interviews mit den Zeitzeugen, die mit Anne Frank zu tun hatten, sehr interessant. Aber der "Drama"-Teil des Dokudramas hat mich nicht überzeugt, was für mein Empfinden in erster Linie was mit der Hauptdarstellerin zu tun hatte. Ich mochte ihr Spiel nicht, außerdem empfand ich sie als viel zu alt. Das hatte mich eigentlich schwer gewundert, nach den Vorschusslorbeeren, die den ganzen Tag über den HR gesendet wurden.
      • am via tvforen.de

        Gemi Kolle schrieb:
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        > Ich fand die Interviews mit den Zeitzeugen, die
        > mit Anne Frank zu tun hatten, sehr interessant.
        > Aber der "Drama"-Teil des Dokudramas hat mich
        > nicht überzeugt, was für mein Empfinden in
        > erster Linie was mit der Hauptdarstellerin zu tun
        > hatte. Ich mochte ihr Spiel nicht, außerdem
        > empfand ich sie als viel zu alt. Das hatte mich
        > eigentlich schwer gewundert, nach den
        > Vorschusslorbeeren, die den ganzen Tag über den
        > HR gesendet wurden.

        Die Zeitzeugen und deren Aussagen fand ich auch sehr interessant,aber ins gesamt war diese Doku mit einer Länge von 90 minuten viel zu kurz.Die Darsteller aber insgesamt,haben in ihrer Rolle einen für mich sehr überzeugten und realistischen Eindruck hinter lassen.
        Ich bin der Meinung das Kapitel "Anne Frank"sollte aber von deutscher Seite, in Sachen Film nun endgültig geschlossen werden.
      • am via tvforen.de

        Ich verstehe auch nicht, warum man für die Rolle der Anne Frank, die ja während ihrer Tagebucheinträge zwischen 13-und 15 ist, eine eindeutig volljährige Darstellerin nimmt. Das ist doch wenig authentisch.
    • am via tvforen.de

      Ich wußte garnicht daß es noch keine deutsche Verfilmung gab. Erstaunlich bei einem der bekanntesten Themen aus dieser Zeit.
      • am via tvforen.de

        Oh man, immer diese 6. und 7.ten Aufgüsse.
        Nicht nur im Kino, jetzt auch im TV.
        Mir würden spontan mindestens 2,3 Themen/Lebensgeschichten einfallen, die noch nie verfilmt wurden.

        Es gab zB mal eine Frau, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts am Giro D'Italia (wohlgemerkt: der Männer!) teilgenommen hat. Da könnte man nen Feminismusstreifen, Komödie oder historisches Portrait draus machen. Wären 3 Versionen eines immerhin komplett neuen Stoffes ;)
        • am via tvforen.de

          Das ist ein komplett anderes Themenfeld .

          Anne - Frank Filme sind leider immer noch so wichtig wei eh und je. Vielleicht noch wichtiger als früher .

          Wir dürfen nicht vergessen das die Jugend von heute lange nicht so viel von Geschichte weis und leider auch vermittelt bekommt. Ich werde mir dieses Jahr das Original Versteck in Amsterdam anschauen...


          Gruß

          Sir Hilary
        • am via tvforen.de

          "Das ist ein komplett anderes Themenfeld . "

          Na und?
          So anders ist es übrigens nicht, beides Themenfeld "Biographie".
        • am via tvforen.de

          linkin_park schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > "Das ist ein komplett anderes Themenfeld . "
          >
          > Na und?
          > So anders ist es übrigens nicht, beides
          > Themenfeld "Biographie".


          Du weist genau was ich meine . Außerdem spricht ja nichts gegen Deine Idee . Schreib doch mal an die TV Sender oder an Drehbuchautoren , vielleicht zündet die Idee ja wirklich bei jemandem .
        • am via tvforen.de

          Sir Hilary schrieb:
          -------------------------------------------------------

          > Wir dürfen nicht vergessen das die Jugend von
          > heute lange nicht so viel von Geschichte weis und
          > leider auch vermittelt bekommt. Ich werde mir
          > dieses Jahr das Original Versteck in Amsterdam
          > anschauen...

          Vor allem wollen sich viele Jugendliche auch keine uralten Filme von 2001 ansehen.
        • am via tvforen.de

          Thinkerbelle schrieb:
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          > Sir Hilary schrieb:
          > --------------------------------------------------
          > -----
          >
          > > Wir dürfen nicht vergessen das die Jugend von
          > > heute lange nicht so viel von Geschichte weis
          > und
          > > leider auch vermittelt bekommt. Ich werde mir
          > > dieses Jahr das Original Versteck in Amsterdam
          > > anschauen...
          >
          > Vor allem wollen sich viele Jugendliche auch keine
          > uralten Filme von 2001 ansehen.


          Da sieht man echt den Unterschied- für mich ist ein Film von 2001 immer noch modern und "Neu",-))

          Ich muss oft innerlich schmunzeln, wenn die Kids von "alten" Filmen oder gar Uralten reden- da kommen dann oft die 90' vor.

