„Make me a German“: BBC ergründet den deutschen Alltag
Für eine TV-Doku zieht eine Londoner Familie nach Nürnberg
Michael Brandes – 31.07.2013, 09:55 Uhr

Die BBC will das Erfolgsgeheimnis der Deutschen ergründen. Für die Dokumentation „Make Me a German“ ist eine Londoner Familie nach Nürnberg gezogen, um das Leben einer typisch deutschen Durchschnittsfamilie zu führen.
Aus Sicht der Briten sind die Deutschen ein ebenso erfolgsverwöhntes wie ungemein effizientes Volk. Sie bezwingen die Briten nicht nur bei jeder sich bietenden Gelegenheit im Fußball, sie sind auch wirtschaftlich erfolgreicher, obwohl sie weniger Arbeitsstunden pro Woche leisten. Um das Erfolgsrezept zu ergründen, ist der Journalist Justin Rowlatt im Auftrag der BBC mit seiner Frau Bee und ihren beiden jüngsten Kindern nach Nürnberg übergesiedelt – „to live, work and socialise the German way„.
Zum Start bekommt die Familie von einem Marketingexperten ein Statistikbuch überreicht, in dem die typisch deutsche Durchschnittsfamilie definiert wird. Zudem erhielt sie die Vorgabe, nach deutschem Vorbild zehn Prozent ihres monatlichen Einkommens zu sparen. Justin nimmt einen Job in einer kleinen Nürnberger Fabrik an, die Bleistifte herstellt. „Wenn du hier zur Arbeit gehst, ist es genau das, was du machst: arbeiten“, sieht er gewisse Unterschiede zum Arbeitsalltag in seinem Heimatland. „Es wird nicht viel geredet, persönliche Telefonate und E-Mails sind nicht gern gesehen.“
Da weit mehr Deutsche als Briten in einem Verein aktiv sind, wird auch Justin zum Vereinsmeier – als Mitglied eines Chors. Der Gemeinschaftsgedanke sei in Deutschland viel ausgeprägter als im Vereinigten Königreich, sagt er. Seine Ehefrau Bee, die eigentlich Autorin ist, versucht sich in der Rolle der Stay-at-Home-Mom. Denn anders als in Großbritannien, wo Frauen mit Kindern unter drei Jahren in der Regel arbeiten gehen, bleiben die Mütter hierzulande bevorzugt zuhause. Mit Hilfe einer Expertin vom Hausfrauenbund versucht Bee, die tägliche Hausarbeit innerhalb der statistisch vorgegebenen vier Stunden und elf Minuten zu erledigen.
Als sehr positiv empfinden die Rowlatts unter anderem die Naturverbundenheit der Deutschen, ihren unermüdlichen Willen zum Recycling und die exzellente Kinderbetreuung. Die beiden Rowlatt-Zöglinge, in einem Kindergarten in Waldnähe untergebracht, hätten paradisische Zeiten erlebt. Zur Frage, was beide Nation besonders einst, greift Justin allerdings auf traditionelle Erkenntnisse zurück: Würstchen, Bier und Fußball!
Ausgestrahlt wird „Make Me a German“ am 6. August um 21:00 Uhr auf BBC2. Der britische Sender widmet den Germans in den nächsten Tagen zwei weitere TV-Beiträge. In „Rick Stein’s German Bite“ (5.8., 21:00 Uhr) besucht der englische TV-Koch seine deutschen Verwandten und testet nebenbei das Seafood der Nordseeregion. In „Das Auto: The Germans, Their Cars and Us“ (4.8.) beschäftigt sich Dominic Sandbrook mit dem britischen Einfluss auf die Geschichte der deutschen Autoindustrie seit dem Zweiten Weltkrieg.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Argus am via tvforen.de
Das NDR-Medienmagazin Zapp hat die "Höhepunkte" von "Make me a German" in einem kurzen Beitrag zusammengefasst.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6463.html
(ab Minute 1:35)OStD Dr. Gottlieb Taft am via tvforen.de
So, grad vorbei. Ich fand die Sendung äußerst interessant, unterhaltsam und angenehem inszeniert.
