„Hitler vor Gericht“ – Film zum Putsch-Versuch von 1923

BR widmet sich einem der größten Fehlurteile der Deutschen Geschichte

Michael Brandes – 23.07.2008

"Hitler vor Gericht" - Film zum Putsch-Versuch von 1923 – BR widmet sich einem der größten Fehlurteile der Deutschen Geschichte

Der Bayerische Rundfunk (BR) verfilmt den Prozess gegen Adolf Hitler nach dessen Putschversuch im Jahr 1923. Das Projekt trägt den Arbeitstitel „Hitler vor Gericht“.

Die Dreharbeiten in München und Umgebung begannen bereits am 19. Juli. Im Mittelpunkt stehen die 24 Prozesstage, in denen der mit den Nationalisten sympathisierende Landgerichtsdirektor Georg Neidhardt den Hochverräter Hitler mehrstündige Propagandareden halten ließ. Grundlage des Dokumentarspiels sind dabei die stenographierten Reden und Gegenreden des Prozesses. Hinzu kommen szenische Rückblicke auf den Putsch sowie die Schilderung der damaligen politischen Situation.

Der Diktator rief am 8. November 1923 in München die „nationale Revolution“ aus, erklärte die Reichsregierung in Berlin für abgesetzt und bildete eine neue „provisorische deutsche National-Regierung“ um den damaligen Infanterie-General Ludendorff und sich selbst. Der Plan der Putschisten sah vor, mit den in Bayern stehenden Reichsverbänden nach Berlin zu marschieren und dort die Macht zu übernehmen. Hitler und seine Anhängern wurden aber schon am darauf folgenden Morgen von der bayerischen Bereitschaftspolizei gestoppt. Dabei wurden 16 Putschisten, vier Polizisten und ein Passant getötet. Hitler versteckte sich, wurde aber einige Tage später verhaftet. Die NSDAP wurde im ganzen Reich verboten.

Am 1. April 1924 wurde Hitler mit der größtmöglichen Milde verurteilt: Wegen Hochverrats erhielt er die Mindeststrafe von fünf Jahren Haft. Die Richter stellten ihm aber baldige Entlassung in Aussicht. Nach neun Monaten wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen.

Regie bei der BR-Verfilmung führt Bernd Fischerauer. Zur Besetzung zählen Johannes Zirner (Hitler), Alexander Held (Gustav Ritter von Kahr), Johannes Silberschneider (Otto Ritter von Lossow), George Meyer-Goll (Georg Neidhardt) und Peter Fricke (Erich Ludendorff).

Gesendet wird „Hitler vor Gericht“ voraussichtlich zum 85. Jahrestag des Urteils, am 1. April 2009 in einer 60-Minuten-Fassung im Hauptabendprogramm des BR. Für „Das Erste“ wird außerdem eine 45-Minuten-Version produziert, die später ausgestrahlt wird.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Möglicherweise hätte sich Hitlers Machtergreifung nur um einige Jahre verzögert.
    Aber sehr interessant, mal darüber nachzudenken, wie sich die Geschichte Deutschlands von damals bis heute entwickelt hätte, wenn einiges anders gelaufen
    wäre wie in der Vergangenheit wirklich geschehen.
    • am via tvforen.de

      Wieviel Potenzial steckt in dieser erbärmlichen Kreatur eigentlich noch drin, daß die TV-Macher immer wieder darauf zurückgreifen und stänig neue Stationen im Leben des größten Verbrechers aller Zeiten durchleuchten? Kommt auch noch Hitler`s Geburt?
      • am via tvforen.de

        Der Geburt hat sich vor Jahren schon Roald Dahl angenommen:
        "Genesis & Katastrophe"

        in Küßchen, Küßchen.
      • am via tvforen.de

        seventy schrieb:
        >
        > Wieviel Potenzial steckt in dieser erbärmlichen Kreatur
        > eigentlich noch drin, daß die TV-Macher immer wieder darauf
        > zurückgreifen und stänig neue Stationen im Leben des größten
        > Verbrechers aller Zeiten durchleuchten? Kommt auch noch
        > Hitler`s Geburt?

        wenig Geschichtsverständnis ??? es wird immer wieder notwendig sein dieses thema auf zu greifen - es darf niemals vergessen werden ! ! !


