Marietta Slomka von chinesischer Polizei festgehalten

ZDF-Team wurde am Drehen gehindert

Jens Dehn – 05.07.2008

Zwei Wochen lang reiste die Journalistin und „heute journal“-Moderatorin Marietta Slomka durch China, um über den Alltag im Gastgeberland der Olympischen Spiele zu berichten. Wie fernsehserien.de berichtete, musste sie dabei auch unangenehme Bekanntschaft mit der chinesischen Staatssicherheit machen. In einem Interview mit der Berliner Zeitung hat die Reporterin jetzt Details erzählt.

Demnach konnten sich Slomka und ihr Kamerateam in Peking zunächst ungehindert bewegen. „Aber in dem Moment, in dem wir an der Oberfläche kratzten und politisch wurden, war auch sofort Schluss mit der Freiheit“, so die Moderatorin. Als das Team außerhalb der Hauptstadt auf dem Land enteignete Grundstücke filmen wollte, sei es drei Stunden lang von Staatssicherheit und Polizei festgehalten und so am Drehen gehindert worden.

Ihre eigenen Erlebnisse haben die 39-Jährige in der Ansicht bestärkt, dass chinesische Kritiker an den Olympischen Sommerspielen ihr Leben riskieren. Derzeit seien die Menschen in China „alle wahnsinnig vorsichtig“, sobald es um Politik oder Olympia gehe. „Keiner würde in die Kamera sagen, dass er die Olympischen Spiele nicht gut findet, das wäre geradezu lebensgefährlich“, so Slomka in der Samstagsausgabe der „Berliner Zeitung“. Die Reiseberichte der Journalistin sind in der kommenden Woche im „heute journal“ zu sehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Das hält mich davon gewaltig ab in China einmal Urlaub zu machen. Die haben doch irgendwie dort alle einen Schaden. Das Essen ist zwar einigermaßen gut, aber der Rest für die Kloschüssel. Nicht nur die Menschen, auch die Natur gibt nicht viel her. Alles ist so voll mit Wolkenkratzern. Ein Smoggebiet nach dem Anderen. Und dann muss man auch noch aufpassen, dass man nicht bedroht wird. Unmöglich!!!
    • am via tvforen.de

      Chinesen haben alle einen an der Klatsche, es gibt keine Natur und das ganze Land steht voller Wolkenkratzer - klingt, als ob Du Dich echt gut informiert hättest. Du solltest die Spiele auf alle Fälle gucken, vielleicht hilft's ja bildungsmäßig ein bisschen weiter.
    • am via tvforen.de

      Ja und wo sind wir Deutschen wirklich besser?

      Meine Güte, bei so hirnlosen Aussagen wie den deinen kann ich einfach nur den Kopf schütteln.
    • am via tvforen.de

      Also mit Verlaub

      Die politisch inakzeptablen Verhältnisse haben nichts aber auch gar nichts mit der Bevölkerung zu tun.

      Ich habe China mehrfach bereist und ich kann nur sagen, dass ich in kaum einem anderen Land so freundlich ( auch v. Behörden ! ) behandelt wurde, wie gerade eben in China. Die Chinesen sind äußerst hilfsbereit und gastfreundlich !

      Für die Kloschüssel sind beispielsweise Deine Kommentare !

      Politisch kann ich natürlich nichts von dem, was dort geschieht, akzeptieren, aber deshalb die Bevölkerung als Menschen mit einer Klatsche hinzustellen, ist absolut daneben.
    • am via tvforen.de

      Weißt du nicht, ob die Asiaten auch so über uns denken?

      Die Chinesen haben nun mal die regierung, die sie haben, und das kleine Volk war schon immer unterdrückt - es hat sich also in Jahrtausenden nichts geändert. Wieso haben die dann einen Schaden? Es ist ein Teil der chinesischen geschichte, nur mit dem Unterschied, dass sich in dieser Hinsicht kaum etwas ändert.

      Aber die Chinesen haben eine jahrtausendealte Kultur und eine beeindruckende Geschichte, und das ist faszinierend. Jedenfalls für mich.

      Ich muss die Regierung nicht billigen und muss die Regierung auch nicht mögen. Aber mich interessieren die chinesischen Provinzen, nicht die Metropolen. Ausgenommen Hong Kong, die für mich vielleicht beeindruckendste Stadt, die ich je gesehen habe.

      Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      Erinnert ihr euch noch an die Reader´s Digest Heftchen aus unser Jugend/Kindheit?
      Damals stand da schon zu lesen: "China,die gelbe Gefahr!"
      Wie gefährlich dieses Land ist, wird uns so langsam bewusst.
      Nicht nur das sie Tibet unterdrücken, sie werden durch ihre neue Wirtschaftsmacht auch noch den Westen beeinflussen.
      Bestes Beispiel.......wie bekommt solch ein Land die Olympiade zugewiesen?
      Da stehen doch Interessen im Vordergrund, die Nichts, aber auch gar Nichts mit Sport zu tun haben!

      Pfui!

      Es tut mir für die Sportler leid, aber auch ich werde diese Spiele boykottieren!
      Ich unterstütze kein Regime, vor dem mir schaudert!
    • am via tvforen.de

      Babaluga schrieb:


      > Bestes Beispiel.......wie bekommt solch ein Land die
      > Olympiade zugewiesen?
      > Da stehen doch Interessen im Vordergrund, die Nichts, aber
      > auch gar Nichts mit Sport zu tun haben!
      >
      > Pfui!
      >

      Öhm, ist das nicht immer so, bei jeder Olympiade?
    • am via tvforen.de

      Babaluga schrieb:
      >
      > Erinnert ihr euch noch an die Reader´s Digest Heftchen aus
      > unser Jugend/Kindheit?
      > Damals stand da schon zu lesen: "China,die gelbe Gefahr!"

      Das ist nix neues, trotzdem haben die Sowjets den Chinesen die Atombombe geliefert. Der Westen verschleudert inzwischen genauso aus kurzfristigen Profitinteressen sein Wissen.

      > Es tut mir für die Sportler leid, aber auch ich werde diese
      > Spiele boykottieren!

      Sie spielen das Spiel für sehr viel Geld mit.
    • am via tvforen.de

      Shanghai, Beijing und Xi'an sind aber auch allemal eine Reise wert.
    • am via tvforen.de

      Warst Du schon mal in China??
      Bildest Du Dir Deine Meinung aus Vorurteilen?

      Ein Freund von mir war beruflich öfters in China. Er schwärmt von den höflichen Menschen und den atemberaubenden Gegensätzen. Dort "In-Citys" wie Hong Kong oder Shanghai und dort Natur pur!

      Vollkommen klar, dass es in China viel Nachholbedarf gibt und beiweiten nicht alles gut ist, aber Dein Beitrag ist von Vorurteilen geprägt.
    • am via tvforen.de

      Hallo Trance-Master,

      ich weiß noch nicht, ob ich in China jemals Urlaub machen möchte? Wenn nicht, dann aber bestimmt nicht aus den rassistischen Gründen, die Du und einige Deiner Gesinnungsgenossen hier anführen. Eines weiß ich aber: Ich möchte in keinem Land leben, in dem so ungebildete, ungehobelte Leute wie Du politisch das Sagen haben.
  • am via tvforen.de

    Man hat seit der Vergabe in den 30er Jahren für die "Olympischen Spiele in Berlin 1936" nichts, aber NICHTS GELLERNT!

    Schade drum!
    Brot und Spiele für das tumpe Volk!!

    MFG
    Klas
    • am via tvforen.de

      klas schrieb:
      >
      >
      >
      > Man hat seit der Vergabe in den 30er Jahren für die
      > "Olympischen Spiele in Berlin 1936" nichts, aber NICHTS
      > GELLERNT!


      so einfach kann man das allerdings nicht vergleichen, denn die Spiele wurden 1931 bereits an Berlin vergeben, damals herrschte noch Reichskanzler Brüning, sicher kein demokratischer Musterpolitiker, aber von den Schrecken der NS-Zeit und auch der chinesischen Machthaber sicher meilenweit entfernt ...

      danach wäre nur noch ein Boykott möglich gewesen, denn man nach 1933 durchaus erwogen hat, aber die Vergabe hatte nun einmal bereits stattgefunden
    • am via tvforen.de

      Und Brot und Spiele für das Volk müssen sein - das wusste man schon im alten Rom...

      Man gebe dem Volk, wonach das Volk begehrt. Und das tat man...