Vor (bayrischen) Stereotypen braucht ihr keine Angst zu haben, die wurden nur eher promotionsmäßig für das Schlussbild eingesetzt. Gewisse Klischees und Manierismen kamen zwar durchaus vor, aber eben weil diese statistisch gesehen offenbar durchaus zutreffen, wie der Schweinefleisch- und Kartoffelkonsum. Vor allem sind diese ja auch nicht immer schlecht, z.B. die Arbeitsmoral und der Umweltschutz. Andere wiederum waren zugegebermaßen dann doch etwas regional- oder milieubedingt, wie Einhaltung der Sonntagsruhe oder die Mitwirkung in Gesangsvereinen.
Die beiden Protagonisten waren sehr respektvoll und interessiert, vermieden es aber erfreulicherweise aber auch nicht, den Finger ein wenig in Wunden zu legen, beispielsweise indem Justin eine Deutschtürkin über deren Situation befragte.
Insgesamt bleibt ein zweigeteiltes Bild zurück, von dem meiner Ansicht nach aber die positiven Aspekte überwiegen. Das Beunruhigende ist nur: Die Zweiteilung läuft entlang der Geschlechter. Während sich Justin begeistert zeigt von der deutschen Wirtschaft, ihr Geheimnis zu ergründen sucht ("Sie arbeiten weniger und sind erfolgreicher"), der Arbeitsmoral, dem Versicherungs- und Steuerwesen, dem Gemeinschaftssinn, den (günstigen und zweckgerichteten) Freizeitbeschäftigungen und auch kein Problem hat beim Fleisch- und Bierkonsum mitzuhalten, zerbricht Bee fast an ihrer zugeteilten Rolle als "Stay-at-home-Mom" und "Hausfrau". Obwohl die Deutschen im Schnitt weniger Kinder haben als die Briten (zwei der vier Kinder der beiden wurden gleich zuhause gelassen), wenden sie extraordinär viel Zeit für sie und den Haushalt auf und werden dafür sogar noch staatlich subventioniert. Justin genoss es zwar mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu können und führte seiner Frau vor Augen, dass es toll ist, dass deutsche Frauen immerhin die Wahl haben arbeiten zu gehen oder zuhause zu bleiben, Bee jedoch stellte erschreckt fest, dass die zweite Variante doch eher die von Gesellschaft erwartete ist und der Anteil an Frauen in der Arbeitswelt, speziellen in besseren Positionen signifikant geringer ist als in Großbritannien.
Eine Lobeshymne auf das deutsche Erfolgsrezept Mittelstand, die jedoch nicht ausblendet auf wessen Kosten es lief.
Sehr interessante aber auch zu Denken gebendene Reportage.Argus am via tvforen.de
OStD Dr. Gottlieb Taft schrieb:
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> Sehr interessante aber auch zu Denken gebendene
> Reportage.
Oops, im ersten Anlauf verpasst. War halt Fussballabend.
The Guardian hat der Sendung einen bissigen Kommentar gewidmet. Was hat es genau mit dem Hauptunterschied auf sich: Die Deutschen sind länger auf dem Klo als die Engländer oder wie? ;)
Was mir aber auch schon öfters aufgefallen sind, sind die kurzen Arbeitszeiten in Deutschland. Mein Chef würde mich wohl würgen, wenn ich nach "nur" 8 Stunden schon in den Feierabend möchte.
http://www.theguardian.com/tv-and-radio/2013/aug/07/make-me-german-tv-reviewSabine R. am via tvforen.de
Ich bin sehr gespannt wie uns dann die Engländer beurteilen.Kellerkind am via tvforen.de
Es war wie erwartet. Nicht zu streng, teils recht unterhaltsam und Klischees über Klischees (von denen wir annehmen, es seien nur böse Klischees, wir aber vermutlich wirklich so sind ->Arbeitsmoral).
Die Verfilmung des statistischen Jahrbuchs war ein dienbarer Aufhänger, man verbiss sich aber zu sehr darauf (Es kommt zur Sprache, dass die 'deutsche Mutter' doch die Wahl habe, aber Muttchen macht sich bis zum Ende verbissen Sorgen, ob sie die vielen Stunden Hausarbeit jemals mit Hausarbeit füllen kann).