        Gruß Sir Hilary
      • am via tvforen.de

        Ohne Kenntnisse über die Weimarer Republik ist die folgende Geschichte und die Werte unserer Gesellschaft kaum zu verstehen. Und ich wette, dass wenn man jetzt den Menschen 10 Fragen zu wichtigen Ereignissen des dritten Reiches stellen würde, wäre das Ergebnis und das Nichtwissen erschreckend. Bei Fragen zur Weimarer Republik würde die Anzahl der richtigen Antworten mit Sicherheit gegen Null tendieren.
      • am via tvforen.de

        Sir Hilary schrieb:
        >
        > seventy schrieb:
        > >
        > > Wieviel Potenzial steckt in dieser erbärmlichen Kreatur
        > > eigentlich noch drin, daß die TV-Macher immer wieder darauf
        > > zurückgreifen und stänig neue Stationen im Leben des größten
        > > Verbrechers aller Zeiten durchleuchten? Kommt auch noch
        > > Hitler`s Geburt?
        >
        > wenig Geschichtsverständnis ??? es wird immer wieder
        > notwendig sein dieses thema auf zu greifen - es darf niemals
        > vergessen werden ! ! !
        >
        >
        > Gruß Sir Hilary

        -Habe nicht dazu aufgerufen, die Geschichte des Dritten Reiches zu vergessen, ist wohl falsch angekommen.
      • am via tvforen.de

        dvogel schrieb:
        >
        > Bei Fragen zur Weimarer Republik würde die Anzahl der
        > richtigen Antworten mit Sicherheit gegen Null tendieren.


        Danke dvogel, Du hast absolut recht.
        Auch ich befinde mich hier eher auf unsicherem Terrain - insofern habe ich Dein Posting sofort zum Anlass genommen, mich nochmals ausführlicher über die Weimarer Republik zu informieren.
        Manchmal braucht man nur einen kleinen Schubbs (wie jetzt eben von Dir) um etwas absolut notwendiges und wichtiges nachzuholen.

        :-)
      • am via tvforen.de

        Nimm mich ruhig weiter auf den Arm
      • am via tvforen.de

        Hä?
        Das war absolut ernst gemeint.
      • am via tvforen.de

        Okay, Du hattest mich verunsichert.
        Mich persönlich faszinieren die 20er Jahre. Es ist sehr bedauerlich, dass die Republik nicht in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Und die Menschen heute können sich eine Scheibe von der Anteilnahme an politischen Dingen, von den Menschen von damals abschneiden. Auf marodierende Bande wie die Rote Ruhrarmee oder die faschistischen Kapp-Truppen , die später von links und rechts die Republik in die Zange nahmen, kann allerdings gut verzichten.
      • am via tvforen.de

        > -Habe nicht dazu aufgerufen, die Geschichte des Dritten
        > Reiches zu vergessen, ist wohl falsch angekommen.


        ist es allerdings ....
      • am via tvforen.de

        ich habe auch den eindruck das im geschichtsuntericht viel zu wenig auf den ersten teil des 20 jahrhunderts eingegangen wird . oder aber nicht anschaulich vermittelt.

        wie kommen aussagen zustande wie folgt : frage an Teenager " wer war Adolf Hitler ?" -" ähhh ...der war doch mal Bundeskanzler ?! " ,-)))
      • am via tvforen.de

        was heute auch noch kaum jemand weis : das es ja vor der Hitler Diktatur de fakto seit 1930 auch eine diktatur gab - die der notstandsverordnungen - von demokratie oder republik war da nix mehr übrig ...
      • am via tvforen.de

        Naja, ich würde das nicht als Diktatur bezeichnen. Die Regierungen sind gewählt worden und es wurde versucht, nach demokratischen Methoden zu regieren. Die Parteien ihrerseits hatte aber auch mehr Interesse an ihren eigenen Ideologien, als am Erhalt der Republik. Schließlich haben sie das Land unregierbar gemacht. Die Notstandsregierungen waren ein Ergebnis aus der verworrenen Situation.
        Hier schließt sich dann die Frage an, ob Hitler vermeidbar gewesen wäre oder ob es eine folgerichtige Entwicklung war. Historiker sind heute eher der Meinung, dass es durchaus vermeidbar war, wenn sich die Parteien nur der Demokratie verpflichtet gefühlt hätten.
        Die Weimarer Republik war in ihrer Organisation und Beschaffenheit um einiges freier und demokratischer als es Deutschland heute ist. Offensichtlich war die Zeit aber noch nicht reif dafür. Die Menschen hatten auch kaum Erfahrungen mit der Demokratie. Sie kannten schließlich nur die Monarchie und die Feudalherrschaft.
      • am via tvforen.de

        sicher wäre es vermeidbar gewesen - wenn die ERSTE große Koalition Deutschlands nicht so jämmerlich versagt hätte und freiwillig das feld geräumt hätte...

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