      Der Lonewolf Pete
  • am via tvforen.de

    Ich schau die Spiele nicht, weil ich mir wegen Sport nicht etliche Stunden vergeude, in denen ich was Besseres anschauen kann. Ganz egal, in welchem Land die Olmpischen Spiele stattfinden, mir isses einfach zuviel Sport im TV.

    Dass in China Zensur und krasse Freiheitsbeschränkung herrschen und das Volk unzufrieden ist, war schon zu zeiten der Dynastien so. Davon zeugen auch heute noch Sagen, Legenden und historische Romane (wie der, auf dem die Serie "Die Rebellen vom Liang Shan Po" basiert), die trotz aller Diktatur und Zensur in China nicht totgeschwiegen werden können. Bereits in den 80er Jahren versuchte China deshalb ein wenig gegenzusteiern und begann, selbst Kung Fu Filme mit recht heroischem Inhalt zu produzieren, die ordentlich gemacht waren und den Freiheitskampf des kleinen Volkes zum Inhalt hatten, an die Filmmeisterwerke der Shaw Brothers und des Regisseurs King Hu aber nicht heranreichen konnten.

    Dennoch, ich mag China (als Land), ich mag vor allem die exotische, fernöstliche Atmosphäre und ich mag die klassischen Martial Arts Historienfilme (Period Eastern). Und genau die werde ich mir statt Sport anschauen. Damit auch ich was - wenn auch Fiktives - von China ins Wohnzimmer zaubern kann...;-)

    Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      hm
      ich schaue mir die olympischen Spiele nicht an, weil ich mir niemals olympische Spiele ansehe ...

      aber trotzdem bin ich der Meinung, dass die Gesamtsituation für die Sportler und auch für Sponsoren äußerst unbefriedigend ist (wie hier ja auch schon mehrfach erwähnt, zumindest was die Sportler betrifft).

      der einzige Olympia-bezogene Werbespot, der mir aufgefallen ist, ist der von M & M, und ich denke, als Unternehmen kann man da nur die A...karte ziehen, sponsert man oder macht Werbung, wird man als politisch unkorrekt bezeichnet, tut man dies nicht, entstehen dem Sport und der Werbewirtschaft Schäden ...
      • am via tvforen.de

        Das ich dieses Jahr auf mein liebstes Sportevent verzichte - war schon ab dem zeitpunkt klar als ich von der vergabe nach china erfahren habe!

        die Sportler tun mir auch leid - aber ich kann mir diesen porpagande scheis nicht ansehen - und mal ehrlich : auch wenn im westen die sporteler in sachen doping keine heiligen sind, so setzten die chinesen doch ganz andere maßstäbe - also jedesmal wenn die gewinnen ( und das wird leider sehr oft der fall sein ) is doch klar mit welchen methoden - oder glaubt jemand ernsthaft an faire Spiele in diesem Land ?????


        Gruß Sir Hilary
    • am via tvforen.de

      ich werd Sie mir auch nicht angucken !
      • am via tvforen.de

        Ich mache es wie Hannes Jaenecke. Ich lasse die Olympiade im TV links liegen.
        Ist aber leider genauso, als wenn in Peking ein Radl umfällt.
        Bringt natürlich nichts.
        China, nein Danke !
        • am via tvforen.de

          Ich werde mir die Spiele anschauen. Mich interessiert der Sport. Wenn es die Politik (und um nichts anderes handelt es sich beim IOC) und die dazugehörige Lobby für richtig hielt, die Spiele nach China zu vergeben, dann bin ich die letzte, die ihren Protest an den Sportlern auslässt. Mir fällt diese ganze "Schein-Protestiererei" gewaltig auf den Senkel. Alle Nase lang ruft einer zum Boykott auf, jeder Sportler, der nicht von vornherein ankündigt, nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen zu wollen oder eine eventuelle Medaille nur im Gedenken an Tibet anzunehmen, gilt schon als China-Befürworter, und TV-Zuschauer, die nicht mit einer Tibet-Flagge auf dem Fernseher und unter gedanklichem Protest die Wettkämpfe schauen, sind ohnehin politisch inkorrekt.