Alles in allem so, wie man es von 60 min Rundumschlag erwarten kann, aber nichts, was in Erinnerung bleibt.Flottmann1 am via tvforen.de
schaut es euch hier an :)
http://www.youtube.com/watch?v=WMTqAvElJqEArgus am via tvforen.de
Flottmann1 schrieb:
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> schaut es euch hier an :)
>
> http://www.youtube.com/watch?v=WMTqAvElJqE
Danke für den Link. Wie vermutet. Der Engländer, der das angeblich viel grünere und geselligere Deutschland entdeckt, lebt normalereweise in London.Stahlnetz am via tvforen.de
Ich danke Dir auch für den Link aus der Tube. War sehr gespannt auf diese BBC-Doku, muß aber doch recht ernüchternd feststellen, daß sie auf mich enorm weichgespült wirkte, nichts von dem Biß hatte, was ich an zahlreichen andere Dokus der BBC sonst so schätze. Mein Fazit: Hätte man sich schenken können, und wer sie nicht gesehen hat, dürfte nicht wirklich etwas verpaßt haben...
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kannFlottmann1 am via tvforen.de
hier ist es wieder
http://www.youtube.com/watch?v=Awpq8OlRXSY
OStD Dr. Gottlieb Taft am via tvforen.de
Oder er läd sich die Sendung morgen früh legal und in voller Länge bei OnlineTVRecorder.com runter.
Oder er schaut nachher einfach bei schoener-fernsehen.com rein. Leider sind die Live-Streams nicht so das Wahre.Kellerkind am via tvforen.de
Der Film läuft nun heute Abend um 22 Uhr (dt. Zeit). Wiederholung am späten Montagabend um 0:20.
Wer kein BBC Two empfangen kann, hat dennoch eine bequeme Möglichkeit. Eine wie immer gekürzte Fassung läuft nämlich auch am Wochenende 24/25.08. auf BBC World News
24.08. 11:10 und 23:10, und
25.08. 04:40 und 17:10.Isaak_Hunt am via tvforen.de
Die Sendung mag vielleicht ein furchtbar oberflächliches bild von Deutschland liefern, und so richtig repräsentativ wird das auch nicht sein. Dass Deutschland und die Deutschen abseits der Nazi-Klischees überhaupt in ein positives Licht gerückt werden, ist an sich aber schon eine interessante Entwicklung.
Von einer BBC-Reihe abgesehen, die sich der deutschen Kunstgeschichte widmet, wäre mir jedenfalls nichts bekannt. Aber das muss nichts heißen.
Meines Wissens hatte aber die WM 2006 wirklich Eindruck bei den Briten hinterlassen.orinoco am via tvforen.de
Na, dann sollen sie sich mal S21 oder den neuen Berliner Flughafen ansehen ...Martina (geb. 1978) am
Wie befremdlich! Seit wann lernt man das Leben in Deutschland am besten in Bayern kennen? Das Dirndl-Klischee geht mir inzwischen echt auf die Nerven! Auch andere deutsche Regionen haben Interessantes zu bieten. Schade BBC!OStD Dr. Gottlieb Taft am via tvforen.de
So isses leider.
Der zweite Fehler ist: Ein typisch Deutscher würde niemals ein Bild ins Internet gelangen lassen, auf dem er so albern. Könnte ja sein, dass das jemand sieht. Insbesondere zukünftige Arbeitsgeber. Wir bekommen ja schon in der Schule anerzogen, dass wir ja keine lustigen Bilder von uns ins Netz stellen dürfen, weil uns dann niemand einstellen würde.
Normalerweise find ich solche Test-Reality-Soaps, wie überhaupt alle Doku-Soaps, unausstehlich, aber diese Sendung klingt doch irgendwie interessant. Werd ich mir wohl mal ansehen.Paula Tracy am via tvforen.de
Wenn's denn empfangbar ist. Geht vielleicht unter: das wird nicht fürs deutsche Fernsehen produziert, sondern für die BBC.
Argus am via tvforen.de
wunschliste.de schrieb:
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> Der Gemeinschaftsgedanke
> sei in Deutschland viel ausgeprägter als im
> Vereinigten Königreich, sagt er.
