Jimmy Kimmel kehrt zurück, lehnt Stefan-Raab-Angebot ab

Donald Trump mit weiterer Drohung gegen ABC wegen „Jimmy Kimmel Live!“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 24.09.2025, 11:31 Uhr

Jimmy Kimmel in „Jimmy Kimmel Live!“ – Bild: ABC
Jimmy Kimmel in „Jimmy Kimmel Live!“

Nach einer knapp einwöchigen Zwangspause ist in der vergangenen Nacht die Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live!“ beim US-Sender ABC zurückgekehrt (fernsehserien.de berichtete).

Aufgrund vager, aber unverhohlener Drohungen von FCC Chairman Brendan Carr (Chef der Medien-Regulierungsbehörde) sowie dem Ausstieg zweier Sub-Sendergruppen aus der Übertragung war die Late-Night-Show durch ABC ausgesetzt worden. Allgemein waren die Aussagen von Brendan Carr als Angriff auf die in den USA hochgeschätzte Redefreiheit gesehen worden. Entsprechend groß war das Interesse an der Eröffnungssequenz der ersten Show nach der Rückkehr – was Jimmy Kimmel auch referenzierte:

(Anmerkungen: In der Zeit, in der „Jimmy Kimmel Live!“ ausgesetzt war, wurden Spielshow-Wiederholungen eben von „Celebrity Family Feud“ als Ersatzprogramm gezeigt).

Erhalte News zu Jimmy Kimmel Live! direkt auf dein Handy. Kostenlos per App-Benachrichtigung. Kostenlos mit der fernsehserien.de App.
Alle Neuigkeiten zu Jimmy Kimmel Live! und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

In seinem Monolog sprach Jimmy Kimmel auch das (scherzhafte) Angebot von Stefan Raab an, ihm einen Job in Deutschland zu geben: Der Typ aus Deutschland [Anmerkung: Stefan Raab] hat mir einen Job angeboten … könnt ihr euch vorstellen, unser Land ist so autoritär geworden, dass die Deutschen sagen: ‚Komm her, hier hast du die Freiheiten‘.

Den Tränen nahe kam Kimmel auf einen Punkt zu sprechen, der mutmaßlich zum Angriff seitens Brendan Carr geführt hatte: Aussagen über den Mörder des rechtskonservativen Polit-Kommentators Charlie Kirk, der am 10. September im Alter von 31 Jahren erschossen worden war; ein mutmaßlicher, 22-jähriger Täter wurde mittlerweile festgenommen.

Auch auf die Aussetzung seiner Show durch seine Bosse – Disney-Chef Bob Iger und Sender-Chefin Dana Walden wurden nicht namentlich genannt – kam Kimmel zu sprechen. Er sei nicht glücklich über die Absetzung gewesen, sei aber sehr dankbar, dass er nun nach ausführlichen Gesprächen zurückkehren durfte, obwohl, wie Kimmel herausstellte, Disney und ABC dazu nicht gezwungen gewesen seien: Das sei eine gewaltige Firma, in der er nur ein sehr kleiner Teil sei und bei einer kompletten Absetzung wäre gewiss schnell Gras über den Vorfall gewachsen. Stattdessen habe er nun erneut die Möglichkeit erhalten, die Plattform ABC zu nutzen, um die Akzente zu setzen, die er wolle und die Themen zu behandeln, die er aussuche.

Disney hatte am Vortag folgendes Statement zur Rückkehr von „Jimmy Kimmel Live!“ veröffentlicht:

Vergangenen Mittwoch haben wir die Entscheidung getroffen, die Herstellung der Sendung auszusetzen, um eine angespannte Situation in einem emotionalen Moment für unsere Nation nicht weiter aufzuheizen. Es war eine Entscheidung, die wir getroffen haben, weil wir das Gefühl hatten, dass manche Kommentare zu einer unpassenden Zeit gekommen sind und daher unangemessen erschienen. Wir haben die vergangenen Tage dazu genutzt, gehaltvolle Gespräche mit Jimmy zu führen, und nach diesen Gesprächen haben wir beschlossen, die Sendung am Dienstag zurückkehren zu lassen.

Nicht zu sehen war die neue Folge übrigens in den Sendegebieten der Affiliate-Betreiber Nexstar und Sinclair. In den USA werden landesweite Programme der Networks in jedem der knapp 200 lokalen Fernsehmärkte von einem Lokalsender übertragen. Die Tatsache, dass Sinclair (betreibt 39 dieser ABC-„Affiliates“) und Nexstar (23 Affiliates) vergangene Woche die weitere Übertragung von „Jimmy Kimmel Live!“ ausgesetzt hatten, hatte zur Aussetzung auch beim Network ABC geführt. Deren Kunden können zum Konsum der Show allerdings auf den YouTube-Kanal der Sendung zurückgreifen, zudem werden die Folgen am Tag nach der linearen Ausstrahlung in den USA bei Hulu und Disney+ zum Abruf bereitgestellt.

Wie zu erwarten stand, hat sich US-Präsident Donald Trump über eine Mitteilung auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social zu Wort gemeldet und in seiner typischen Art nicht mit harscher Kritik gespart: Ich kann nicht glauben, dass ABC Fake News Jimmy Kimmel seinen Job zurückgegeben hat. Dem Weißen Haus wurde von ABC erzählt, dass die Sendung abgesetzt wurde! Irgendwas muss zwischen damals und heute passiert sein, denn sein Publikum ist WEG und ‚Talent‘ hatte er sowieso nie. Warum würden sie jemanden zurückholen, der so schwache Quoten hat, der nicht lustig ist und der sein Network in Gefahr bringt, indem er zu 99% positiv über die Demokraten spricht. MÜLL. Er ist nur ein weiterer Arm des DNC [Democratic National Committee] und das ist, soweit ich weiß, eine gewaltige, illegale ‚Parteispende‘. Ich glaube, wir werden ABC deshalb auf den Zahn fühlen. Mal sehen, wie das für uns läuft. Das letzte Mal, als ich gegen sie vorgegangen bin, haben sie mir 16 Millionen Dollar gegeben. Das hier hört sich sogar noch lukrativer an. Soll Jimmy Kimmel doch in seinen schlechten Quoten verrotten.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    "Der Typ aus Deutschland [Anmerkung: Stefan Raab] hat mir einen Job angeboten... könnt ihr euch vorstellen, unser Land ist so autoritär geworden, dass die Deutschen sagen, 'Komm her, hier hast du die Freiheiten'."

    Das ist schon krass. Den selbsternannten progressiven Menschen ist Stefan Raab zu angestaubt und "rechts", und der von der "Linken" gefeierte Jimmy Kimmel feiert den Raab. Was lernen wir daraus l?!

    Man sollte weniger rechts/links bzw. schwarz/weiß denken. Die Welt ist tatsächlich deutlich komplexer.
    • am

      Sie bringen es auf den Punkt. Sehr guter Kommentar, danke!

weitere Meldungen

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App