          Doch politisch "inkorrekt" ist hier ganz was anderes: Seit Jahrzehnten schließt der Westen die Augen vor den Vorgängen in China und Tibet. Ganz im Gegenteil: Seit China sich mehr und mehr zur Wirtschaftsmacht mausert, kuscht unsere politische "Elite" mehr als je zu vor. Treffen mit dem Dalai Lama finden am liebsten nur noch "privat" statt, und unsere liebe Kanzlerin freute sich bei ihrem letzten China-Besuch, mitteilen zu könne, dass die eisige Stimmung, die zwischen ihr und der chinesischen Regierung seit dem offiziellen Dalai Lama-Empfang in Berlin herrschte, endlich wieder aus dem Weg geräumt sei. Hatten die Chinesn ihr doch glatt großzügig den dummen Fehler verziehen. Wie gut, man hatte schließlich schon Angst, die wirtschaftlichen Beziehungen könnten leiden ...

          Seit Jahren also schmieren Politik und Wirtschaft den Chinesen Honig ums Maul, protestiert wird bestenfalls zu Hause im Kämmerlein. Schließlich will man's sich mit dem asiatischen Superaufsteiger nicht verderben ... und jetzt sollen's die Sportler und die Fernsehzuschauer richten. Frei nach dem Motto: Protestiert ihr mal, das finden die Chinesen vielleicht nicht so schlimm.

          Die Spiele hätten niemals nach Peking vergeben werden dürfen. Aber gegen diese Entscheidung hat damals komischerweise kein Aas (auch keine Bundeskanzlerin und kein Hannes Jänicke) protestiert. Fast so, als wäre das mit den Menschenrechtsverletzungen damals noch nicht aktuell gewesen ...

          Ich schaue mir den Sport an, ohne schlechtes Gewissen. Das haben unsere Politiker und ihre Lobbyisten nämlich auch nicht.
        • am via tvforen.de

          @Leo

          Gut gebrüllt Leo. Finde auch das die Spiele niemals hätten nach China gehen dürfen. Die Zustände waren damals auch schon bekannt und keinen hat es gestört. Man glaubte sogar mit der Vergabe der Spiele nach China, würde man die Chinesen ändern können. Das ist doch alles mehr Schein als sein. Da stehen wohl mehr Wirtschaftsinteressen dahinter und wie du schon sagtest liegen auch die deutsche Regierung am wirtschaftlichen Tropf Chinas. Aber schluß mit politischen Gerede.

          Hat übrigens dies Woche jemand das ZDF Morgenmagazin geschaut? Da war auch ein ZDF Team in China und durfte LIVE Berichten, ja live. Das heißt, wenn etwas vorfällt, dann sehen wir das.

          Und es ist etwas passiert.

          Man hatte einen Beitrag über die Chinesische Mauer vorbereitet und wollte dazu einen Experten interviewen. Leider gibt es keine chinesischen Experten, sondern man hat sich den besten Mauerexperten geholt den es gibt und das war ein Amerikaner. Also ging man auf Live-Sendung. Kurze einleitende Worte und schon sah man ein paar chinesische Hände vor der Kamera und verwirrte Fragen gen Chinesische Aufpasser. Kurz danach war Schluß - schwarzes Bild. Später wurde erklärt, dass es Abstimmungsprobleme zwischen Regierungsbeamten und der lokalen Administration gab.

          Egal, aber das, was wir nun in ein paar Wochen zu sehen bekommen, wird nur eine hübsche Fassade sein. Genauso wie es hier die Schein-Protesterei gibt, wird uns dort die Schein-Offenheit gezeigt.

          Ich weiß noch nicht was ich machen werde. Wahrscheinlich schaue ich mir nur wenig von Olympia an, aber hauptsächlich wegen der Kommerzialiserung, den zu hochtechnisierten Sportarten (im Schwimmsport gewinnt nur der, welcher den richtigen Schwimmanzug trägt) usw. usw., aber auch sekundär wegen des politischen Hintergrund.

          Jedenfalls dürfte es interessant werden, wenn erstmal nicht nur ein oder zwei Kamerateams in China sind, sondern heerscharen von Journalisten.
        • am via tvforen.de

          Den Bericht im Morgenmagazin habe ich auch gesehen. Das war mehr als skandalös.

          Ich bin mir noch nicht schlüssig, was nun der bessere Weg ist. Die Spiele nicht anschauen? Der erste Impuls dazu sagt mir immer, schau es nicht an. Da ich jedoch nicht zur mikrozensusunterstützenden Fernsehzuschauerkategorie zähle, bringt es in einschaltquotentechnischer Hinsicht nichts, die Spiele zu boykottieren.

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