Der Herr sollte erst die britischen Inseln etwas besser erkunden. London, woher er wohl kommt, ist nicht gleich GB, sondern könnte mentalitätsmässig als eigenes Land gelten. Ist halt eine typische Grosstadt-Ellbogengesellschaft. Aber ansonsten ist der Gemeinschaftsgedanke sicher nach wie vor sehr ausgeprägt - vor allem in Schottland, Wales und Irland (das ständige Aufflackern des Nordirlandkonflikts mal ausgenommen).Vio99 am via tvforen.de
Also wenn ich das Bild sehe, wäre wohl "Make me a Bavarian" zutreffender gewesen :-)wolle64 am via tvforen.de
Er ist doch in Nürnberg. Ausserdem ist es doch das Klischee im Ausland,
Deutschland = BayernFrau_Kruse am via tvforen.de
Aber was sagt ein echter Franke dazu, wenn man ihn als Bayern bezeichnet?wolle64 am via tvforen.de
Ich kenne mich da nicht so aus, aber Nürnberg liegt doch in Bayern? Das ist halt der Oberbegriff. Trägt man dort, in Nürnberg, sowas nicht?
Das wäre doch auch in etwa so, wenn man einen Ostfriesen nicht als Niedersachsen bezeichnen dürfte.cessnaritter am via tvforen.de
wolle64 schrieb:
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> Ich kenne mich da nicht so aus, aber Nürnberg
> liegt doch in Bayern? Das ist halt der
> Oberbegriff. Trägt man dort, in Nürnberg, sowas
> nicht?
>
> Das wäre doch auch in etwa so, wenn man einen
> Ostfriesen nicht als Niedersachsen bezeichnen
> dürfte.
Das ist schon etwas anderes. "Die Niedersachsen" gibt es nicht als Volksgruppe.Leo am via tvforen.de
Frau_Kruse schrieb:
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> Aber was sagt ein echter Franke dazu, wenn man ihn
> als Bayern bezeichnet?
Nicht machen. Ich habe gestern einen Allgäuer als Bayern bezeichnet und als Strafe einen 20-minütigen Vortrag zum Thema süddeutsche Regionen anhören dürfen .... :o(Dustin am via tvforen.de
Leo schrieb:
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> Frau_Kruse schrieb:
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> > Aber was sagt ein echter Franke dazu, wenn man
> ihn
> > als Bayern bezeichnet?
>
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> Nicht machen. Ich habe gestern einen Allgäuer als
> Bayern bezeichnet und als Strafe einen
> 20-minütigen Vortrag zum Thema süddeutsche
> Regionen anhören dürfen .... :o(
Genau das ist mir mal mit nem Franken passiert, irgendwann habe ich auf Durchzug geschaltet. Sind trotzdem Bayern. *renn*Anonymer Teilnehmer am via tvforen.de
Das Bild ist evtl. vom Oktoberfest. Und das ist von Nürnberg soweit entfernt wie die Halligen von Berlin. Ein Franke ist kein Bayer. Und selbst die "Bayern" sind nur in bestimmten Regionen Südbayerns wirklich "Bayern".
Nürnberger in Tracht und Lederhose??? Da ziehts mir die Schuhe aus bei soviel Dummheit. Fehlt nur noch Neuschwanstein im Hintergund.
Schade, wieder nur (falsche!) Klischees - die ich leider nicht mal lustig finden kann.linkin_park am via tvforen.de
Exakt mein erster Gedanke!linkin_park am via tvforen.de
Na, da habe ich so meine Zweifel. Ich arbeite derzeit in Unterfranken und hier laufen die EINHEIMISCHEN mit Lederhose zum Volksfest...papillon11 am via tvforen.de
linkin_park schrieb:
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> Na, da habe ich so meine Zweifel. Ich arbeite
> derzeit in Unterfranken und hier laufen die
> EINHEIMISCHEN mit Lederhose zum Volksfest...
Das sieht man auch in Stuttgart zum Volksfest. Lederhosen und Dirndl zu Volksfesten ist momentan so ne Modeerscheinung.linkin_park am via tvforen.de
papillon11 schrieb:
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> linkin_park schrieb:
> --------------------------------------------------
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> > Na, da habe ich so meine Zweifel. Ich arbeite
> > derzeit in Unterfranken und hier laufen die
> > EINHEIMISCHEN mit Lederhose zum Volksfest...
