In einem großen Festakt, moderiert von Götz Alsmann („Zimmer frei!“), wurde heute nach fast 44 Jahren beim WDR Intendant Fritz Pleitgen vor über 500 Gästen verabschiedet. Die Veranstaltung fand im Klaus-von-Bismarck-Saal des Funkhauses am Wallrafplatz in Köln statt. Sowohl der Nordrhein-Westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, als auch Pleitgens Nachfolgerin Monika Piel würdigten Pleitgens Verdienste.
Piel, die bereits seit Jahren mit Pleitgen zusammenarbeite, beschreib ihn in ihrer Rede als ‚Kommunikationstalent‘: „Er hat mit jedem geredet, der ihn angesprochen hat, jeden gefragt, wo er herkommt und sich für jeden Zeit genommen – mit echtem Interesse.“ Zudem verwies sie auf die Herausforderungen der digitalen Medienwelt, denen die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten begegnen sollen. So gehe es in Zukunft nicht mehr alleine darum, wer die besten Programme mache, sondern es sei immer mehr entscheidend, wer seine Programme über welche Wege verbreiten dürfe: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht die Entwicklungsfreiheit im Internet, dafür werde ich kämpfen und darin sehe ich mich in der Kontinuität mit Fritz Pleitgen.“
Pleitgen selbst blickte in seiner Abschiedsrede über seine zwölfjährige Tätigkeit als Intendant zurück und bestätigte, dass der WDR bereits glänzend in Schuss gewesen sei, als er ihn 1995 übernahm. Lediglich das Umfeld habe damals Probleme bereitet. Inzwischen lägen ARD und ZDF in der Zuschauergunst wieder vorne: „Die Zeichen stehen gut für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die oft behauptete inhaltliche Konvergenz zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Kommerziellen hat nicht stattgefunden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss in diesen steigenden Ozeanen Kontinente der Kompetenz, Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit bilden“. Zudem hätte die Bundesrepublik es im Vergleich zu anderen Ländern gut mit zwei leistungsstarken öffentlich-rechtlichen Sendern. „Dabei sollte es auch bleiben“, sagte Pleitgen. Über die Zukunft des WDR macht sich Fritz Pleitgen währendessen keine Sorgen, der sei bei Monika Piel in den besten Händen: „Sie wird unseren Sender mit neuen Akzenten in eine gute Zukunft führen.“ Piels sechsjährige Amtszeit beginnt am 1. April.
Bis Mitte der 80er Jahre hatten sie im Hörfunk einige erfolgreiche Radiosendungen, die sie aber ohne Sinn und Verstand aus dem Programm geworfen haben, und die massiven Proteste der Hörer interessierten die Herren beim WDR nicht im geringsten.