          Ich denke bei den gleichen Worten an die 30' und 40' Jahre ,-)
        • am via tvforen.de

          Sir Hilary schrieb:

          > Da sieht man echt den Unterschied- für mich ist
          > ein Film von 2001 immer noch modern und "Neu",-))
          >
          > Ich muss oft innerlich schmunzeln, wenn die Kids
          > von "alten" Filmen oder gar Uralten reden- da
          > kommen dann oft die 90' vor.
          >
          > Ich denke bei den gleichen Worten an die 30' und
          > 40' Jahre ,-)


          Ja, so geht's mir auch. 2001 ist für mich noch ziemlich neu.
          Bei gutefrage.net fiel mir aber oft auf dass die jüngeren Leute nach Disney-Filmen fragen "aber bitte nicht die alten wie König der Löwen", oder Antworten geben wie "schau dir doch mal Aladdin an, der ist zwar schon ziemlich alt, aber...". Für mich sind die "alten" Disney-Filme Schneewittchen, Pinocchio, Bambi etc. und König der Löwen und Aladdin würde ich zu den neueren Filmen zählen.
          Aber deswegen meinte ich ja auch, wenn man den heutigen Jugendlichen mit einem Film von 2001 kommt ist das für die "alt".
        • am via tvforen.de

          Nur weil es den Kids nicht schmeckt, soll ständig alles neu verfilmt werden? Mir hängen z.B. diese ganzen Superman-Spiderman-Batman-"Neu"-Verfilmungen zum Halse raus.
          Und dann heißt es: "Ach, der Film ist von 2009! Hast du keine ältere Verfilmung gefunden? Kannste alleine anschauen!"

          Aber auf "Anne Frank" bin ich gespannt. Wenn es wirklich bisher unveröffentlichtes Material gibt.
        • am via tvforen.de

          SallySpectra schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Nur weil es den Kids nicht schmeckt, soll ständig
          > alles neu verfilmt werden? Mir hängen z.B. diese
          > ganzen
          > Superman-Spiderman-Batman-"Neu"-Verfilmungen zum
          > Halse raus.
          > Und dann heißt es: "Ach, der Film ist von 2009!
          > Hast du keine ältere Verfilmung gefunden? Kannste
          > alleine anschauen!"
          >
          > Aber auf "Anne Frank" bin ich gespannt. Wenn es
          > wirklich bisher unveröffentlichtes Material gibt.



          Ich habe neulich auch gelesen , das Ihr Vater nach dem Krieg einige Passagen aus dem Tagebuch gestrichen hat , so z.b. was Anne über ihre aufkommende Pubertät und die damit Verbundene Sexualität geschrieben hat.

          Ob man versucht auch diese Aspekte in der Verfilmung unter zu bringen. Sie hatte ja einen Freund, aber ob dies rein platonisch blieb wissen wir ja nicht.

          Es ist ja auch ihre Privatsache gewesen. Ein Tagebuch ist ohnehin etwas sehr intimes . Aber in ihrem Fall war es richtig und wichtig es zu veröffentlichen.

          Ihr Vater hat aber wohl in den intimsten Dingen ihre Privatsphäre bewahren wollen.

          Darum fände ich es auch jetzt nicht gut, wenn da die Drehbuchautoren all zu plakativ vorgehen würden.

          Aber lassen wir uns überraschen.
        • am via tvforen.de

          Ja, da hast du recht. Ich habe mich auch immer gefragt, ob da nicht mehr zwischen ihr und Peter war. Verständlich, dass ihr Vater das zurückhielt. Geht andere ja auch nichts an.
      • am via tvforen.de

        Ich glaube der Film wird nächste Woche ausgestrahlt?

        Welche Anne Frank Verfilmung findet ihr eigentlich am besten?

        ich habe letzte Woche die mit Ben Kingsley (2001) gesehen und momentan schaue ich mir die 2009er-BBC Verfilmung an. Auf Youtube ist eine deutsch synchronisierte Verfilmung von 1980 (mit Melissa Gilbert von Unsere kleine Farm), die habe ich mir noch nicht angesehen. Ebenso muss ich mir noch die Verfilmung von 1959 ansehen. Es soll auch noch eine britische BBC Produktion aus den 1980ern gebe, die ich nicht kenne.

        Die Verfilmung von 2001 hat mir bis jetzt am besten gefallen, u.a. auch weil sie nicht mit dem Ende des Tagebuchs endet. Auch gefällt mir hier die Darstellung der Anne Frank am besten, aber wiegesagt ich habe noch nicht alle Verfilmungen gesehen....
        • am via tvforen.de

          Andere Schwerpunkte, dennoch: noch einer?

          Der Dokuanteil lässt zumindest mal auf einen Ton hoffen, den man auch verstehen kann; aber viel Hoffnung habe ich da nicht ...

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