>
>
> Das sieht man auch in Stuttgart zum Volksfest.
> Lederhosen und Dirndl zu Volksfesten ist momentan
> so ne Modeerscheinung.
Aber nur da unten bei den Almossis ^^LouZipher am via tvforen.de
Oh Mann, mal ehrlich, Leute - WEN interessiert so ein Scheiß ?Anonymer Teilnehmer am via tvforen.de
Ja eben: Zu Volksfesten, aber nicht als Standard-Kleidung. Aber wir wissen ja auch, jeder Engländer läuft mit Schirm, Charme, schwarzem Anzug und Melone und der Times unterm Arm durchs hippe, swingende Minirock-London und schaut mit seiner stiff upper lip den jungen frechen Mädchen nach;-)Fienchen am via tvforen.de
wolle64 schrieb:
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> Er ist doch in Nürnberg. Ausserdem ist es doch
> das Klischee im Ausland,
> Deutschland = Bayern
SO sehen es die Bayern doch auch. *schnell wegrenn*linkin_park am via tvforen.de
Aber das Foto oben entstand ja offensichtlich auf einem Volksfest - also müssen wir uns gar nicht aufregen ,-)
Ohne die Sendung gesehen zu haben gehen wir hier ja ohnehin nur von unseren eigenen Deutschlandvorurteilen aus^^Stahlnetz am via tvforen.de
wolle64 schrieb:
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> Er ist doch in Nürnberg. Ausserdem ist es doch
> das Klischee im Ausland,
> Deutschland = Bayern
Ja, das ist über uns leider das typische Klischeebild im Ausland, so wie wir das unsere von anderen Ländern ebenfalls gerne pflegen. Doch gerade bei den Engländern bin ich durch zahlreiche Gespräche im Rahmen meines Funkhobbys immer wieder erstaunt, wie gut viele von ihnen unsere deutschen Verhältnisse zumindest grob kennen. Es scheint fast so, als wenn nahezu aus jede Familie schon mal irgendein Vater, Sohn, Bruder, Onkel oder Neffe im Rahmen des Militärdienstes in Germany stationiert war und persönlich bezeugen kann, daß hier nicht alle Natives die Gegend in Lederhose und Dirndl unsicher machen ;-)
Insofern würden mich die BBC-Dokus schon sehr reizen, vor allem um zu sehen, ob es darin auch einen Fokus auf die traurigen Schattenseiten des vermeintlichen German Success, wie Lohn Dumping, Leiharbeit oder gar Hartz IV gibt. Nach den Beschreibungen, welche die wunschliste formulierte, wage ich dies fast zu bezweifeln und befürchte eher den Blick durch die rosarote Brille. Und ob es seitens der BBC nun besonders authentisch war, den Londoner Journalisten mit seiner Familie ausgerechnet nach Bavaria zu schicken, um dort to live, work and socialise the German way zu praktizieren, wage ich irgendwie stark zu bezweifeln. Bleibt zu hoffen, daß sich die BBC dennoch nicht ins Bockshorn jagen ließ und gewohnt kritisch berichtet...
Gruß
Stahlnetz
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kannBardnet am via tvforen.de
wolle64 schrieb:
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> Ich kenne mich da nicht so aus, aber Nürnberg
> liegt doch in Bayern? Das ist halt der
> Oberbegriff. Trägt man dort, in Nürnberg, sowas
> nicht?
Da muss man aufpassen. Die Fränggische Lederhosn hat Knöpfe aus Messing, die Bayerische aus Horn.
Grüße
BardChriss505 am via tvforen.de
Nürnberger sind Franken, Mittelfranken um genau zu sein. Der Dialekt ist fränkisch und hat keinen direkten Bezug zu Bayerisch.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/Bairisches_Mundartgebiet.PNG
Nordbayerisch, Mittel- und Donaubayerisch, Südbayerisch
Bayern ist nur das Bundesland und es eint x verschiedene Volksgruppen. Als Bayern im eigentlichen Sinn bezeichnen sich Ober- und Niederbayern sowie die Oberpfälzer, die "Altbayern".