„Wer kocht das Beste für die Gäste?“ mit Frank Rosin
Bild: Seven.One/Willi Weber
Das Beste hat Frank Rosin vielleicht für seine Gäste gekocht, doch die genaue Methode hat in einem Fall nun den Deutschen Tierschutzbund auf den Plan gerufen. Wie die gemeinnützige Organisation mitteilt, hat sie eine Anzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen den Starkoch gestellt. Auslöser war ein bestimmtes Gericht, das er im Sommer in der Sat.1-Show „Wer kocht das Beste für die Gäste?“ zubereitete.
Dabei handelte es sich in der Ausgabe vom 21. August um eine Lachsroulade mit Flusskrebs-Bouillabaisse und Selleriepüree. Im Zuge dessen habe Rosin laut Tierschutzbund zahlreiche lebende Flusskrebse in einen erhitzten Topf mit heißem Fett geworfen. Doch nicht nur die Art der Zubereitung sei falsch und habe den Tieren unnötige Qualen zugefügt, auch die Lagerung sei „offensichtlich ordnungswidrig“ gewesen. So habe man gesehen, wie Frank Rosin die Flusskrebse in einer Glasschale ohne Wasser aus dem Vorratsraum holte und danach lebende Exemplare in der wasserlosen Schale auf der Arbeitsplatte abstellte.
Was die Zubereitung betrifft, sei das Töten von Krebstieren elektrisch zulässig, aber auch durch kochendes Wasser, wenn das Tier dabei vollständig bedeckt ist: Der Verzehr von Krebsen zählt zwar gesetzlich als ‚vernünftiger Grund‘ zur Tötung, jedoch nur, wenn die richtige, also verhältnismäßige Tötungsmethode angewandt wird, so Evelyn Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung beim Deutschen Tierschutzbund. Die Tötung von Krebstieren durch Braten ist langwierig und qualvoll und per Gesetz daher ausdrücklich verboten. Die aufgezeichnete Sendung habe zudem deutlich erkennen lassen, dass mindestens einer der Flusskrebse noch am Leben gewesen sei, als Rosin die Tiere später mit einem Kochlöffel umrührte.
Die fragliche Episode von „Wer kocht das Beste für die Gäste?“, die sechste der bislang einzigen Staffel, ist derzeit noch bei Joyn abrufbar. Ein Statement von Sat.1 und Frank Rosin zu den Vorwürfen steht aktuell noch aus. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte Rosin laut Tierzschutzgesetz eine Geldbuße in Höhe von bis zu 25.000 Euro drohen.
Aber hinterher das Schoßhündchen knuddeln und das Kätzchen kraulen. Was nicht niedlich genug ist soll ruhig leiden - so tickt die Menschheit eben.
yucateka (geb. 1983) am
Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber allein die Vorstellung davon dreht mir den Magen um. Man sollte doch meinen, dass 1. ein gelernter Koch weiß, wie er mit lebendigen Zutaten (schlimm genug) richtig umzugehen hat und dass 2. sich jemand mit gesundem Menschenverstand bewusst ist, dass das langsame zu Tode Braten eine schreckliche Tierquälerei darstellt. Oder ist das dem Herrn Sternekoch schlichtweg egal? Ich bin jedenfalls von dem ansonsten so korrekten Rosin schwer enttäuscht.
Wer sowas isst (auch Hummer etc.), gehört selbst ins heiße Fett getaucht.
Siehe dazu ein Interview im SPIEGEL mit Starkoch Ferran Adria vor einigen Jahren zu dem Thema (ja, die Ausgabe weiß ich nicht mehr, leider)...in Kurzform: Die Schreie (!!) der Hummer gehen ihm heut noch nach... unfassbar.
Dann dürfte man aber auch viele andere Fleischgerichte nicht essen (Zustände in Schlachthöfen und Betrieben, Transporte). Ich erinnere mich an Statements einer Reiterin, eine erwachsene Frau, die damals beim Pferdefleisch-Skandal deutliche Worte gefunden hat, aus denen hervorging, dass man Pferde nicht zu essen habe, bei Rindern und Schweinen sei es egal. Die sind eben nicht so süß.
Plumpaquatsch schrieb: ------------------------------------------------------- > Wer sowas isst (auch Hummer etc.), gehört selbst > ins heiße Fett getaucht.
Da würde wahrscheinlich nicht jeder so locker reagieren wie der heilige Laurentius. Vor einiger Zeit habe ich mal ein interessantes Bild, aus einer Serie, gesehen, in der das Verhältnis Mensch und Tier umgekehrt war. Da lief eine riesige Fliege mit einer Fliegenklatsche durch die Gegend und machte Jagd auf Menschen. Den Namen der Künstlerin (ich glaube, es war eine Frau) weiß ich leider nicht mehr. Eine Zeitlang habe ich Fliegen dann nur noch gefangen und ausgesetzt. Davon bin ich aber mittlerweile wieder abgekommen, weil sich manche einfach nicht fangen lassen. Aber zurück zum Thema, das Schlimme ist zusätzlich noch, dass das jetzt bestimmt so einige zum Amüsement ihrer illustren Tafelgäste nachgemacht haben, halt so "wie im Fernsehen". Und was da so alles in privaten Haushalten ohne Kamera passiert, möchte man sich auch nicht ausmalen.
Finde ich richtig, falls es denn ein Verstoß sein sollte, und dann sollte der Sender auch eine Rüge erhalten. Wenn man schon Tiere tötet, muss man sie nicht auch noch quälen.
dann sollte sich der Tierschutzbund mal besser erkunden, denn soweit ich weiß werden Flußkrebse lebendig in heißem Wasser zubereitet....aber man muss irgendwie auf sich aufmerksam machen...
Hitparadenfan schrieb: ------------------------------------------------------- > dann sollte sich der Tierschutzbund mal besser > erkunden, denn soweit ich weiß werden Flußkrebse > lebendig in heißem Wasser zubereitet....aber man > muss irgendwie auf sich aufmerksam machen...
Ja, das sagt der Tierschutzbund ja auch, hast du den Artikel überhaupt gelesen? Sie wurden nur eben nicht in Wasser gekocht, sondern in Fett gebraten.