Liebe Kinder, gebt fein acht

Es scheint in trockenen Tüchern zu sein: 16 mal Gottschalk statt Kerner, Late Night statt Spät-Talk. Im Sommer 2005. Auf jeden Fall nach 22 Uhr und vielleicht überlappend mit Harald Schmidt. Gottschalk kündigt ein Programm für die ganze Familie an, will es aber „eher mal krachen lassen als am Samstagabend“. Auch Rammstein oder die Toten Hosen kann sich die ZDF-Allzweckwaffe durchaus vorstellen. Schmidt bedient die letzten Dichter und Denker in Deutschland, „den Rest hole ich mir“, wird Gottschalk zitiert.

Bestenfalls kann sich der Zuschauer also demnächst nach dem „Heute Journal“ wunderbar in den Schlaf wiegen lassen. ‚Easy Viewing‘ von Thommy bis Polylux – auf ARD und ZDF – und damit bis zur Geisterstunde. Wenn man müde ist, klinkt man sich eben irgendwo aus. Das ist zwar nicht so schön wie die Strecke [1207]Letterman[/​], [4739]Leno[/​] und [2985]O’Brien[/​], die wir vor einigen Jahren kurz erleben durften, aber besser als die Durststrecke 2004, auf der wir verzweifelt Late Night schauen wollten, Engelke und Raab dies jedoch erfolgreich zu verhindern wussten.